PM Prayuth trifft Präsident Trump im Weissen Haus

US-Präsident Donald Trump empfing Premierminister General Prayuth Chan-ocha im Weißen Haus.

Trump bezeichnete den Besuch als „große Ehre“ und wies darauf hin, dass Thailand und die USA eine lange gemeinsame Geschichte haben. „Jetzt haben wir die engsten Beziehungen“, sagte Trump. „Und die sind in den letzten neun Monaten noch enger geworden.“

Neben weltpolitischen Themen standen vor allem Handelsfragen auf dem Programm. General Prayuth sagte zu Journalisten, dass es zurzeit 23 thailändische Unternehmen gebe, die zusammen 5,6 Milliarden Dollar in die USA investieren und 8000 Arbeitsplätze zur Verfügung stellten. Die Firmen wollen expandieren.

Trump sagte, er wolle das Handelsdefizit der USA in Thailand verringern. Die Handelsbeziehungen würden wichtiger, und Thailand sei ein großartiges Land, mit dem man Handel betreiben könnte, sagte Trump. „Ich denke, wir sollten versuchen, Ihnen ein wenig mehr zu verkaufen“, sagte Trump vor Journalisten zu General Prayuth.

Unumstritten ist der Besuch General Prayuths im Weißen Haus nicht. Trump scheint da keine Berührungsängste zu haben. Er hatte den philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte für dessen Drogenkrieg gelobt, bei dem Tausende starben. Er lud den ägyptischen Präsidenten Abdel-Fattah El-Sisi ins Weiße Haus, der durch einen Putsch an die Macht gekommen ist und sich 2013 zum Präsidenten wählen ließ. Trumps Vorgänger Obama hatte ein Treffen mit El-Sisi immer vermieden.

John Sifton von Human Rights Watch sagte, dass Menschenrechte für Trump und General Prayuth aller Voraussicht nach kein Thema seien: Trump lobe autokratische Führer der Welt, kommentiere aber kaum deren Menschenrechtsverletzungen.

Walter Lohman von der Heritage Foundation sagte, dass Trump, wenn überhaupt, das Thema Demokratie nur hinter den Kulissen ansprechen werde. Das sei auch die beste Lösung, weil Thailand sehr empfindlich sei, was Kritik durch das Ausland betreffe.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemeines veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
7 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
3. Oktober 2017 12:33 pm

STIN: Prayuth kennt wohl die Art des Handschlags bei Trump. Abe kann ein Lied davon singen.

Und Macron hat “zurückgedrückt”.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
3. Oktober 2017 12:18 pm

Sozial-Jango: Aus beiden Gesichtern schreit bei der Handschlag-Symbolik die gegenseitige Sympathie und Freude der Begegnung geradezu heraus!

Wer Trump die Hand gibt ohne dafür bezahlt zu werden, ist selbst daran Schuld!
Der Besuch war eine Fortsetzung des Prayuth Desasters nach der so überaus
erfolgreichen Entsorgung von Thaksins Nummerngirl.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
3. Oktober 2017 12:25 pm
Reply to  berndgrimm

Stephff hatte das Meeting der beiden mächtigsten Männer der Welt
noch viel besser getroffen!

ben
Gast
ben
3. Oktober 2017 12:15 pm

Sozial-Jango :

Aus beiden Gesichtern schreit bei der Handschlag-Symbolik die gegenseitige Sympathie und Freude der Begegnung geradezu heraus!

sehr schönes Bild!! trifft die momentane Misere in der Welt super…

Sozial-Jango
Gast
Sozial-Jango
3. Oktober 2017 11:40 am

Aus beiden Gesichtern schreit bei der Handschlag-Symbolik die gegenseitige Sympathie und Freude der Begegnung geradezu heraus!

Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
3. Oktober 2017 10:16 am

Ein alter Artikel der vom flüchtigen Ex-PM Thaksin als (s)ein Sprachrohr finanzierten nicht-universitären (!) Seite “Passau Watching Thai” endete im Juli 2014 mit dem Satz:

“Experten sind der Ansicht, dass sich die Thailand-USA-Beziehungen wieder normalisieren werden, sobald die Junta zur Demokratie zurückkehrt.”

Folgt man dieser “Experten”-Meinung, müßte die Demokratie in Thailand inzwischen wiederhergestellt sein – angesichts des Besuches von Premierminister Prayuth im Weißen Haus in Washington. Ist natürlich nicht so – bis zur Wiederherstellung einer Demokratie wird noch einige Zeit vergehen.

Immerhin hat die US-Administration (nicht unbedingt der von sich und seinem Titel so überzeugte, aber in aller Welt meist Kopfschütteln hervorrufende Präsident Trump) das Treffen vorbereitet, um die langjährige Geschichte der beiden Länder und ihrer Zusammenarbeit wieder auf ein normales Niveau zu heben.

So stand auch die wirtschaftliche Kooperation USA-Thailand an erster Stelle in den ersten Verlautbarungen nach dem Treffen im Weißen Haus – dem ersten Besuch eines thailändischen PM seit 12 Jahren (2005 hatte sich der vor seiner rechtskräftig gewordenen Gefängnisstrafe geflüchtete und inzwischen im freiwilligen Exil lebende Thaksin mit dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush getroffen).

Trump erklärte, die Beziehungen zum Königreich Thailand “neu beleben” und noch stärken zu wollen. So solle vor allem (“America first”) das Handelsvolumen USA -> Thailand um bis zu 19 Milliarden vergrößert werden. “The Diplomat” konstatierte Grundsätzliches:

“So even though a Trump-Prayut summit meeting presents an ideal chance for the United States and Thailand to make some much-needed improvements in their strained alliance relationship that can benefit both sides today, the underlying strategic challenges will likely take much longer to resolve.”

Das ist mit Sicherheit nicht falsch.