BANGKOK: Ein Blick auf die in den Senat gewählten Kandidaten zeigt, dass einige von ihnen eine Karriere und Erfahrung haben, die kaum einen Bezug zu der Kategorie haben, in der sie kandidierten

Ein Blick auf die in der letzten Wahlrunde Ende Juni gewählten Senatoren zeigt, dass die Provinz Buriram mit 14 Senatoren die meisten Senatoren stellt, gefolgt von Bangkok, Ayutthaya, Surin, Songkhla, Satun und Ang Thong mit jeweils 6 gewählten Senatoren, deren Zahl zwischen 14 und 6 liegt.

Die Zahlen erscheinen im Vergleich zur Zahl der Abgeordneten, die die Vertretung der Bevölkerung in jeder Provinz widerspiegelt, unverhältnismäßig: Buriram hat 10 Abgeordnete, aber 14 gewählte Senatoren, Bangkok hat 33 Abgeordnete, aber nur 9 gewählte Senatoren. Ayutthaya hat 5 Abgeordnete, aber 7 gewählte Senatoren und Ang Thong hat 2 Abgeordnete, aber 6 gewählte Senatoren.

Überraschenderweise gibt es 13 Provinzen ohne Senatoren, obwohl diese viele Abgeordnete haben, vor allem im Nordosten. Zu diesen Provinzen gehören Udon Thani, Roi Et, Sakon Nakhon, Kalasin, Phetchabun, Maha Sarakham, Narathiwat, Lop Buri, Kamphaeng Phet, Tak, Sa Kaeo, Uttaradit und Mae Hong Son.

Die ungewöhnlichen Aspekte dieser Senatorenauswahl, die derzeit auf die Bestätigung durch die Wahlkommission wartet, sind in den Medien und sozialen Netzwerken nicht unerwähnt geblieben.

Es gab erhebliche Kritik an der beruflichen Qualifikation einiger designierter Senatoren. Es wurde angedeutet, dass die von ihnen angegebenen Karrieren und Erfahrungen nicht mit ihrem Profil übereinstimmten.

So gab beispielsweise einer der zehn in der Kategorie Medien gewählten Senatoren Schneider als Beruf an, ein anderer Krankenpfleger.

In der Gruppe für Kunst, Kultur, Musik, Schauspiel und Unterhaltung behauptete ein designierter Senator aus Buriram, er habe als Profi „gegen Bezahlung“ gearbeitet und von 1984 bis 2004 Erfahrungen als Fußball-Profi aufgeführt. Später wurde bekannt, dass er eng mit der Familie Chidchob verbunden war, die aus der berühmten Bhumjaithai-Partei stammt.

Sogar in der Kategorie Wissenschaft und Technologie gibt es einen Senator, der als Beruf Kaufmann angibt.
Eine Untersuchung der Zusammensetzung der 200 Senatoren in 20 Kategorien zeigt, dass die Spitzenkandidaten in jeder Kategorie etwa 60-70 Stimmen erhielten.

Der gewählte Senator mit der höchsten Stimmenzahl (79) stammt aus der Gruppe der freien Berufe. Den ersten Platz sicherte sich die Ärztin Dr. Ketkamon Pliansamai aus Phetchaburi. Sie ist Expertin für kosmetische Medizin, Beraterin des Parlamentsausschusses für Recht, Justiz und Menschenrechte und Geschäftsführerin der Ketkamon Clinic, der Ketkamon Dental Clinic und des Inter Derma Laboratory.

General Kriangkrai Srirak, ein ehemaliger stellvertretender Armeechef und ehemaliger Kommandeur der 4. Armeeregion, erhielt 74 Stimmen in der ersten Kategorie, die öffentliche Verwaltung und Sicherheit umfasst.

Apinan Phuakphong, ein ehemaliger Gouverneur von Nakhon Si Thammarat, ist ein gewählter Senator der ersten Kategorie und belegt mit 16 Stimmen den zehnten Platz unter den 200 gewählten Senatoren.

Bemerkenswert ist die ungewöhnlich hohe Zahl der gewählten Senatoren aus der BJT, die über 100 Stimmen bzw. mehr als 50 % des Senats verfügen.

