Bangkok: Prinzessin Ubolratana tritt als Spitzenkandidaten für die Partei Thai Raksa Chart an

Überraschend tritt in Thailand die ältere Schwester des Königs, Prinzessin Ubolratana Rajakanya, als eine der Spitzenkandidatinnen für die Parlamentswahl im März an. Die 67-Jährige gab am Freitag ihre Bewerbung für das Amt der Premierministerin bei der Wahl am 24. März bekannt.

Die Prinzessin ist das älteste von vier Kindern des jahrzehntelangen Königs Bhumibol und seiner Frau, Königin Sirikit. Seit dem Tod des alten Königs im Oktober 2016 steht ihr Bruder Maha Vajiralongkorn an der Spitze der Monarchie. Der 66-Jährige, der sich häufig in Deutschland aufhält, ist allerdings noch nicht offiziell gekrönt. Dies soll erst Anfang Mai geschehen – sechs Wochen nach der Wahl.

Über eine Kandidatur der Prinzessin war seit einigen Tagen spekuliert worden. Viele glaubten nicht daran. Am Freitag gab die Partei Thai Raksa Chart – gegründet von Anhängern des ehemaligen Premierministers Shinawatra – dann offiziell bekannt, dass sie Ubolratana ins Rennen schickt. Dies sei eine “große Ehre”. Sie selbst äußerte sich zunächst nicht weiter zu ihrem Vorhaben. Auf Instagram verbreitete sie jedoch die Botschaft: “Wir werden zusammen vorangehen.”

Es ist das erste Mal in der Geschichte des südostasiatischen Landes, dass sich jemand aus dem Königshaus bei einer Parlamentswahl bewirbt. Die Kandidatur der Prinzessin macht die Dinge für die Militärs nun deutlich komplizierter. Thailands Königshaus ist durch ein sehr strenges Gesetz praktisch gegen jede Kritik geschützt. Prayut versicherte der Königsfamilie immer wieder seine Loyalität.

Insgesamt treten bei der Wahl am 24. März mehr als einhundert Parteien an. Verlässliche Umfragen gibt es nicht.

Die Prinzessin – mit vollem Namen Thunkramom Ying Ubolratana Rajakanya Sirivadhana Barnavadi – wurde 1951 in der Schweiz geboren. Wegen ihrer Hochzeit mit einem bürgerlichen US-Amerikaner 1972 wurden ihr Privilegien gestrichen. Sie lebte dann unter bürgerlichen Namen viele Jahre in den USA. Die Ehe wurde später geschieden. Im Jahr 2001 kehrte sie nach Thailand zurück, wo sie seither wieder den Titel Prinzessin führt. Sie arbeitete anschließend unter anderem als Schauspielerin. In der Politik war sie bislang nie groß in Erscheinung getreten.

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ben
Gast
ben
9. Februar 2019 3:46 pm

Da haben sich die Rotkäppchen so viel Mühe gegeben neue Parteien zu gründen, um den verhassten Junta Chef zu entmachten – und nun die Provokation?? oder war es ernst gemeint? mit Princess Ubolratana… Da haben sie sich wieder selbst übertroffen in ihrer Doofheit und Selbstüberschätzung – und vor allem nie etwas mit allen, auch den Feinden zu verhandeln – eben echte Dinos, die immer noch Thaksin anbeten…! Super Wahlversprechen: reformieren der Armee etwa nur noch 20% der jetzigen Generäle (sehr gute Idee!) aber die Polizei lassen sie wohl beim Alten, denn die ist ja immer noch Thaksin-Treu… Schöne Träume… riesen BlaBla und alles beim Alten – schade für Thailand!

https://www.bangkokpost.com/news/politics/1626434/pressure-mounts-for-ec-to-dissolve-thai-raksa-chart

 

