MYANMAR: Während in Teilen Myanmars weiterhin das Thingyan-Fest gefeiert wurde, griff die Karen National Union (KNU) am frühen Morgen des 15. April 2025 die Streitkräfte Myanmars an. Die Gefechte ereigneten sich rund 40 Kilometer von der thailändischen Grenze entfernt im Distrikt Mae Sot der Provinz Tak.
Die Lage an der Westfront spitzt sich zunehmend zu – und das ausgerechnet zeitgleich mit einem geplanten Treffen in Bangkok zwischen Myanmars Junta-Chef General Min Aung Hlaing, dem malaysischen Premierminister Anwar Ibrahim und dem ehemaligen thailändischen Premierminister Thaksin Shinawatra.
Trotz der angespannten Lage und der Auswirkungen des kürzlichen Erdbebens nahmen viele Menschen in Myanmar an den traditionellen Thingyan-Feierlichkeiten teil. Sie engagierten sich in religiösen Zeremonien und Verdienstübungen – und trotz allem auch in den typischen Wasserschlachten des Neujahrsfests.
Zuvor hatte die Militärregierung einen 20-tägigen Waffenstillstand verkündet, während die Nationale Einheitsregierung (NUG) eine zweiwöchige Feuerpause ausrief. Auch mehrere ethnische bewaffnete Gruppen schlossen sich mit ähnlichen Erklärungen an.
Vor Ort jedoch setzten sowohl das myanmarische Militär als auch die oppositionellen Kräfte ihre Angriffe fort und ignorierten die Waffenstillstände. Die Luftwaffe bombardierte weiterhin täglich Ziele in der Sagaing-Region sowie in den Bundesstaaten Rakhine und Kachin. Gleichzeitig führten die Kachin Independence Army (KIA) und die Chin National Defence Force (CDF) gezielte Angriffe auf Militärstützpunkte durch.
Internationale Rettungsteams haben ihre Einsätze nach dem Erdbeben inzwischen beendet und sind abgereist. Vor Ort leisten nun ausschließlich humanitäre Organisationen weiterhin Hilfe.
Als Reaktion auf die komplexe Lage organisierte Anwar, in seiner Rolle als ASEAN-Vorsitzender, ein Treffen mit Min Aung Hlaing, um die Bereitstellung humanitärer Hilfe für die Erdbebenopfer zu besprechen.
Offiziell wurde die thailändische Regierung jedoch nicht über den Besuch Min Aung Hlaings informiert – das Treffen wird als inoffizielle, private Zusammenkunft zwischen Anwar, Thaksin und dem Junta-Chef betrachtet.
Während des Songkran-Festes bestätigte Thaksin erstmals öffentlich, dass er sich beim BIMSTEC-Gipfel mit Min Aung Hlaing getroffen und dabei dessen Wunsch nach einer Rückkehr zum Frieden in Myanmar zur Sprache gebracht habe.
„Ich habe allen Großmächten gegenüber klargestellt, dass Thailand eine Lösung für die inneren Konflikte Myanmars anstrebt. Ohne Dialog gibt es keinen Weg zu Verhandlungen“, erklärte Thaksin.
- Quelle: STIN / KI
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