Bei Kandidaten aus mächtigen Familien mit dem Einfluss sogenannter „blauer“ Leute wurde während der letzten beiden Runden der nationalen Auswahl beobachtet, dass sie eine interne Kommunikationsstrategie innerhalb der „Blue Faction“ verwendeten, statt mit Kandidaten außerhalb der „Blue Faction“ zusammenzuarbeiten, um Stimmen zu gewinnen.

Wenn Kandidaten außerhalb ihrer Gruppe auf Stimmenfang gingen oder versuchten, Absprachen zu treffen, schwiegen die Kandidaten der Blue Faction häufig und vermieden Gespräche mit Personen außerhalb ihrer Gruppe.

Einige designierte Senatoren erwähnten sogar, dass sich die Kandidaten der Blue Faction vor der nationalen Auswahl in einem Luxushotel im Zentrum von Bangkok versammelt hätten. Dies führte dazu, dass eine überraschend große Zahl von Senatoren der Blue Faction in den Senat einzog.

Einige gewählte Senatoren der Orange Faction glauben, dass es unwahrscheinlich ist, dass die EC eine signifikante Anzahl von Senatoren der Blue Faction disqualifiziert, bevor sie die Ergebnisse bestätigt. Sie hoffen jedoch weiterhin, dass, wenn die EC rigoros untersucht, die Qualifikationen von Senatoren der Blue Faction mit fragwürdigen Qualifikationen disqualifiziert werden, die in jeder Kategorie normalerweise auf den Plätzen 1 bis 5 stehen. Dadurch könnten Reservekandidaten (insgesamt 100) als Senatoren aufsteigen.

Kandidaten auf den Plätzen 6 bis 10 in jeder Kategorie werden meist nicht vom Einfluss mächtiger, blau ausgerichteter Familien unterstützt.

Dies gibt den gewählten Senatoren der Orange Faction Hoffnung, den Spieß im Senat umzudrehen, wenn Reservekandidaten die Senatoren der Blue Faction ersetzen können.

Senatoren der Blue Faction mit fragwürdigen Qualifikationen werden disqualifiziert. Zwei bis drei Senatoren pro Gruppe werden entfernt und durch Reservesenatoren ersetzt. Die Macht der Senatoren der Blue Faction im Senat könnte sich dadurch um bis zu 40–60 Sitze verringern.

Dieses Szenario ist jedoch größtenteils Wunschdenken der gewählten Senatoren der Orange Faction, die davon träumen, dass der neue Senat mehr unabhängige Senatoren haben wird. In Wirklichkeit ist es höchst unwahrscheinlich, dass die EC so viele Senatoren der BJT disqualifizieren wird wie erhofft.

 

  • Quelle: The NATION (dir) // Foto: Al Jazeera
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Von stin

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berndgrimm
berndgrimm
6 Monate zuvor
Reply to  stin

STIN betet wieder seine Volksverdummung herunter.
Es gibt keine Gemeinsamkeiten zwischen Move Forward und Bhum Jai Thai.
Newins Politladen BJT steht zusammen mit Prawits PPRP und Prayuth’s UTN auf einer Seite mit Thaksins PT.
Auch ein Jahr nach der Wahl ist keine von STIN’s “ Vorhersagen “ eingetroffen.
Bemerkenswerte Erkenntnis der Schreiber :

Ein Blick auf die in den Senat gewählten Kandidaten zeigt, dass einige von ihnen eine Karriere und Erfahrung haben, die kaum einen Bezug zu der Kategorie haben, in der sie kandidierten

Es gab erhebliche Kritik an der beruflichen Qualifikation einiger designierter Senatoren. Es wurde angedeutet, dass die von ihnen angegebenen Karrieren und Erfahrungen nicht mit ihrem Profil übereinstimmten.