Wolf5
Gast
Wolf5
9. Februar 2019 3:40 pm

Der Beitrag von Scheuklappen-ben zeigt einmal mehr das Niveau dieses Junta-Anhängers.
Außer sinnlosen Geschwafels (man könnte auch sagen ausser der üblichen Schei…) leider kein Beitrag zum Thema.
Mach weiter so, lieber Scheuklappen-ben, damit andere User auch künftig was zum lachen haben

ben
Gast
ben
9. Februar 2019 7:58 pm
Reply to  Wolf5

@ 'braun Wolfi' alias 'Rotkäppchen Troll' alias 'Thaksin Jodler'

Ich bin kein Junta Anhänger (mehr), aber sicher auch kein bornierter Dino-Thaksin Anbeter, der nur alles aus ThaiPoliticalPrisoners – Khaosod etc. – natürlich aufgearbeitet von den seriösen, neutralen, demokratischen West-Blättern hier verbreitet, wenn's denn gegen Prayuth geht… Gegen Thaksin habe ich von unserem Helden noch nie was gelesen..

ben
Gast
ben
9. Februar 2019 11:25 am

@ 'braun Wolfi' alias 'Rotkäppchen Troll' alias 'Thaksin Jodler'

Es ist also mit vielen Stimmen für sie zu rechnen und wenn Scheuklappen-ben meint: „ bald sind wir wieder am Punkt 2013-4.. „ so bedeutet dies eigentlich nur, dass die Gelben und das Militär die Realitäten nicht akzeptieren könnten und dann erneut Thailand in unruhige Zeiten stürzen würden…

Wie immer eine geniale Schlussforderung eines Minederbemittelten! Wenn Prayuth durchs Land tourt und 'Wahlpropaganda' macht regst Du Dich auf – wenn Thaksin wörtlich sagte: alle 4 Jahre dürft ihr für mich stimmen – dazwischen mache ich was ich will… ist das Demokratie! Aber lassen wir's bleiben… habe keine Zeit mit "*çR5eTç zu diskutieren – vor allem nicht, wenn es schon 1000 mal durch diskutiert wurde bis zum Geht nicht mehr und Du dann immer wieder den gleichen Stuss postest…

Wolf5
Gast
Wolf5
9. Februar 2019 9:30 am
Wolf5
Gast
Wolf5
9. Februar 2019 9:07 am

Nun kann unser kleiner Diktator wieder aufatmen.
Der King teilte mit, dass er einen Wahlantritt seiner Schwester für “unpassend” halte. Zudem vermute er, dass die Idee auch der Verfassung widerspreche. Damit hat der Plan Ubolratanas wohl ein jähes Ende erfahren.
Immerhin hatte Vajiralongkorn zuletzt versucht, die Fäden im Land wieder stärker in die eigene Königshand zu nehmen – unterstützt von Prayuth.
Prayuth hatte sich ohnehin schon als Sieger der Wahl gesehen und befindet sich schon seit Monaten auf einer improvisierten Wahlwerbetour durch das Land.
Zuvor hatte er veranlasst, mehrere Parteien zu verbieten, Versammlungen zeitweise zu untersagen sowie die Verfassung des Staates zu ändern und vom Volk in einem Referendum zu bestätigen zu lassen.
Aus letzterem Grund ist auch fraglich, welchen Einfluss die Wahlen überhaupt auf die Zukunft Thailands haben werden. Denn nach dem neuen Wahlrecht gilt es als sehr wahrscheinlich, dass es keine absoluten Mehrheiten im Unterhaus geben wird. Zudem muss auch ein neu geschaffenes Oberhaus, dessen Besetzung im Wesentlichen der Armee obliegt, Gesetzen zustimmen. Zusätzlich wird die neue Regierung von einem Verfassungsrat, dessen Kontrolle Prayuth ebenfalls anstrebt, in ihrem Handlungsspielraum beschränkt. Und schließlich sind auch künftige Regierungen verpflichtet, sich an einen 20-Jahre-Plan zu halten, den die Armeeregierung mit Prayuth in den vergangenen Jahren ausgearbeitet hat.

