Drohungen gegen die Nitirat-Gruppe

(Mark Teufel/ mod. von gateot 03.02.2012) Asia Sentinel. Hyper-Monarchisten toben. Die Hyper-Royalisten sagen, dass sie im Namen des Königs töten wollen. Schreibt Pavin Chachavalpongpun in Asia Sentinel. In der Ausgabe vom 3. Februar kann man lesen: Die Monarchisten haben eine bösartige Kampagne gegen eine Gruppe von Rechtsprofessoren der geschätzten Thammasat Universität begonnen, eine Gruppe, die sich selbst Nitirat oder „Das Recht für die Menschen“. Nitirat hat eine sofortige Änderung am anachronistischen Lèse-Majèsté verlangt. Diese Hyper-Monarchisten beschuldigten daraufhin Nitirat des Versuchs, die Monarchie abschaffen zu wollen, ein fruchtbares Verbrechen in Thailand.

Pavin schreibt, dass die Monarchisten einen atemberaubenden Katalog von Drohungen gegen Nitirat eröffnet hätten. Wie von Elizabeth Fitzgerald in ihrem jüngsten Artikel in New Mandala enthüllt, ist unter den Drohungen ein Plan, das Militär zu einem Militärcoup zu drängen, um die Monarchie vor den so genannten Verrätern zu schützen. Aber Pavin stellt fest, dass die Hyper-Monarchisten dabei vergessen hatten, dass der Coup von 2006 erst die anti-monarchistischen Gefühle erzeugt hatte.

An vorderster Front der Hexenjagd, so Asia Sentinel, steht die Gelbhemdenorganisation People’s Alliance for Democracy (PAD), die bekannt ist für die Besetzung der Regierungsgebäude und des Suvarnabhumi Flughafens im Jahr 2008. Unterstützer der PAD haben gefordert, dass das Militär die Mitglieder der Nitirat Gruppe entführen oder aus Hubschraubern werfen sollte. Sie haben die Namen, Adressen, Telefonnummern und Karten mit genauen Hausnummern der Nitirat-Mitglieder veröffentlicht. Sie wollen, dass den Mitgliedern ein Halsband angelegt wird, und dass sie lebend vor ihren Häusern verbrannt werden sollten.

Sie schlugen vor, dass diese Juraprofessoren geköpft werden sollten, und ihre Köpfe aufgespießt vor der Thammasat Universität ausgestellt werden sollten. Sie sagten auch, dass sie hofften, dass der Anführer der Nitirat-Gruppe, Dr. Worachet Pakeerut {MT:der übrigens in Deutschland studiert hat} exekutiert werden sollte.

An dieser teuflischen Kampagne der Hyper-Monarchisten sind auch führende Mitglieder der Regierung und der akademischen Welt in Thailand beteiligt. Armeechef General Prayuth Chan-ocha beschrieb die Juraprofessoren als „geisteskranke Menschen“, und drängte sie dazu, das Land zu verlassen, weil sie gegenüber der Monarchie respektlos wären. Und Gleichzeitig starteten Mitglieder der oppositionellen Democrat Party einen ebenso teuflischen Krieg der Worte.

„Diese Juraprofessoren sind der Abschaum der Erde“, sagte Chavanond Indarakomartsut, stellvertretender Sprecher der Democrat Party {MT: die mit der deutschen FDP freundschaftlich verbunden ist}.

Die Yingluck Shinawatra-Regierung, die dank der Unterstützung der Rothemden an die Macht gekommen ist, hat inzwischen ihre Position klar gemacht, das Gesetz Lèse Majèsté nicht ändern zu wollen. Der stellvertretende Premierminister Chalerm Yubamrung sagte: „Meine Partei wird dieses Gesetz niemals ändern. Ich werde mich auch gegen jeden stellen, der vorschlägt, es zu verändern“.

In der letzten Woche hat der Rektor der Thammasat Universität, Somkit Lertpaitoon, ein Verbot von Diskussionen über Lèse Majèsté in den Räumen der Universität ausgesprochen. Somkit, der auch dabei half, während der Regierungsphase der von der Junta eingesetzten Regierung von Suryaud Chulanont (2006 -2008) die neue Verfassung zu entwerfen, und deshalb intime Verbindungen zur Armee unterhält, wurde sofort von Gruppen der Demokratieaktivisten angegriffen. Somkit ist eine Schande für die Universität, die im Geist von Pridi Banomyong gegründet wurde, dem ehemaligen Premierminister, der Anführer der zivilen Fraktion der Putschisten war, die die absolutistische Monarchie in Thailand im Jahr 1932 beendete.

