Bangkok, 8. Mai – Mit ungewöhnlich scharfen Worten hat sich Thailands führender Architekt und Nationalkünstler Chatree Ladalalitsakul gegen die geplante Renovierung des Parlamentskomplexes ausgesprochen. In einer emotionalen Rede vor dem Senatsausschuss für bildende Künste warnte er vor „unumkehrbaren Schäden“ an einem der bedeutendsten Bauwerke des Landes.

„Dieses Gebäude ist mehr als nur Architektur – es ist ein Stück Nationalkunst“, betonte Chatree. Der preisgekrönte Architekt, der das Großprojekt am Flussufer entwarf, durchbrach damit ein zehnjähriges Schweigen und übergab einen offenen Brief an das Gremium. Darin kritisiert er insbesondere den geplanten Umbau des berühmten Emerald Pools zu einer Bibliothek sowie die Errichtung eines Gewerbebereichs im Erdgeschoss.

Chatree warnt, die Eingriffe könnten das feine Gleichgewicht der Architektur zerstören: „Das Atrium ist so hoch wie ein zehnstöckiges Gebäude. Eine Verglasung oder Klimaanlage ist weder technisch sinnvoll noch bezahlbar.“ Die Veränderungen, so fürchtet er, könnten die Erdbebensicherheit beeinträchtigen und das nachhaltige Temperaturregulierungssystem außer Kraft setzen.

Die Kritik, der Emerald Pool sei eine Brutstätte für Mücken oder undicht, wies Chatree zurück: Das Becken sei mit einem Filtersystem ausgestattet; eventuelle Lecks seien ein behebbarer Baufehler und noch von der Garantie gedeckt.

Auch der sogenannte Crystal Pavilion, von dem behauptet wird, er werde zu heiß, sei laut Chatree funktional durchdacht: „Das elektrisch einziehbare Dach dient genau diesem Zweck – es reflektiert Wärme und ist für Zeremonien optimiert.“

Besonders empört zeigte sich der Architekt über die Missachtung des ursprünglichen Teams. „Vier nationale Künstler haben an diesem Projekt mitgewirkt. Es sollte selbstverständlich sein, dass jede Veränderung mit uns abgestimmt wird.“ Das Parlament sei eines der architektonisch bedeutendsten Projekte der letzten hundert Jahre in Thailand – eine Verantwortung, die nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden dürfe.

Die ursprünglichen Pläne, so Chatree weiter, seien unter strenger Aufsicht von Fachleuten und im Einklang mit allen gesetzlichen Vorgaben entwickelt worden. Sein abschließender Appell: „Änderungen ohne Konsens zerstören nicht nur ein Gebäude – sie zerstören ein Vermächtnis.“

 

  • Quelle: STIN // KI

Von stin

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