Phuket: Touristin aus Argentinien täuscht Überfall vor – Anklage

In dieser Woche meldete sich eine 32 Jahre alte argentinische Touristin auf der Polizeiwache in Cherng Talay und behauptete, dass sie auf dem Weg von ihrem Hotel zum Surin Strand von Dieben ausgeraubt wurde. Nachdem die Argentinierin ihre Anzeige aufgegeben hatte, machten sich die Polizeibeamten auf den Weg, um die Angaben zu dem Überfall auf die Frau zu überprüfen.

Der stellvertretenden Chef der Cherng Talay Polizeistation inspizierte zusammen mit Oberstleutnant Sompong Junreung und Major Sanhawit Sanitwong den Vorfall, nachdem die 32 Jahre alte Frau Juliana aus Argentinien einen Überfall auf ihrem Weg zum Strand gemeldet hatte.

Major Sanhawit sagte: „ Frau Juliana reichte eine Anzeige ein und erklärte uns, dass drei Diebe auf zwei Motorrädern ihr auf dem Weg vom Hotel zum Surin Strand ihre Tasche mit ihren Wertgegenständen gestohlen hätten“.

„Laut ihren Angaben befanden sich in der Tasche eine Lenovo Laptop im Wert von 30.000 Baht, eine Olympus-Kamera im Wert von 22.500 Baht, eine Uhr im Wert von 9.000 Baht, Sonnenbrillen im Wert von 9.000 Baht und zwischen 4.000 und 5.000 Bargeld“.

“Der Gesamtwert aller gestohlenen Vermögenswerte betrug laut Frau Juliana 75.500 Baht”, erklärte Major Sanhawit später gegenüber der lokalen Presse.

“Bei ihrer Vernehmung handelte Frau Juilana sehr verdächtig und weigerte sich obendrein, den Beamten weitere Informationen zu dem angeblichen Überfall zu geben“, fügte er weiter hinzu.

„Die Ermittler machten sich anschließend auf dem Weg zu dem Hotel der Argentinierin, um hier die Aufnahmen der Sicherheitskameras zu überprüfen. Dabei stellten die Beamten fest, dass die Aussage der Frau nicht stimmte, da sie ihr Hotel ohne eine Tasche und nur mit einem Telefon verlassen hatte. Sie kam dann bereits nach kurzer Zeit wieder zurück und erzählte den Angestellten an der Rezeption, dass sie auf ihrem Weg zum Surin Strand das Opfer eines Überfalls und ausgeraubt wurde“.

„Frau Juliana bat die Angestellten, die Polizei zu informieren und ihr dabei zu helfen, den Überfall der Polizei zu melden“, berichtet Major Sanhawit weiter.

“Die Ermittler luden Frau Juliana zu einer weiteren Befragung auf die Polizeistation in Cherng Talay ein. Nachdem die Beamten ihr gezielte Fragen zu dem Überfall stellten und sie darauf hinwiesen, dass sie anhand der Sicherheitsaufnahmen bereits wussten, dass sie das Hotel ohne eine Tasche verlassen hatte, gab sie schließlich zu, dass sie den Überfall nur erfunden hatte, um nach der Rückkehr in ihre Heimat ihre Versicherung zu betrügen“, fügte Major Sanhawit hinzu.

Oberstleutnant Sompong erklärte in einem Kommentar gegenüber den Medien: „”Frau Julianas Verhalten kann den guten Ruf von Phuket als Tourismus- und Sicherheitsunternehmen schädigen“.

“Wir haben sie nach ihrer Falschaussage am 11. April um 9.30 Uhr wegen falscher Aussage und falschen Informationen angeklagt. Sie wird nun einem Richter am Phuket Provinz Gericht ihre Geschichte zu dem angeblichen Überfall erklären müssen”, sagte er.

“Frau Juliana hat uns später noch erzählt, dass ihr gesamtes Vermögen, das sie bei uns als gestohlen gemeldet hatte, tatsächlich bei einem Freund in Hongkong geblieben war. Es ist für uns nichts Neues und wir wissen, dass Touristen bei der Polizei einen Überfall melden, um nach ihrer Rückkehr in ihre Heimat ihre Versicherungsansprüche wegen Diebstahls geltend zu machen. Diese Touristin aus Argentinien wurde aber offensichtlich zu gierig und erweckte mit ihrer widersprüchlichen Aussage das Misstrauen der Beamten“.

“Wir mögen dieses Verhalten nicht, und können Touristen nicht davon abhalten, falsche Diebstahlberichte einzureichen. Wir können aber, wie auch in diesem Fall, die Angaben genau überprüfen und feststellen, ob tatsächlich ein Überfall stattgefunden hat oder nicht“, sagte er weiter.

“Unser Vorgehen und die schnelle Aufklärung in diesem Fall sollte ein Beispiel für alle anderen sein, die versuchen, dasselbe zu tun”, fügte Oberstleutnant Sompong hinzu.

Nach Abschnitt 172 des Strafgesetzbuches – Bereitstellung falscher Informationen:

Wer falsche Informationen über eine Straftat, die wahrscheinlich andere Personen oder die Öffentlichkeit schädigen könnte, an den Staatsanwalt, an die Polizei oder Ermittlungsbeamte oder andere Beamte, die befugt sind eine Strafsache zu untersuchen meldet, wird mit einer Freiheitsstrafe von höchstens zwei Jahren bestraft oder mit einer Geldstrafe von höchstens 4.000 Baht oder beiden bestraft.

 

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Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
13. April 2018 2:07 pm

Geldstrafe und/oder Haft bis zu 2 Jahren in Thailand, Abschiebung ins Heimatland und dort in Argentinien dann ein Verfahren wegen versuchten Versicherungs-Betruges – und das alles für nicht mal 2,000 Euro?

Leute gibt's …