Mit Flugzeugen und Brunnen gegen die Dürre

El Niño verzögert und reduziert Niederschläge landesweit, das Niveau der Stauseen hat den tiefsten Stand seit 1997 erreicht. Generaldirektor Lertviroj Kowattana von der Bewässerungsbehörde räumt ein, dass die vier großen Talsperren nur noch täglich 28 Millionen Kubikmeter Wasser gegenüber bisher 33 Millionen Kubikmeter ablassen. Damit soll die Wasserversorgung von Haushalten, Industrie und auch der Landwirtschaft bis August sichergestellt werden.

Die vier Stauseen melden insgesamt nur noch 1,067 Milliarden Kubikmeter Wasser. Die Talsperre Bhumipol ist nur zu 30 Prozent gefüllt, nach Behördenangaben der niedrigste Stand seit 51 Jahren. Ebenso hat der Stausee Sirikit mit 36 Prozent einen kritischen Pegelstand erreicht.

Die Regierung hat ausreichend Geld für das Bohren von 500 zusätzlichen artesischen Brunnen landesweit bewilligt.

brunnenbau-gegen-duerre-thailand

Brunnenbau
Die anhaltende Trockenheit trifft weite Teile der Bevölkerung. In den Dörfern versiegen die Brunnen, aus den Wasserhähnen tropft es nur noch, Tanklastwagen mit Wasser sind ununterbrochen im Einsatz, um die Menschen mit Brauchwasser zu versorgen. An einigen Schulen müssen die Mädchen und Jungen Trinkwasser von zu Hause mitbringen, weil der Schulbrunnen kein Wasser mehr hergibt.

Besonders leiden die Landwirte in den nördlichen und nordöstlichen Gebieten unter der Dürre, denn für alle Äcker steht nicht genug Wasser zur Verfügung. Zurzeit können 850.000 der insgesamt 3,45 Millionen Rai Ackerflächen nicht bewässert werden. Deshalb sind die Landwirte in Problemgebieten angewiesen worden, den Anbau von Reis auf Juli oder August zu verschieben – oder zu Pflanzen überzugehen, die weniger Wasser benötigen.

Die staatliche Bank für Landwirtschaft und landwirtschaftliche Genossenschaften wurde aufgefordert, die Rückzahlung von Krediten und Zinszahlungen für Landwirte sechs Monate auszusetzen.

Kurzfristig sollen neue Brunnen helfen. Die Regierung hat ausreichend Geld für das Bohren von 500 zusätzlichen artesischen Brunnen landesweit bewilligt. Ein artesischer Brunnen ist ein Brunnen in einer Senke unterhalb des Grundwasserspiegels, in dem Wasser unter Überdruck steht. Die Brunnen sollen bei der herrschenden Dürre die Wasserversorgung entlasten und weitere 200.000 Kubikmeter Wasser bringen. Damit können bis zu 130.000 Rai bewässert werden. Derzeit gibt es bereits 380 artesische Brunnen. Für den Bau der neuen Anlagen sollen 2.000 Dorfbewohner angeheuert werden. Soldaten werden sie unterstützen. Ein Brunnen kann in 24 Stunden gebohrt werden, die Arbeiten sollen bereits Mitte Juli beendet werden.

Weiter hat die Regierung beschlossen, über Dürregebiete künstlich Regen zu erzeugen. Vor allem in den nördlichen Provinzen. Deshalb wurden drei Spezialflugzeuge von Rayong und Krabi nach Nan und Chiang Mai beordert. In Chiang Mais Artificial Rain Operation Office heißt es, in diesem Jahr sei es wegen der Wetterlage und der zunehmenden Bebauung schwieriger, künstlich Regen zu erzeugen.

Die schwerste Dürre seit Jahrzehnten wird nach Einschätzung von Finanzminister Sommai Pasi das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,5 Prozent auf 3 Prozent reduzieren. Sollte die Regierung allerdings für die Landwirtschaft eine umfangreiche Förderung beschließen, könne der Rückgang des BIP gestoppt werden.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemeines veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
5 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
emi_rambus
Gast
emi_rambus
19. Januar 2016 1:07 am

Das ist der Weg! (SUPER)

Bau von neuen Wasserwegen im Kampf gegen Trockenheit angelaufen http://www.wochenblitz.com/nachrichten/bangkok/71792-bau-von-neuen-wasserwegen-im-kampf-gegen-trockenheit-angelaufen.html#contenttxt

… aber das Ziel ist noch weit, weil man jahrelang NICHTS gemacht hat, und scheinbar nur das bereitgestellte Geld “versickert” ist.

ben
Gast
ben
2. Juli 2015 5:05 am

berndgrimm:

….Ausserdem darf man Yingluck ruhig beschuldigen weil sie eh vor jeglicher Verantwortung ihres Jobs davongelaufen ist…

