Singapur – Die langjährige Regierungspartei Singapurs, die People’s Action Party (PAP), hat bei der Parlamentswahl am Samstag einen klaren Sieg errungen. Damit wurde Premierminister Lawrence Wong ein überzeugendes Mandat erteilt, den wohlhabenden Stadtstaat durch wirtschaftlich stürmische Zeiten zu führen – ausgelöst unter anderem durch drohende US-Zölle.
Die PAP gewann 87 der 97 Parlamentssitze und sicherte sich dabei 65,57 Prozent der mehr als 2,4 Millionen abgegebenen Stimmen. Nur zehn Sitze gingen an die Opposition. Wong zeigte sich erfreut über das Ergebnis: „Die Singapurer haben der PAP ein starkes Mandat zum Regieren gegeben“, sagte er wenige Stunden nach Bekanntgabe der Resultate. Es sei ein „klares Signal des Vertrauens, der Stabilität und der Zuversicht in Ihre Regierung“, ergänzte er.
Wong, der als Leiter der COVID-Taskforce an Popularität gewann und im vergangenen Jahr Lee Hsien Loong als Premier ablöste, trat mit der Warnung vor globalen Unsicherheiten in den Wahlkampf. Besonders die angekündigte, dann ausgesetzte Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump bezeichnete er als Risiko für die offene Handelsnation. „Wir müssen offen und wettbewerbsfähig bleiben“, betonte er.
Die PAP regiert Singapur seit der Unabhängigkeit 1965 fast unangefochten. Zwar wurden in den letzten Jahren vermehrt kritische Stimmen laut, dennoch gelang es der Partei, ihre Dominanz auszubauen. Im Vergleich zur Wahl 2020 konnte sie ihre Zustimmung sogar steigern. Politische Beobachter sehen darin sowohl das Ergebnis einer effektiven Kampagne als auch der Sorgen vieler Wähler vor wirtschaftlicher Instabilität.
Ein Student und PAP-Anhänger brachte die Stimmung vieler Wähler auf den Punkt: „Die PAP ist zuverlässig. Die meiste Zeit lief alles reibungslos.“
Doch die Wahl ging nicht ohne Kontroversen über die Bühne. Neben einem familiären Streit zwischen dem ehemaligen Premier Lee Hsien Loong und seinem Bruder, in dem es um den Abriss des Hauses von Gründungsvater Lee Kuan Yew geht, erschütterten auch Korruptions- und Affärenvorwürfe die Partei. Der ehemalige Verkehrsminister wurde 2023 verurteilt, und gleich zwei Parlamentarier traten wegen einer „unangemessenen“ Beziehung zurück.
Trotz dieser Skandale und der steigenden Popularität alternativer Parteien, wie der Arbeiterpartei (WP), konnte die Opposition ihre Erfolge aus dem Jahr 2020 nicht ausbauen. Damals hatte sie mit zehn Sitzen ein historisches Ergebnis erzielt – diesmal blieb sie trotz großer Wahlkampfveranstaltungen auf diesem Niveau stehen.
- Quelle: STIN / KI
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