Bangkok – Das thailändische Department of Special Investigation (DSI) will am Dienstag insgesamt 40 Ingenieure vernehmen, die am Bau des eingestürzten Gebäudes des State Audit Office (SAO) beteiligt waren. Hintergrund ist eine laufende Untersuchung zu mutmaßlich illegal eingesetzten Strohmännern innerhalb des beauftragten Bauunternehmens sowie zu möglichen Absprachen bei der Auftragsvergabe.
Die Ermittlungen wurden bereits im vergangenen Monat eingeleitet, als DSI-Beamte umfangreiche Unterlagen sicherstellten – gelagert in 24 Containern, die zuvor als provisorische Büros auf der Baustelle im Bangkoker Bezirk Chatuchak genutzt worden waren.
Laut Pol Capt Surawut Rangsai, dem stellvertretenden Generaldirektor des DSI, konzentriert sich die Untersuchung auf Baupläne, Arbeitsberichte sowie Details zur Materialbeschaffung, die unter anderem die China Railway No. 10 (Thailand) Co. (CREC) und deren Subunternehmer betreffen. Alle 40 Ingenieure sollen innerhalb von vier Tagen befragt werden – sofern sie kooperieren.
Während die Ermittlungen zur unrechtmäßigen Verwendung von Strohleuten kurz vor dem Abschluss stehen, gibt es laut DSI-Sprecher Pol Maj Woranan Srilam bislang kaum Fortschritte bei der Aufklärung möglicher Angebotsmanipulationen.
Trotz Berichten, dass chinesische Arbeiter nach dem Erdbeben vom 28. März versucht haben sollen, Unterlagen von der Baustelle zu entwenden, versichert Pol Capt Surawut, dass keine entscheidenden Dokumente verloren gegangen seien. Die betreffenden Arbeiter seien sofort festgenommen worden, die Dokumente befänden sich nun in behördlichem Gewahrsam.
Fachleute der Abteilung für öffentliche Arbeiten und Stadtplanung analysieren derzeit die Beweismittel, um die Aufklärung zu beschleunigen.
Unterdessen läuft die Bergung der noch verschütteten Opfer weiter. Wie Bangkoks Gouverneur Chadchart Sittipunt mitteilt, konnten bis Sonntagabend 63 Leichen geborgen werden. 31 Personen gelten weiterhin als vermisst.
- Quelle: STIN / KI
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