Bangkok, 14. Mai 2025 – Vor der malaysischen Botschaft in Bangkok versammelten sich am Mittwoch hunderte Demonstrierende, um gegen die Entscheidung des malaysischen Premierministers Anwar Ibrahim zu protestieren, den ehemaligen thailändischen Premier Thaksin Shinawatra zum Chefberater einer informellen ASEAN-Beratungsgruppe zu ernennen.
Organisiert wurde der Protest vom „Netzwerk der Studenten und der Menschen für eine Reform Thailands“. Die Demonstrierenden übergaben der Botschaft eine Petition, in der sie Premier Anwar aufforderten, die Ernennung rückgängig zu machen. Thaksin sei, so die Begründung, ein verurteilter Straftäter, der wegen Korruption verurteilt wurde und sich durch langjährige Flucht ins Ausland der Strafverfolgung entzogen habe.
Mit Plakaten wie „Malaysia muss aufhören, sich in die thailändische Politik einzumischen“ und „Ist ein Gefangener wie Thaksin es wert, Ihr Berater zu sein?“ brachten die Demonstranten ihren Unmut zum Ausdruck. Sie verwiesen zudem auf laufende Gerichtsverfahren gegen Thaksin, darunter auch ein Fall wegen Majestätsbeleidigung, dessen Anhörung für Juli angesetzt ist.
Premierminister Anwar Ibrahim hingegen verteidigte seine Entscheidung. Auf einer Pressekonferenz in Bangkok betonte er, dass die Berufung Thaksins nicht als Einmischung in die Innenpolitik Thailands zu verstehen sei. „Dr. Thaksin ist ein alter persönlicher Freund von mir“, so Anwar. „Wir wollen lediglich seine Erfahrung und sein Netzwerk nutzen.“ Die Beratergruppe bestehe aus hochrangigen Persönlichkeiten, die von Staatschefs aus mehreren ASEAN-Ländern benannt worden seien.
Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die heikle Balance zwischen regionaler Kooperation und nationaler Souveränität – und sorgt für neuen Zündstoff in der ohnehin polarisierten thailändischen Politik.
- Quelle: STIN // KI