72 am Menschenhandel Beteiligte kommen vor Gericht

Im Menschenhandel mit Migranten aus Myanmar und Bangladesch hat der Generalstaatsanwalt am Freitag den Ermittlungsstand mitgeteilt: 72 Frauen und Männer werden vor Gericht gestellt, darunter sind ein Armeegeneral und mehrere hohe Beamte. Sie werden nicht auf Kaution entlassen. Weitere 47 Verdächtige sind auf der Flucht. 

Die Festgenommenen sollen wegen 16 unterschiedlicher Straftaten vor den Richter kommen. Seit Mai ermitteln Polizei und Justiz. Damals waren im Süden des Landes, im Grenzgebiet zu Malaysia, Massengräber mit den sterblichen Überresten von Rohingya-Flüchtlingen entdeckt worden (siehe Foto). Die Öffentlichkeit war geschockt zu erfahren, dass Schlepper Tausende Menschen ans thailändische Festland gebracht hatten. Unter den Tätern: zahlreiche Thai, aber auch Männer aus Myanmar und Bangladesch. Und Tausende Rohingya versuchten auf dem offenen Meer mit Booten Thailand, Malaysia oder Indonesien zu erreichen.

Migrantenschicksale-zeigen-die-wahre-Thai-Psyche

 

Thailand stand weltweit in der Kritik, weil es die Flüchtlinge nicht aufnehmen wollte, sondern wieder aufs Meer schickte und den Menschenhandel jahrelang ignoriert hatte. Am Montag gibt das US State Department die neuen Beobachtungslisten zu Menschenhandel bekannt. Im Vorjahr hatte die USA Thailand von Tier 2 auf Tier 3 herabgestuft, weil der Staat zu wenig gegen Menschenhandel getan hatte. Darunter fallen der Sexhandel (Sextourismus, Kinderprostitution) sowie die Sklavenarbeit auf Fischereibooten, weiter Kinderarbeit und Sklaverei im Haushalt.

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berndgrimm
Gast
berndgrimm
26. Juli 2015 5:15 am

Hanseat: Vor dem Putsch hatte doch die UDD, (schon vergessen?), damit gedroht, eine 600.000 Mann starke Miliz mit den dazu gehörenden Waffen auszurüsten. Davor, lieber Paul, hatte ich starke bedenken.
Nach dem Putsch und dem Kriegsrecht hatten alle diese UDD-Ankündiger plötzlich Kreide gefressen.

Die Tragik in Thailand ist, dass solche Hasenfüsse die vor ihrem eigenen Geschrei
davonlaufen und ihre Untauglichkeit für öfentliche Ämter immer wieder selber
unter Beweis stellen, beim allgefälligen Wahlvieh durchaus als ihre Interessenvertreter angesehen werden!
Hier gilt eben immer noch das Motto dass 1000 Lügen immer noch besser sind
als eine bittere Wahrheit!
Wer Kritik mit Mord und Totschlag begegnet und zu Selbstkritik weder
willens noch fähig ist hat es auch im heutigen Thailand immer noch leichter
als verantwortungsvolle Politiker.

emi_rambus
Gast
emi_rambus
26. Juli 2015 3:41 am

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Ich nehme das dem Bericht beigefuegte Bild als Aufhaenger fuer meinen Kommentar.
Wie man sieht, sind das burmesische Beamte auf dem Schiff.
Im Laderaum, sitzen nur Maenner im arbeitsfaehigen Alter. Da ich davon ausgehe, die Frauen, Alten und Kinder sind NICHT in den First-Class-Kabinen untergebracht, ist das ein aelteres Bild, das die Situation vor den brutalen Uebergriffen auf die Rohingyas in Burma darstellt.
Diese sind ausserhalb der Hoheitsgewaesser von Burma und Thailand auf Hoehe der ANdaman Inseln bis Indonesien/Malaysia gefahren.
Seit dem die burmesische “Regierung” wiedermal wegschaut, wenn die Moerderbanden durch die Heimat der Rohingyas ziehen, nehmen die Familienvaeter Frauen und Kinder mit, so wie es die burmesischen Wanderarbeiter schon seit Jahrzehnten in Thailand machen.
Die wollten aber vermutlich die Regierungen (und Ehefrauen) in Indonesien und Malaysia nicht haben, wodurch die Boote auf einmal in Thailand landeten.

Soweit ich es hier sehe, sind auf den thailaendischen Fischerbooten keine Rohingyas! Das sind die Burmesen (Bamar, Mon, …) aber keine moslemischen Rohingyas.

