Thailand im Sinkflug – Warum das einstige Traumziel Touristen verliert

Thailand – einst das Paradies für Sonnenanbeter und Sparfüchse – steckt in der Krise. Tausende Urlauber kehren enttäuscht dem Land den Rücken. Ein Social-Media-Post der Bangkok Post Learning mit fast 2.000 Kommentaren zeigt: Die Geduld vieler Reisender ist am Ende.

Was ist passiert? Explodierende Preise, lähmende Bürokratie, eine umstrittene Cannabis-Politik und der ungerechte Umgang mit ausländischen Gästen sorgen für Frust. Eine Analyse der Krungthep Turakij zeigt, wie ernst die Lage ist. Gelingt Thailand die Kehrtwende – oder überholen Vietnam, Malaysia und Co. endgültig?

Preisschock statt Schnäppchen: Urlaub in Thailand wird zum Luxus

Thailand galt lange als das Mekka für günstige Ferien – diese Zeiten scheinen vorbei. Hotels und Restaurants verlangen inzwischen Preise, die selbst Vielreisende überraschen.
„Vor fünf Jahren zahlte ich auf Koh Samui 2.000 Baht pro Nacht – heute sind es 6.000!“, klagt ein Tourist.
Ein Abendessen zu zweit in Pattaya? 7.000 Baht – ohne Alkohol. „Das ist keine Inflation mehr, das ist Gier!“, empört sich ein Europäer. Auch die Flugpreise ziehen an:
„Früher 300 Dollar, heute fast 1.000“, ärgert sich ein Amerikaner. Selbst Thailänder sagen: „Ich kann mir hier keinen Urlaub mehr leisten.“

Bürokratie-Frust: Visabestimmungen schrecken Reisende ab

Einreiseprobleme verderben vielen schon vor der Ankunft den Urlaub. Das neue Online-System TDAC zwingt Besucher zur frühzeitigen Registrierung – für viele eine Hürde, besonders für Ältere.
„Völlig unnötig kompliziert“, beschwert sich ein deutscher Urlauber. Dazu kommt die verkürzte Aufenthaltsdauer: Nur noch 30 statt wie früher 60 Tage.
Langzeiturlauber wenden sich enttäuscht ab: „So macht Thailand keinen Spaß mehr.“

Müll, Lärm und Cannabis-Geruch: Familien sagen Adieu

Die Strände, einst Postkartenidyll, verkommen mancherorts zu Müllhalden.
„Es liegen überall Abfälle“, beklagt ein Skandinavier. Überfüllte Hotspots wie Pattaya oder Hua Hin nerven mit kaputten Gehwegen und dichten Reihen von Sonnenliegen.
Der penetrante Geruch von Cannabis ist allgegenwärtig. „Nichts für Familien!“, sagt eine australische Mutter. Ein Brite bringt es auf den Punkt:
„Das ist nicht mehr das Thailand, das ich liebe.“

Doppelte Preise für Ausländer: Diskriminierung statt Gastfreundschaft

Ein weiteres Ärgernis: die doppelte Preisstruktur. Ausländer zahlen oft ein Vielfaches für Eintrittsgelder.
„Ich musste 200 Baht für einen Nationalpark zahlen, meine thailändische Freundin nur 40“, berichtet ein Deutscher.
Viele empfinden das als unfair und diskriminierend – und weichen auf andere Länder aus.

Vietnam & Co. holen auf – Thailand verliert den Vorsprung

Vietnam, Malaysia, die Philippinen: Die Konkurrenz schläft nicht.
„In Vietnam bekomme ich saubere Strände und günstige Hotels“, lobt ein Brite.
„Malaysia bietet gute Infrastruktur und leckeres Essen – ohne Touristenfallen“, ergänzt ein anderer.
Ein Fazit, das nachhallt: „Drei Monate Vietnam, ein Monat Pattaya – das sagt alles.“ Selbst Sri Lanka und Indonesien locken mit erschwinglichem Luxus und herzlicher Gastfreundschaft.

Letzte Chance für Thailand?

Trotz aller Kritik – viele lieben Thailand nach wie vor. Doch die Geduld schwindet.
„Es ist wunderschön – aber Preise, Bürokratie und Müll vertreiben mich“, sagt ein Kanadier.
Ein Stammgast warnt: „Thailand ist nicht mehr konkurrenzlos.“ Nach Vorfällen wie dem Gebäudeeinsturz am Chatuchak-Markt wächst auch die Sorge um die Sicherheit.

Thailand steht am Scheideweg: Bleibt es Traumziel oder wird es zum Negativbeispiel im Wettbewerb um Touristen?

• Quelle: STIN / KI