Todesstrafe könnte bald abgeschafft werden

447 Personen sind in Thailand zur Zeit in der “Death Row” und zum Tode verurteilt.

“Wir haben damit begonnen den Richtern zu erlauben, sich für bestimmte Verbrechen zu entscheiden, ob die Personen zum Tode oder einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt werden. Bis jetzt gibt es für einige Verbrechen lediglich die Möglichkeit der Todesstrafe”, sagte die Generaldirektorin der Rechtsabteilung Pitikan Sithidej.

Sie fügte hinzu, dass im nächsten Schritt die Todesstrafe für Verbrechen, die nicht das Leben Anderer gefährden, komplett abgeschafft werden soll.

Sie hielt diese Rede auf einer Veranstaltung am “Tag zur Abschaffung der Todesstrafe” am 10. Oktober.

Die Todesstrafe gilt für 63 Verbrechen, was Drogendelikte beinhaltet. Es ist noch nicht entschieden worden, ob durch Drogendelikte die Angeklagten das Leben von anderen  Personen gefährdet wird. Außerdem gebe es keine Beweise, dass die Todesstrafe vor Verbrechen abschreckt.

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Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
22. Oktober 2017 12:23 pm

Hierzu die Meldung aus Makati-Manila:

Der letzte demokratische Ministerpräsident Thailands, Abhisit Vejjajiva, berichtete am Mittwoch anläßlich eines Vortrags über liberale Demokratie und Post-Wahrheit-Politik an der “Ateneo Professional School” in Makati City (auf den Philippinen) über die dunklen Zeiten in Thailand..

Die Todesstrafe kann niemals das Drogenproblem lösen, sagte der Demokrat am Mittwoch, solange es noch eine Nachfrage nach illegalen Substanzen gebe. Abhisit bezog sich dabei auf Thailands unseligen “Krieg gegen Drogen”, der im Jahr 2003 von seinem Vorgänger Thaksin Shinawatra ausgerufen worden war. Thaksins “war on drugs” ähnelt stark der heutigen furchtbaren “Anti-Drogen-Kampagne” des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte, der sich sogar öffentlich damit brüstete, auch eigenhändig vermutete Drogendealer erschossen zu haben.

In Thailand führte dieser “Krieg” Thaksins gegen die Bevölkerung zu mindestens 2,800 Todesfällen, die von “Human Rights Watch” als “außergerichtliche” (und ungesetzliche) Tötungen gebrandmarkt wurden, da eine Untersuchung schnell ergab, daß mehr als die Hälfte der Opfer (höchstwahrscheinlich aber sehr viel mehr) überhaupt keinen Kontakt zum Drogenhandel hatte.

Der in Thailand “schlimmste Menschenrechtsverletzer aller Zeiten” (so HRW über Thaksin Shinawatra) sah seine Chance, sich unliebsamer Konkurrenten durch hinterhältigen Mord ohne ein Gerichtsverfahren entledigen zu können, als die Menschen wegen des immer stärker werdenden Drogenproblems ungeduldig wurden und auf staatliche Maßnahmen hofften.

Als sie aber erkannten, wie die “außergerichtliche Tötungen” und der permanente Bruch von Menschenrechten immer besorgniserregender wurde, begannen sie sich gegen das Unrechtsregime der Shinawatras aufzulehnen.

Eine Woche zuvor schon hatte der ehemalige malaysische Ministerpräsident Mahathir Mohamad ebenfalls schon den sogenannten Drogenkrieg auf den Philippinen und in Thailand kommentiert. Auch er betonte die Notwendigkeit von Rechtsstaatlichkeit angesichts außergerichtlicher Tötungen, die nichts anderes als (meist politisch motivierte) Morde sind.

Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
18. Oktober 2017 9:38 am

Alles, was in die Richtung “Todesstrafe abschaffen” geht, ist zu begrüßen.

Auch wenn es natürlich besser wäre, sich schneller dazu durchzuringen.