Na ja , am Ende sind sie alle Politiker , das heißt sie haben jegliche Karriere in der „freien Wirtschaft“ in den Sand gesetzt. Ist doch auch eine Qualifikation.

berndgrimm
berndgrimm
6 Monate zuvor
Reply to  stin

Die MFP muß nicht mit der BJT koalieren oder mit irgendeiner anderen Partei der Militärdiktatur.Thaksins Pheua Thai bietet sich an weil sie groß genug ist.
Bei einer Koalition muß man immer Kompromisse machen , aber den Partner kann man sich aussuchen.
Die Ampel war ein Fehler wegen Lindner.Mit dem koaliert man nicht.Hätte man Laschett , Söder oder Merz machen lassen sollen.
Merz könnte es mit den Grünen reichen, aber sicher würde es mit den braunen Brüdern im Ungeist von der AfD reichen. Aber sowas traut der Merz sich nicht.
Ja ,Ricarda Lang gefällt STIN nicht, aber ich habe fast 7 Jahre mit Sozialarbeiterinnen zusammengearbeitet.Meist eigentlich ganz gut.
Ricarda Lang kümmert sich um Menschen mit denen STIN nix zu tun haben will , die es aber gibt.
Sie ist auf jeden Fall glaubwürdiger als STIN’s zugegebene Freunde Lindner, Söder oder Merz und noch viel glaubwürdiger als STIN’s nicht zugegebene Freunde.

berndgrimm
berndgrimm
6 Monate zuvor
Reply to  stin

Die MFP hat ausgeschlossen in eine PT Regierung einzutreten.Sollte sie auch nicht weil sie bei einer halbwegs normalen Wahl viel größer als die PT ist.
Die Grenze verläuft eben zwischen der MFP und der heutigen Koalition aus PT,BJT,PPRP und UTN.
Natürlich braucht die MFP einen Koalitionspartner aus dem „anderen“ Lager.Dazu muß sie Kompromisse machen.
Aber erst nach der nächsten Wahl, wenn überhaupt.
Das Ziel der von STIN unterstützten ungewählten Machthaber ist es , die Move Forward Bewegung von der Regierung fernzuhalten und wenn es irgendwie geht sie nachhaltig zu vernichten oder wenigstens soweit zu schwächen daß sie keine Regierung bilden kann.
Auch wenn STIN seine dümmliche Propaganda wieder und wieder wiederholt: Srettha ist der PM einer Koalition zwischen den Parteien der Militärdiktatur und Thaksins Politladen Pheua Thai.Wobei Srettha und Thaksin zum Abwatschen freigegeben worden sind um von den Versäumnissen und der Lügenpropaganda des 9 Jahre herrschenden Militärdiktators Prayuth abzulenken.

berndgrimm
berndgrimm
6 Monate zuvor
Reply to  stin

Jeder der TH und die „politischen“ Verhältnisse hier kennt ist genauso wie ich erstaunt daß eine Bewegung wie Move Forward hier überhaupt soviel Zustimmung bekommt.
Soviel Änderungswillen hätte ich den thailändischen Wählern garnicht zugetraut.
Natürlich gibt dies eine Menge Druck auf die MFP.
Andererseits hält dies auch die ungewählten Machthaber davon ab die MFP genauso wie die Future Forward damals aufzulösen und zu verbieten.
Nein , wenn ich von ungewählten Machthabern schreibe so meine ich damit natürlich nicht die „gewählte“ Srettha Regierung.Auch wenn sie letztendlich vom ungewählten Nachfolger der Militärjunta NCPO in den Sessel gehievt wurde.
Die wahren Machthaber in TH sind die Leute im Hintergrund welche zunächst die Militärdiktatur etablierten und nach der relativ sauberen Wahl 2023 die Koalitionsregierung mit Thaksins Politladen Pheua Thai als“ kleineres Übel“ die Regierung spielen ließen.
Thaksin wäre zwar potentiell einer von ihnen aber er wurde ausgestoßen und im Limelight stehengelaßen.
Er und sein Kompromißkandidat Srettha werde als Watschenmänner etabliert um von den wirklichen Machtverhältnissen abzulenken.
Aber es funktioniert nicht weil mehr und mehr einfache Thai Move Forward unterstützen.
Man kann sie deshalb nicht so einfach auflösen und verbieten wie die Future Forward. Man muß sich etwas Intelligenteres einfallen lassen. Aber, woher nehmen ?
Das Dilemma war daß man schon keinen Nachfolger für Prayuth hatte als der zum Fallobst wurde.
Man mußte ihn an der Macht halten und auch die Idee mit Prawit war nicht erfolgreich.
Natürlich ist Prawit ein Kotzbrocken der von niemand gewollt wurde.
Aber dies half nicht Prayuth sondern zog dessen „Beliebtheit“ gleich mit runter.
Und auch Anutin als lachender Dritter war nix weil der zwar kein Militär aber genauso unbeliebt war wie Prayuth und Prawit.
Auch die angebliche Freigabe von Cannabis hat dem selbsternannten Drogenbaron aus Buri Ram nicht geholfen.
Im Gegenteil , die anschließende angebliche Verbotsarie hat ihm noch mehr geschadet.
Was die Wirtschaft angeht so stochert STIN im Nichts rum.