Aber Nitirat, so berichtet Pavin, ist nicht das einzige Opfer in diesem politischen Spiel. Abhinya Sawatvarakorn, Spitzname Kantoop oder Räucherstäbchen, eine 19-jährige Studentin an der Thammasat Universität, wurde wegen Kommentaren, die sie in Facebook vor zwei Jahren machte (damals war sie 17), wegen Lèse Majèsté angeklagt. Kantoop war noch in der Schule, als sie das „Verbrechen“ beging.

Sie wird die jüngste Angeklagte sein, die jemals unter dem Gesetz verhandelt wurde. Inzwischen ging sie bereits durch eine Reihe sozialer Bestrafungen. Ihr wurde die Aufnahme in die Silpakorn Universität verweigert, wie man hörte weil einige Professoren sie eine Verräterin nannten. Ihre eigene Familie trennte sich von ihr und hörte auf, ihr Studium zu finanzieren. Ein Schuh wurde von einem Monarchisten nach ihr geworfen, und sie war gezwungen, ihren Namen zu ändern, damit sie nicht erkannt und angegriffen wird.

Um 09:30 Uhr am 11. Februar 2010 muss sich Kantoop bei einem Polizisten in der Bank Kane Polizei-Station melden, und ihre Anklage entgegen nehmen. Gleichzeitige werden Studenten der Thammasat Universität vor der Polizeistation demonstrieren.

Panitan „Tai“ Pruksakasemksuk plant einen Hungerstreik, um Gerechtigkeit für seinen Vater zu erhalten, für Somyot Pruksakasemsuk, ein bekannter Aktivist der Arbeiterbewegung, der seit April 2011 in Erwartung seines Verfahrens wegen Lèse Majèsté im Gefängnis einsitzt. Das Gericht hat Somyot immer noch keine Kaution gewährt, damit er seine Verteidigung vorbereiten kann, obwohl die Anklage noch nicht erstellt wurde {MT: Untersuchungshaft ohne Anklageerhebung seit April 2011}. Tai wird den Hungerstreik für 112 Stunden durchführen, die Zahl erinnert an den Artikel 112. Der Hungerstreik wird am 11. Feb. um 16 Uhr beginnen und bis zum 11. Feb. 8 Uhr am Morgen dauern. Insgesamt vier und einen halben Tag. Der Hungerstreik wird auf dem Suvarnabhumi Flughafen stattfinden. Er sagte, dass sein Protest eine gewaltlose Demonstration sein wird, und den Betrieb auf dem Flughafen nicht beeinträchtigen wird.

Am 14. Februar, also am Valentinstag, wird eine spezielle Veranstaltung „Liebe für das Recht“ organisiert. Thammasat Studenten und Gruppen von Aktivisten werden Thailändern Blumen schenken, als Teil der Erinnerung an die Gefangenen, die wegen Artikel 112 inhaftiert sind. Nach dem Hungerstreik, wird Tai an dem Hearing wegen dem 7. Antrag auf Kaution vor dem Strafgerichtshof Ratchada teilnehmen

Wer jetzt glaubt, dass das nichts zu sagen hat, dass es Panikmache wäre, sollte sich vor Augen halten, was im Jahr 1976 passierte, als eine ähnliche Radikalisierung der thailändischen Monarchisten ähnlich aufgebaut worden war:

Insbesondere sollten sich die deutschen Universitäten schämen, so still über die gröbsten Missachtungen wissenschaftlicher Freiheit hinweg zu gehen. Es gibt zahlreiche Kooperationen und  Austauschprogramme zwischen Deutschen und Thailändischen Universitäten. Aber selten oder niemals hört man Kritik an mangelnder akademischer Freiheit in Thailand. Statt dessen werden Ehrendoktorwürden vergeben. Der Muff von tausend Jahren …..?