…Ja, wenn man zur grössten Volksbefreiungsfamilie Thailands gehört muss man gute Fluchtreflexe besitzen um vor jeglicher Verantwortung schnell wegrennen zu können!..

wollte den Link auch gerade posten – entspricht ja den Belegen von emi_rambus – die zeigen, wie Wasser abgezweigt wurde vom Bhumibol Damm…

und hier noch ein 2. Link der unseren ROT Käppchen nicht gefallen wird:

http://www.bangkokpost.com/news/general/609968/pm-brands-free-care-as-too-costly

jetzt kommen immer mehr happige Vorwürfe an die schöne – heilige YL, die nur das Beste für die armen Bauern wollte.. – sie würde vielleicht besser den Abgang nach Dubai vorbereiten, nicht dass die Schöne für Bruders Übeltaten jahrelang eingelocht wird..

berndgrimm
Gast
berndgrimm
2. Juli 2015 3:42 am

Political interference in water management to support the rice-pledging scheme and poor dam management are to blame for the current water crisis, an expert at the Thailand Development Research Institute…
Nipon Poapongsakorn, a TDRI distinguished fellow, said the current water shortage has its origin in the mega-flood that hit the country in 2011. In the wake of the disastrous flooding, the Yingluck…Shinawatra government adopted a policy to maintain low water levels in the Sirikit dam in Uttraradit and the Bhumibol dam in Tak, to create capacity to collect water during heavy downpours. Later in…
2013, the Yingluck government introduced the rice-pledging scheme, which significantly increased rice planting in the Central region and required a large amount of water for paddy fields.

Please credit and share this article with others using this link:http://www.bangkokpost.com/news/general/609972/nipon-pins-water-crisis-on-yingluck. View our policies at http://goo.gl/9HgTd and http://goo.gl/ou6Ip. © Post Publishing PCL. All rights reserved.

Natürlich ist es billig die Trockenheit einer vergangenen Regierung
in die Schuhe zu schieben!

Aber dieser Mann ist kein Politiker und hat sachlich absolut Recht!

Ausserdem darf man Yingluck ruhig beschuldigen weil sie eh
vor jeglicher Verantwortung ihres Jobs davongelaufen ist.

Wann immer der Ische die Muffe tropfte floh Thaksins Nummerngirl
ins Lanna Traumreich um sich bedauern zu lassen!

Nein, ich möchte meine Kritik an ihr nicht an ihrer Fraulichkeit aufhängen.

Es liegt in den Genen des Shinawatra Clans.

Ihr Vaterbruder läuft seit 7 Jahren sehr erfolgreich vor jeglicher Verantwortung
seines Handelns davon und findet immer noch internationale Schreiberlinge
die ihm seine Verfolgungswahnstories abkaufen und verbreiten!

Erinnert sei auch an den bestangezogensten Kurzzeit PM Thailands,
Somchai dem Schwager, welcher nicht nur permanent vor seiner
Chefin Yaowapa davonlief sondern auch vor Fragen der interessierten
Öffentlichkeit durchs Fenster des Government House ins benachbarte
Geschichtsmuseum floh.

Ja, wenn man zur grössten Volksbefreiungsfamilie Thailands gehört
muss man gute Fluchtreflexe besitzen um vor jeglicher Verantwortung
schnell wegrennen zu können!

Wer kann schon die Opferrolle besser spielen als diese Täter?

emi_rambus
Gast
emi_rambus
27. Juni 2015 6:35 am

berndgrimm: Insbesondere Wasser wird hier in einer grotesken Art und Weise
verschwendet!

Thailand und viele andere Laender haette heute immer noch genuegend Wasser , wenn man dem Regen Zeit gaebe zu versickern.
Ich kann mir nicht vorstellen, die artesischen Brunnen bringen lange Wasser, weil das Grundwasser uberwiegend leer ist.
Ich vermute , in TH hat man zum Hochwasserschutz die Fluesse tiefergebaggert und mit dem Aushub die Ufer erhoeht!
Wenn es heute regnet, ist das Wasser in
5 Minuten im naechsten Graben , in weiteren
50 Minuten im naechsten Bach, dann noch durchschnittlich
5 Stunden bis zum Fluss un dann im Mittel nochmal
5 Tage bis zum Meer und dann ist alles weg.
Dadurch gibt es kaum Hochwasser.