Der Anteil von Politikern am Wirtschaftswachstum ist sehr gering und wird nur von deren Propaganda erhöht.
Ja , natürlich kann die Politik durch Subventionen helfen und wird auch dafür benutzt. Aber am Ende entscheiden die Firmen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten wo sie was produzieren.
Natürlich hat TH einen großen Trumpf im Ärmel:
Man kann in TH produzierte Waren praktisch zollfrei in die westlichen Länder exportieren.
Aber wie lange noch ?
Nur solange der Westen sich von TH die Hucke volllügen läßt.
Außerdem benutzen die Chinesen ihre Wirtschaftsmacht um den Westen für Zollfreiheit ihrer Produkte zu erpressen.
Dann gibt es keinen Vorteil mehr für TH.
Was die Wirtschaft angeht: Wir befinden uns erst am Anfang einer Rezession die seit vor Covid vor sich hingeschoben wird.
Es wird noch mehr bergab gehen.
Wir befinden uns in einem Wirtschaftskrieg zwischen China und dem Westen der noch schlimmer wird und nach der Wiederwahl Trumps zum US Präsidenten zu einem Dreifrontenkrieg zwischen China , USA und Europa wird.
Wobei Europa die schlechtesten Karten hat.
Die ASEAN Staaten haben gute Aussichten weil sie felexibel und ohne Sozialstaat sind.
Andererseits leben Indonesien und Malaysia von ihren Rohstoffen die sie so reich gemacht haben.
Thailand könnte vom Tourismus leben wenn man nicht die Touristen Land für Land durch Selbstüberheblichkeit und Übermut abstßen würde.
Ja , irgendwo werden die 40-50 Mio Touris schon herkommen die man anstrebt , aber es kommen eben nicht die Qualitätstouristen die man haben will sondern Sonnenklar TV Junkies und Zero Baht Chinesen und Inder.
Von den Billigengländern ganz zu schweigen !
Außerdem brauchte man nicht 50 Mio sondern eher 100 bis 200 Mio um die Hotels und Apartments halbwegs zu füllen.
Die wird man mit amtlich gesteuerten Ausländerhaß nicht für Urlaub oder Langzeit Urlaub in TH bewegen können.
Nun zur „thailändischen“ Automobilindustrie !
Die Japaner werden bleiben weil sie hier eine großartige Infrastruktur aufgebaut haben.
Andererseits haben sie genau wie die Deutschen die Elektromobilität verpennt und den Chinesen überlassen.
Aber es gibt noch Hoffnung weil die Entwicklung weitergeht und die Japaner dort weit vorn sind.
Außerdem werden Autos ja bekanntlich nicht nach rationalen Überlegungen gekauft sondern wegen des Prestiges. Und da haben BYD und GWM noch einen langen Weg um auf Benz ,BMW ,Audi,VW oder Lexus,Acura,Infinity,Toyota,Honda,Nissan etc aufzuschließen.
Außerdem kommt so langsam die Frage der Batterieleistung und -haltbarkeit und läßt die E-Autos nicht mehr so gut dastehen.
Selbst die Verbrennungsmotoren versuchen mit e-fuels ein Revival.
Ich sehe im Gegensatz zu STIN keine wirklichen Erfolge des Prayuth Regimes.
Ich dachte die bessere Ausstattung der Baustellen und U-Turns auf der Sukhumvit wäre ein Erfolg des Prayuth Regimes, aber es kann auch nur die plötzliche Erleuchtung eines Beamten gewesen sein.

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