https://derstandard.at/2000097739131/Schwester-des-Koenigs-tritt-in-Thailand-gegen-Kandidat-des-Koenigs

gg1655
Gast
gg1655
9. Februar 2019 12:51 am

Ist alles eh schon wieder abgesagt. Als Mitglied der Königlichen Familie darf Sie gar nicht als Ministerpräsidentin Kandidieren.     http://www.khaosodenglish.com/news/2019/02/08/king-declares-nomination-of-princess-a-violation/

berndgrimm
Gast
berndgrimm
9. Februar 2019 5:52 am
Reply to  gg1655

Princess Ubolratana is still a royal family member who is not allowed to take political positions although she has stepped down to be a commoner, according to His Majesty the King's announcement late on…

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Dies zeigt einmal mehr wie sehr die nächste Wahl, falls sie denn überhaupt

stattfinden wird, von vornherein manipuliert ist!

Wolf5
Gast
Wolf5
8. Februar 2019 6:37 pm

Unser Scheuklappen-ben hat mal wieder aus seiner Latrine gefunden und muß sofort die dort eingesammelte Masse los werden.

Es ist nun einmal eine Tatsache, dass die Militärjunta unter ihrem Generalissimo die Verfassung und die Thai – Gesetze derart manipuliert haben, wodurch eine faire Wahl sowie eine Zivil-Regierung nahezu unmöglich gemacht werden.
Berichte dazu gab und gibt es zur Genüge.

Durch den Antritt der Prinzessin als Spitzenkandidatin kommt wieder neuer Schwung in den Wahlkampf, da sie sich keine Sorgen machen muß, dass man sie nicht kennt und sie auch keiner diffamieren darf (§112).

Es ist also mit vielen Stimmen für sie zu rechnen und wenn Scheuklappen-ben meint: „ bald sind wir wieder am Punkt 2013-4.. „ so bedeutet dies eigentlich nur, dass die Gelben und das Militär die Realitäten nicht akzeptieren könnten und dann erneut Thailand in unruhige Zeiten stürzen würden.
Wäre dann mal wieder die große Stunde des mittlerweile doch in der Versenkung verschwundenen Sudeppen.

Und was meint die Tagesschau:
Der auf Südostasien spezialisierte Politikwissenschaftler Allen Hicken der University of Michigan sagte, Ubolratanas Kandidatur mische die Karten in der thailändischen Politik neu. “Wenn mit Thaksin verbündete Parteien die Wahl gewinnen, macht es das für das Militär und Royalisten sehr schwer, das Ergebnis anzufechten, dagegen zu protestieren oder es aufzuheben.”
https://www.tagesschau.de/ausland/thailand-prinzessin-ministerpraesidentin-101.html

berndgrimm
Gast
berndgrimm
9. Februar 2019 5:58 am
Reply to  STIN

Also ob das dann Frieden in TH geben würde, eher nicht. Könnte nur heftiger werden.

Vielleicht lesen hier ja doch mehrere die Münchner Abendzeitung!

berndgrimm
Gast
berndgrimm
8. Februar 2019 6:29 pm

Da Thaksins dritter Parteiladen erfolgreich dem Chefdiktator die heutige

Show gestohlen hat hängt bei den Militärdiktatoren der Haussegen schief.

 Ich möchte diesen Kommentar in der BP hier bringen weil er die

Meinung der meisten ehemaligen Unterstützer dieser Militärdiktatur

wiedergibt:

 

Gen Prayut's uncommon dictatorship

When confronted with the contention that Thailand's upcoming election is rigged and manipulated, the insiders and advisers of the Thai government will say otherwise. They argue that this poll is no more… rigged than its predecessors and the incumbents and power holders of the day will naturally and understandably arrange for constitutional laws and election rules to be written to suit their interests… and boost their poll chances. Some of this rationalisation is true, but most of it is self-interested hogwash.

