Bangkok – Eine Gruppe von 30 thailändischen Senatoren hat sich entschieden gegen den geplanten Sanierungsplan für den neuen Parlamentskomplex in Höhe von 956 Millionen Baht ausgesprochen. Bei einer Pressekonferenz am 8. Mai, angeführt von Senatorin Nantana Nantavaropas, bezeichnete die Gruppe das Vorhaben als überzogen, fehlgeleitet und ohne erkennbaren Nutzen für die Öffentlichkeit.

Senatorin Nantana prangerte zahlreiche Baumängel an, die trotz des erst vier Jahre alten Gebäudes bestehen – darunter undichte Wände, eingestürzte Decken, schimmelbefallene Pfeiler und defekte Klimaanlagen. Sie erinnerte daran, dass der Komplex mit Baukosten von rund 22 Milliarden Baht (etwa 666 Millionen US-Dollar) errichtet wurde und sich noch innerhalb der Garantiezeit befinde. „Statt die gravierenden Mängel zu beheben, wird Geld für Luxusprojekte ausgegeben“, kritisierte sie.

Im Fokus der geplanten Maßnahmen stehen unter anderem die Wiedereröffnung des Parlamentsmuseums, der Einbau eines 4D-Kinos und die Modernisierung der Beleuchtung in Seminarräumen. Besonders heftig wurde die geplante Klimaanlage für den Kristallpavillon (Sala Kaeo) kritisiert – wegen der zu erwartenden hohen Stromkosten. Nantana warf den Planern vor, den Komfort der Abgeordneten über die tatsächlichen Bedürfnisse der Bevölkerung zu stellen: „Wir werden alle verfügbaren Mittel nutzen, um diese Verschwendung zu verhindern.“

Auch ein weiteres Großprojekt sorgt für Aufsehen: Der Bau eines neuen Parkhauses mit geschätzten Kosten von 4,6 Milliarden Baht (139 Millionen US-Dollar). Mit durchschnittlich einer Million Baht (rund 30.000 US-Dollar) pro Stellplatz hält Senatorin Nantana die Ausgaben für völlig überzogen. Zwar erfülle das bestehende Gebäude nicht alle Anforderungen an Parkplätze, doch der Umfang des geplanten Neubaus sei unangemessen opulent.

Kritik kommt auch aus professionellen Kreisen. Der Chefarchitekt des Gebäudes, Chatree Ladalalitsakul, äußerte Bedenken gegen Pläne, den sogenannten Emerald Pool – ein zentrales Element des natürlichen Kühlsystems – zuzuschütten. An seiner Stelle sollen eine Bibliothek und Ladenflächen entstehen. Chatree warnte, dies könne die Energieeffizienz erheblich beeinträchtigen und teure Folgeinvestitionen in die Klimatisierung und Abdichtung des zehngeschossigen Gebäudes nach sich ziehen.

Die Diskussion offenbart einen tiefen Konflikt über Prioritäten im öffentlichen Bauwesen: Zwischen repräsentativer Modernisierung und funktionaler Notwendigkeit, zwischen politischem Prestige und öffentlicher Rechenschaftspflicht. Angesichts zunehmender Kritik dürfte der Haushaltsentwurf weiter für Kontroversen sorgen.

 

  • Quelle: STIN // KI

Von stin

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