Ich gehe davon aus, die Rohingya Maenner sind nach Malaysia und Frauen, Kinder, Alte hat man schlecht bis gar nicht versorgt in den “Behelfslagern zurueckgelassen.
Wuerden die Europaeer, Amerikaner und die UN, den Druck, den sie Thailand machen, dem Land Burma machen, gaebe es die Probleme ausserhalb von Burma nicht.
Bleibt halt noch, ob Burma Berater hat, die sich so etwas(Ausrottung und Vertreibung der Rohingyas) Veraechtliches ausdenken oder ob das nur von den Burmesen kommt!

Wenn man die “Taktik”der Moerderbanden in Arakan/Rakhaing-Staat mit der im tiefen Sueden von Thailand vergleicht, gibt es schon Aehnlichkeiten!

  emi_rambus(Quote)  (Reply)

berndgrimm
Gast
berndgrimm
26. Juli 2015 2:09 am

exil: Ich bin auch ein Freund eines demokratischen Systems, aber dieses Land und die Menschen sind Unregierbar wenn man ihnen zu viele Rechte billigt.

Einige wenige fordern demokratische Rechte, aber niemand möchte etwas von Pflichten wissen die ein Bürger in einem demokratisch regierten Land haben. Manche Thais fordern unter dem Deckmantel von Menschenrechten mehr recht für sich selbst, aber sind nicht bereit ihren Mittmenschen diese Rechte zuzugestehen.

Genauso ist es derzeit leider! Und ich sehe keine Besserung nach den nächsten
Wahlen!
Ob eine Verlängerung dieser Militärdiktatur gut wäre kann man jetzt noch
nicht sagen.
Viele “Gelbe” sind unzufrieden damit dass er die Polizei weitgehend
beibehalten hat und Thaksins Lakaien schon wieder Oberwasser bekommen.
Wenn es in Thailand keine halbwegs brauchbare Polizei gibt kann man eine demokratische Zukunft glatt vergessen.
Ausserdem ist nur mit einer funktionierenden unparteiischen Polizei
eine notwendige Entmachtung des Militärs möglich.

Vielleicht reformiert Prayuth deshalb die Polizei nicht richtig.
Ich hoffe aber sehr dass der internationale Druck nach Koh Tao
nicht nachlässt.
Schliesslich war dies nicht das einzige ungesühnte Farang Schlachtfest!

Hanseat
Gast
Hanseat
25. Juli 2015 2:11 pm

Pattaya Mania sagte am 25. Juli 2015 um 7:31 am u. a.:
„ In der Tat hatte ich nach Ausrufung der Militärdiktatur große Bedenken, dass es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen kommt. „

Moin Paul,
dass es zu einem Bürgerkrieg kommen könnte, davor hatte ich auch starke Bedenken. Nur „vor“ dem Militärputsch. Wieso du diese Bedenken erst nachher bekamst, verstehe ich nicht? Vor dem Putsch hatte doch die UDD, (schon vergessen?), damit gedroht, eine 600.000 Mann starke Miliz mit den dazu gehörenden Waffen auszurüsten. Davor, lieber Paul, hatte ich starke bedenken.
Nach dem Putsch und dem Kriegsrecht hatten alle diese UDD-Ankündiger plötzlich Kreide gefressen.
Hattest du nicht immer und immer wieder von der demokratisch gewählten YL-Regierung gesprochen, die undemokratisch entfernt wurde und wieder eingesetzt werden müsste? Plötzlich sind deine „Demokratiebedenken“ entfleucht und das neue Argument, um wieder in die Spur zu kommen, sei die Angst gewesen. Deine Angst vor einem Bürgerkrieg hättest du spätestens bei dem UDD-Entscheid, ausgesprochen von der damaligen Vorsitzenden Thida, begründen müssen. Heute klingt es nicht sehr glaubhaft. Ok, man kann durchweg mal aufs falsche Pferd gesetzt haben. Eben dumm gelaufen!

exil
Gast
exil
25. Juli 2015 11:28 am

Pattaya Mania: Herr Exil,

ich möchte mich Ihrer Auffassung anschließen!

In der Tat hatte ich nach Ausrufung der Militärdiktatur großeBedenken,dass eszubürgerkriegsähnlichen Zuständen kommt.

Aberich musshier ganz klar Flagge für den Generalzeigen!

Er versucht wirklich, das Beste aus dem ganzer Lotterladen zu machen!!!

Und das sage ich alsüberzeugterDemokrat!

GrußPaul

Ich bin auch ein Freund eines demokratischen Systems, aber dieses Land und die Menschen sind Unregierbar wenn man ihnen zu viele Rechte billigt.