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berndgrimm
Gast
berndgrimm
5. Februar 2012 2:36 am

Da hat der Dichterfürst sich mit getürkten Übersetzungen wieder an seine
Brüder im Ungeist drangehängt.
Nach seinen als “Thailand Moment der Wahrheit” betitelten
Lügenmärchen in 27 Folgen die am Ende selbst Hardcore Thaksinisten
nicht mehr lesen konnten, nun dieses.
Warum macht diese Hochdruck Lügner das?
Ganz einfach.
Da der grosse Volksrevolutionstheaterdirektor inzwischen
wohl erkannt hat dass er mit seiner “Politik” am Ende ist
wird alles unternommen um von der Unfähigkeit und Untätigkeit
seines Kasperle Theaters mit lebensechten Nummerngirl
abzulenken.
Erst liess er Figuren wie Dom Dunn, Robin Grant, Max Deahead
und ein paar Thai Namen in Bangkok Post und The Nation
schreiben um von seinen Aktivitäten und den Nicht Aktivitäten
seines Marionetten Kabinetts abzulenken.
Und der “Nicht Existenzialistische” Dichterfürst Mark Teufel
haute natürlich besonders rein.
Leider hatte der kein Podium sondern nur ST.de ,
denn in ein unzensiertes, freies Medium traute er sich natürlich nicht.
Aber selbst die dortigen Alks verstanden nicht was er wollte.

Dann liess Takki von Zeit zu Zeit seinen teuersten Berufslügner
Robert Amsterdam vortanzen.
Das brachte auch nix.
Dann kam er auf die brillante Idee statt eines internationalen
Lügners lieber einheimische Gelehrte einzusetzen.
Die sind billiger und können einen unsinnigen Streit entfachen
um von den wirklich wichtigen Themen für Thailands Zukunft abzulenken.
Denn für die hat weder Takkis Marionettenbühne noch der Big Boss selber
irgendein Konzept.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
5. Februar 2012 2:10 am

test

berndgrimm
Gast
berndgrimm
5. Februar 2012 2:10 am

bukeo: naja, was macht aber Thaksin?
Er wirft den Isaanern ein paar Brocken hin, damit die beruhigt sind – in der Zwischenzeit bereichert er sich um Millarden. Thaksin hat die armen Thais tw. durch seine Mikro-Kredite in den Ruion getrieben – fast jeder im Isaan und auch hier ist hoffnungslos überschuldet. Hätte nicht Abhisit seinerzeit die gerichtlichen Pfändungen
gestoppt – wären heute wohl viele obdachlos.
Wenn dann die Mehrheit wieder einen von der Familie dieses “Wohltäters” wählt – was soll man dazu sagen?

Sehr richtig.
Es zeigt eben dass auch in Thailand die besten Geschäfte mit der Dummheit
der Leute gemacht wird.
Und an Dummheit mangelt es hier wirklich nicht.
Damit es so bleibt bekommen die I-Dötzchen statt einer wirklichen
Bildungsreform wie Abhisit sie angeleiert hatte
Gratis I-Pads damit sie im Unterricht unsinnige Spiele spielen
können und Takkis Moral und Ethik beigebracht bekommen.
Für Machterhalt lässt der das ganze Volk vor die Hunde gehen.

bukeo
Gast
bukeo
4. Februar 2012 1:41 pm

geschrieben von ollebolle , Februar 04, 2012
der “gelbe Schwellkopp” kann mir gestohlen bleiben!
Auch meine Meinung ist, dass die unlautere Liebe zu “seiner Majestaet” eine bewusst konstruierte Ideologie ist um das Volk fuer dumm zu verkaufen, einzuschuechtern und die Unterdrueckung und Ausbeutung nach moeglichkeit zu verewigen.
Dem gebuert auf laengere Sicht die Zukunft NICHT!
n,abend

naja, was macht aber Thaksin?
Er wirft den Isaanern ein paar Brocken hin, damit die beruhigt sind – in der Zwischenzeit bereichert er sich um Millarden. Thaksin hat die armen Thais tw. durch seine Mikro-Kredite in den Ruion getrieben – fast jeder im Isaan und auch hier ist hoffnungslos überschuldet. Hätte nicht Abhisit seinerzeit die gerichtlichen Pfändungen
gestoppt – wären heute wohl viele obdachlos.
Wenn dann die Mehrheit wieder einen von der Familie dieses “Wohltäters” wählt – was soll man dazu sagen?