BANGKOK: Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in seinem jüngsten Länderbericht zu Thailand vor einem Anstieg der öffentlichen Verschuldung gewarnt und eine umsichtige Finanzpolitik angemahnt. Die öffentliche Verschuldung Thailands liegt derzeit bei etwa 64 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und nähert sich damit der gesetzlich festgelegten Obergrenze von 70 % . Einige Prognosen gehen davon aus, dass diese Grenze in den kommenden Jahren überschritten werden könnte, insbesondere wenn zusätzliche Ausgabenprogramme wie das geplante „Digital Wallet“-Projekt weiterhin umgesetzt werden.
Im Rahmen der sogenannten Artikel-IV-Konsultation 2024 betont der IWF, dass Thailand im Vergleich zu anderen ASEAN-Staaten eine langsamere wirtschaftliche Erholung verzeichnet. Dies sei unter anderem auf strukturelle Schwächen und eine verzögerte Umsetzung von Haushaltsmaßnahmen zurückzuführen . Der IWF empfiehlt daher eine wachstumsfreundliche, mittelfristige Haushaltskonsolidierung ab dem Haushaltsjahr 2026, um die Schuldenquote zu senken und fiskalische Puffer wieder aufzubauen.
Konkret schlägt der IWF vor, geplante Bargeldtransfers teilweise in produktivitätssteigernde Investitionen oder gezielte Sozialschutzmaßnahmen umzuleiten. Zudem sollten fiskalische Regeln gestärkt und Risiken aus quasi-fiskalischen Maßnahmen wie Energiepreisdeckelungen besser erfasst werden.
Obwohl die thailändische Regierung betont, dass die aktuelle Verschuldung noch im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben liegt, warnen unabhängige Experten vor den langfristigen Folgen einer anhaltend expansiven Fiskalpolitik. Sie fordern strukturelle Reformen, darunter eine Steuerreform und Ausgabenkürzungen, um die fiskalische Stabilität zu sichern .
Insgesamt unterstreicht der IWF die Notwendigkeit einer ausgewogenen Finanzpolitik, die sowohl kurzfristige Konjunkturimpulse als auch langfristige Nachhaltigkeit berücksichtigt.
- Quelle: STIN / KI
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