Einige wenige fordern demokratische Rechte, aber niemand möchte etwas von Pflichten wissen die ein Bürger in einem demokratisch regierten Land haben. Manche Thais fordern unter dem Deckmantel von Menschenrechten mehr recht für sich selbst, aber sind nicht bereit ihren Mittmenschen diese Rechte zuzugestehen.

Ich war am Anfang auch skeptisch, da es in Thailand schon so viele Putsche gab, aber keine dieser Militärregierungen hat wirklich etwas verändert. Man hat zwar immer eine gewählte Regierung beseitigt, aber selbst nie die Macht genutzt um diesem Land weiterzuhelfen.

Die früheren Putschisten haben sich wie so viele nur selbst bereichert, sämtliche Gesetze missachtet und den Saustall Thailand zu ihrem eigenen Vorteil missbraucht.

Am meisten freut mich, dass alles Geld das diese Schwerverbrecher haben nichts nützt und es keine Möglichkeit gibt auf Kaution in Freiheit zu kommen. Man sollte in Thailand generell diese Kautionszahlungen abschaffen, dann würden es sich die Reichen und Schönen dieses Landes schon überlegen ob sie jemanden ermorden oder andere Straftaten begehen. Der Erbe von Red Bull hätte sich nicht ins Ausland absetzen können um abzuwarten bis alles verjährt ist, oder eben die verwöhnten Söhnchen und Töchter, die sich darauf verlassen können das eben der Einfluss und das Geld der Familie schon alles regeln wird.

Auch würde dadurch verhindert werden, dass Zeugen eingeschüchtert werden oder sogar einfach verschwinden.

Vielleicht wird Thailand in den nächsten Jahrzehnten doch noch ein Rechtsstaat, die ersten Schritte in die richtige Richtung wurden durch den General gemacht.

Pattaya Mania
Gast
Pattaya Mania
25. Juli 2015 7:31 am

exil: Ich sehe das Ganze immer positiver und hoffe das er noch längere Zeit so weiter macht.

Herr Exil,

ich möchte mich Ihrer Auffassung anschließen!

In der Tat hatte ich nach Ausrufung der Militärdiktatur große Bedenken, dass es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen kommt.

Aber ich muss hier ganz klar Flagge für den General zeigen!

Er versucht wirklich, das Beste aus dem ganzer Lotterladen zu machen!!!

Und das sage ich als überzeugter Demokrat!

Gruß Paul

Hanseat
Gast
Hanseat
25. Juli 2015 7:02 am

Moin an die Runde,
ich möchte mich voll hinter den Meinungen meiner beiden Vorschreiber stellen. Nur, wir haben auch in dem Forum gewisse Experten, die mit dem Argument der „Demokratie“ all diese für uns positive Entscheidungen des Generals versuchen zu stören. Ich kann mir nur denken, dass es Lieblinge des Dubaiers sind, denen plötzlich Argumente entfleuchen, mit denen sie so gern gegen den momentan starken Mann in ihre bekannte Ecke ziehen möchten.
Dumm gelaufen für unsere Thaksin-Demokraten, hier räumt ein echter Saubermann sogar unter den Sternenträgern der Polizei und der Armee auf. Bis dato kann ich keine Fliege in der Suppe des Generals finden, ich hoffe, es bleibt so!

exil
Gast
exil
25. Juli 2015 4:43 am

Über Jahrzehnte wurde vom Westen dieses Thailand promotet, man verschloss die Augen vor all den Verbrechen die in diesem Land zum Alltag gehören. Pumpte Milliarden in dieses Land und machte keine Anstalten die sogenannten Demokratischen Regierungen unter druck zu setzen, da es vermutlich nichts gebracht hätte.

Man sieht eine Chance, die der Diktator bietet. Nämlich ohne großen Aufwand und ohne Beschlüsse etwas in Thailand ändern zu können, der Befehl eines einzelnen reicht aus um etwas in die Gänge zu bringen.

Es macht zwar die Regierungsarbeit des Generals schwierig, da er Maßnahmen gegen seine Landsleute ergreifen muss, aber er ist gezwungen in vielen Dingen einfach die Missstände die schon fast zum Alltag gehören aufzugreifen.

Der General tut nicht nur Thailand gut sondern jedem Menschen der seinen Fuß in dieses Land setzt, es kann nur sicherer werden und vielleicht lernt er den Thais, dass Gesetze da sind um befolgt zu werden.

Ich sehe das Ganze immer positiver und hoffe das er noch längere Zeit so weiter macht.