Aber es kann auch kein Wasser versickern!
Frueher war viel Landflaeche mit Wald bedeckt. Die Humusschicht saugt den meisten Niederschlag auf und hielt ihn auch in nicht zu steilen Haengen fest. Daduch hatte das Wasser Zeit zu versickern und die grundwasserfuehrende Sandschicht und dem Lehm aufzufuellen.
Ich glaube, durch das “Tieferlegen” der Fluesse, hat man “alle
5 Meter” einen “artesischen Mini-Brunnen” in das Flussbett eingebaut, die
24/7 am Laufen waren. Und dann war dann nach der Regenzeit in
5 Wochen das Grundwasser leer!
Dank dem Koenig hat Thailand aber auch noch die Staudaemme. Nur, laesst man da jetzt Wasser ablaufen (indireket fuer die Stromerzeugung und direkt zur Bewaesserung, ist das in
5 Stunden im Fluss und in durchschnittlich
5 Tagen im Meer und man braucht sich auch in der Trockenzeit keine Gedanken um Hochwasser zu machen.
Es gibt Wehre in vielen Baechen und auch welche in Fluessen. Nach dem “Tieferlegen” gibt es aber viel zu wenig! Ideal waere, wenn der Fuss eines Damms 200 m hoch liegt, brauchte es bis zum Meer 200 m Wehr-Hoehe in der Summe! Dann wuerde das Wasser tagelang im Flussbett “stehen” und durch den Gegendruck verhindern, dass das Grundwasser leerlaeuft.
Mit Behelfswehren aus Sandsaecken (auch die Grossen [1cbm], wenn man sie von aussen Reinheben kann ) kann man das Wasser “bremsen”. Man kann es von da aus zur Bewaesserung auf die Felder pumpen, von wo der Teil, der versickert ist, wieder zurueckkommt ueber das Grundwasser ins gestaute Flussbett!
Mit einsetzender Regenzeit muessen diese Behelfswehre wieder geoeffnet werden.
Die klugen Ahnen der Thais haben in den kultivierten Regionen ueberall von den Fluessen/Baechen waagrechte Khlongs und Graeben tief ins Land hineingebaut, die unteranderem die Funktion hatten , Wasser zu versickern. Jeder Tropfen der da versickert war, wurde im selben Moment vom Fluss wieder aufgefuellt.
Da die “schlauen” Thais von heute keinen Nutzen in dem stehenden Gewaesser sehen, ist der ueberwiegende Teil zur Landgewinnung zugeschuettet worden, wodurch kein Wasser mehr ins Grundwasser versickert.
Mittelfristig muss das alles wieder “rekultiviert” werden und in den Regionen, wo es so etwas nicht gab (zB Isaan ausserhalb der Stadtbereiche) muss es “kultiviert” werden.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
26. Juni 2015 5:55 am

Ich kenne die katastrophalen Folgen von zuwenig Wasser in der
Landwirtschaft aus Phayao obwohl diese Provinz den grössten
Binnensee Thailands in ihren Grenzen hat.
Aber nur wenige km abseits vom Khwan Payao sah es duster aus!

Ich möchte die armen Bauern auch nicht für ihr Schicksal
verantwortlich machen.
Denn zumindest die haben die Wichtigkeit des Wasserhaushaltes begriffen.

Aber ansonsten sieht es duster aus mit der ökologischen Einsicht in Thailand.

Jahrzehntelang hat sich der König den Mund fuselig geredet dass und wie
man die Natur erhalten muss um auch in Zukunft noch von ihr leben zu können.

Leider vergebens!

Der schnelle Baht ist hier wichtiger als die Zukunft.
Das Leiden Vieler wird hier gern hingenommen wenn man
selber davon profitieren kann!

Dafür kommt dann Heulen und Zähneklappern wenn man selber
mal betroffen ist.

Die hirnlose Verschwendung der natürlichen Resourcen lässt
jeden denkfähigen Menschen erzürnen!

Insbesondere Wasser wird hier in einer grotesken Art und Weise
verschwendet!
Da wird gewässert obwohl es regnet, da wird kein tropfender oder
gar laufender Wasserhahn geschlossen oder repariert!
Da läuft die Toilettenspülung 24 Stunden am Tag!
Da liegen laufende Schläuche Stunden/Tagelang herum!

Das Wasser ist genau wie die Energie hier viel zu billig!
Wir zahlen pro Monat nur 120-150 THB obwohl wir
min 5 mal täglich duschen und einmal die 240 l Wanne füllen!

Leider kann man vielen Thais (der Mehrheit!) mit Sachargumenten
überhaupt nix beibringen.
Denen muss man sagen was sie zu tun und zu lassen haben und man
muss sie mit Gewalt davon abhalten Andere und sich selbst umzubringen!

Leider schreien diese Leute nach einer Militärdiktatur!
Aber wenn dann der Diktator zu lasch ist (wie Prayuth)
nützt es auch wieder nix!

Eigentlich müsste Thailand ein Polizeistaat werden!
Aber dazu brauchte es erstmal eine wirkliche Polizei!

So geht es mit Mai Pen Rai von einer Katastrophe in die nächste!