CHIANG MAI – Trotz einer hitzigen Debatte bleibt ein beliebtes Café in Chiang Mai weiterhin regulär geöffnet und erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Der Betrieb wies den Vorwurf entschieden zurück, einen „Menschenzoo“ zu betreiben, nachdem eine Politikerin Bilder geteilt hatte, die Kunden beim Kaffeegenuss und im Hintergrund arbeitende Tabakblattsortierer zeigten.

Die Kontroverse entfachte sich, als Dr. Nick Suwadee Phanphanich, ehemalige Parlamentskandidatin der Thai Sang Thai Party und Direktorin des Thonburi-Krankenhauses, ein Foto von sich im Café veröffentlichte. Auf dem Bild waren Arbeiter zu sehen, die Tabakblätter sortierten – eine Szene, die im Internet für Empörung sorgte. Kritiker warfen dem Café vor, Klassenunterschiede in der thailändischen Gesellschaft zu zementieren.

Später stellte Dr. Nick klar, dass sie große Wertschätzung für traditionelle Gemeinschaften hege, die verschiedene Kulturen und Berufe bewahren. „Ich schätze Einrichtungen, die authentische Lebensweisen vermitteln – ähnlich wie Cafés auf Teeplantagen oder Bauernhöfen, die Lernen und Mitmachen ermöglichen“, schrieb sie. Gleichzeitig distanzierte sie sich vom Begriff „Menschenzoo“, da dieser ihrer Meinung nach die Würde der Arbeiter herabwürdige: „Diese Menschen verdienen Respekt für ihre Arbeit und ihre Lebensweise.“

Die Betreiberin des Cafés „Yen.CNX“ zeigte sich bestürzt über die Vorwürfe und erklärte, das Konzept sei missverstanden worden. Das Gelände sei ursprünglich eine Tabaksortierfabrik der Familie gewesen, deren Geschichte bis zur Generation ihres Großvaters zurückreiche. Heute werde das Unternehmen von ihrem Onkel weitergeführt.

„Wir haben niemals beabsichtigt, Berufe abzuwerten oder jemanden herabzusetzen“, betonte sie. Vielmehr wolle man die traditionsreiche Geschichte der Familie bewahren und sie in einem offenen Format zugänglich machen. Dafür wurden Designer engagiert, die die ursprüngliche Architektur erhielten und einen Raum schufen, der die Prozesse des Tabakanbaus, der Trocknung und Sortierung dokumentiert.

Von Januar bis Mai wird hier tatsächlich noch Tabak sortiert – durch ausgebildete Fachkräfte, die fair entlohnt werden. Die Arbeit diene keinesfalls der bloßen Unterhaltung, sondern sei ein lebendiges Zeugnis eines traditionsreichen Handwerks.

„Unser Ziel ist es, einen Ort zum Lernen und Austausch zu schaffen, bei dem die Würde aller Beteiligten an erster Stelle steht“, erklärte die Inhaberin und betonte ihre Offenheit für konstruktives Feedback.

Lokale Reporter berichteten, dass das Café bereits seit über drei Jahren in Betrieb sei und die traditionelle Tabakverarbeitung der Familie fortführe.

Eine Besucherin, die erst kurz vor ihrem Eintreffen von der Diskussion erfahren hatte, äußerte nach ihrem Besuch: „Ich wollte selbst sehen, wie es hier ist. Die Atmosphäre und die Einblicke in die traditionelle Tabakverarbeitung sind faszinierend. Ich habe das Gefühl, dass einige der umstrittenen Fotos missverständliche Perspektiven zeigen.“ Für sie stelle das Café die alte Handwerkskunst in den Mittelpunkt – ähnlich wie andere Betriebe, die etwa die Kaffeeverarbeitung demonstrieren.

  • Quelle: STIN / KI

 

  • Quelle: STIN // KI

Von stin

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berndgrimm
berndgrimm
15 Tage zuvor

Ist es verboten Thai bei echter Arbeit zu fotografieren ?

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