Bangkok – 18 Jahre nach dem brutalen Mord an der japanischen Touristin Tomoko Kawashita im historischen Park von Sukhothai erneuern thailändische Ermittler ihren Appell an einen französischen Staatsbürger, der als möglicher Schlüsselfigur im Fall gilt. Der Mann, der zur Tatzeit in der Nähe des Tatorts gewesen sein soll, wird als wichtiger Zeuge und nicht als Verdächtiger eingestuft. Sollte seine Aussage zur Ergreifung des Täters führen, winkt ihm eine Belohnung in Höhe von zwei Millionen Baht (rund 50.000 Euro).

Die 27-jährige Schauspielerin aus Osaka war am 25. November 2007 während eines Besuchs im Saphan-Hin-Tempel Opfer eines tödlichen Messerangriffs geworden. Ihre Leiche wurde später auf einem Pfad zum Tempel entdeckt, mit schweren Verletzungen an Hals und Oberkörper. Die Ermittler vermuten, dass Kawashita während eines Raubüberfalls attackiert wurde und bei dem Versuch, zu fliehen, getötet wurde.

Der Fall beschäftigt die thailändische Polizei seit beinahe zwei Jahrzehnten. Trotz umfangreicher Ermittlungen – unter anderem DNA-Tests bei 400 Personen – kam es bislang zu keiner Verhaftung. 2013 wurde der Fall an die Abteilung für Sonderermittlungen (DSI) übergeben, doch mangels Fortschritte wurde die Untersuchung 2016 eingestellt. Erst 2019 nahmen die Behörden die Ermittlungen wieder auf.

Neue Spuren deuten darauf hin, dass der Täter möglicherweise nicht thailändischer Herkunft ist. DNA-Spuren an Kawashitas Kleidung weisen Merkmale auf, die bei mehreren ethnischen Gruppen – darunter europäische und japanische – vorkommen. Eine eindeutige Identifizierung war jedoch bisher nicht möglich, da nur ein Teilprofil erstellt werden konnte.

Im Zentrum der aktuellen Ermittlungen steht ein französischer Tourist, der am Tag des Verbrechens ein Motorrad in einem Café in Sukhothai gemietet haben soll. Der Mann, damals zwischen 35 und 40 Jahre alt, wird als schlank, etwa 170–180 cm groß, mit kurzem Bart beschrieben und sprach Englisch mit französischem Akzent. Berichten zufolge war er möglicherweise in Begleitung einer blonden Europäerin mit langen, gewellten Haaren.

Die beiden sollen entweder im Old City Guesthouse oder im Witoon Guesthouse übernachtet haben und Sukhothai am 25. oder 26. November 2007 in Richtung Chiang Mai verlassen haben.

Die Ermittler betonen erneut, dass der Mann keine Schuld trägt, sondern entscheidende Hinweise liefern könnte – und appellieren eindringlich an ihn, sich zu melden, bevor die Verjährungsfrist in zwei Jahren abläuft.

Tomoko Kawashitas Familie reist bis heute regelmäßig nach Thailand, um den Stand der Ermittlungen zu verfolgen. Auch die japanische Regierung setzt sich weiterhin aktiv für die Aufklärung des Falls ein.

Hinweis zur Phantombildskizze: Die dargestellte Illustration basiert auf einer Erinnerung an ein Ereignis, das 18 Jahre zurückliegt. Abweichungen vom tatsächlichen Aussehen sind möglich.

 

STIN // AI

Von stin

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