It has been argued by many that an incumbent administration during the electoral process should be in caretaker mode, with the routine running of the country delegated to permanent secretaries of the…
For example, both the coup governments of Gen Suchinda Kraprayoon (1991-92) and Gen Sonthi Boonyaratglin (2006-07) installed caretaker cabinets who had considerable autonomy. Neither Gen Suchinda nor Gen… un and Gen Surayud Chulanont, were keen to leave office when election time came.
The problem with Gen Prayut is that he wants to be a dictator and needs to be a democrat at the same time because he wants to keep power. His rule is thus controversial because he has run the country like… an autocrat but yet now has to appear publicly appealing as an aspiring politician. His cabinet once passed for being technocratic but it has morphed into a political party.

Please credit and share this article with others using this link:https://www.bangkokpost.com/opinion/opinion/1625338/gen-prayuts-uncommon-dictatorship. View our policies at http://goo.gl/9HgTd and http://goo.gl/ou6Ip. © Bangkok Post Public Company Limited. All rights reserved.

Genauso ist es.

Er ist als Schiedsrichter angetreten , hat sich dann die Torpfosten und den Ball geschnappt,sich selbst zum Verbandsvorsitzenden gemacht, die Spielregeln neu schreiben lassen , sich selbst als Torhüter ,Verteidiger und Mittelstürmer aufgestellt und vor dem Spiel schon sichergestellt dass sein Team gewinnt, egal was passiert.

Wohlgemerkt, auch ich war am Anfang für diese Militärdiktatur weil ich sie

auch für das kleinere Übel hielt.

Dies hat sich aber grundlegend geändert.

Wer keine guten Führungseigenschaften hat, sollte nicht führen.

Und der Chefdiktator hat bewiesen dass er wirklich nicht führen kann.

Alle seine Personalentscheidungen waren Griffe in die Sch……!

Dies focht ihn aber nicht an weil er von sich selber überzeugt war.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
8. Februar 2019 5:24 pm

Da mein Kommentar im richtigen Thread und anderen insgesamt 6 mal unterdrückt wurde

versuch ichs eben hier:

STIN schrieb:

das mit dem Farang ist irrelevant, weil dann dürfte Abhisit als “Engländer” auch nicht antreten.
Studium in der USA hat THaksin auch. Also auch kein Problem.

Aber leider hat sie die falsche Partei ausgewählt.

Ich schrieb nicht vom Antreten sondern vom

"Gewählt werden" .

Natürlich darf Abhisit als "Engländer" antreten

nur gewählt wird er nicht.

Die Prinzessin wird auch nicht gewählt werden,

und zwar sicherlich nicht weil sie für die

falsche Partei angetreten ist.

Thaksin würde hier auch gewählt werden

selbst wenn er kein mathayom 6 hätte.

Aber der Sieger der Wahl steht schon

vorher fest, egal wie gewählt wird.

ben
Gast
ben
8. Februar 2019 5:12 pm

das ist ja ein Party Grund für unseren @Wolfi... alias… und Jean/CH etc. Jetzt besteht doch wieder die Chance auf Versöhnung à la Thaksin…

Wie gesagt, bald sind wir wieder am Punkt 2013-4.. – Nur das heute ein neuer König über allem steht… wird interessant oder gefürchtig!?

Jean/CH
Gast
Jean/CH
8. Februar 2019 9:08 pm
Reply to  ben

Ben-benchen, mit Bemerkungen betreffend jetziger König und damaligem König wäre ich an deiner Stelle etwas vorsichtig, könnte leicht als Kritik ausgelegt werden, und dann ist DEINE Party ziemlich schnell vorbei!

Nimm deine Tabletten, setz dich wieder an den Steintisch und lass so wenig wie möglich von dir hören!

berndgrimm
Gast
berndgrimm
8. Februar 2019 5:31 pm
Reply to  STIN

Sirindhorn wäre die akzeptable Nachfolgerin des grossen Königs gewesen.

Warum sollte sie in die Thai Politik gehen?