Der thailändische Aktienmarkt steht derzeit massiv unter Druck: Ausländische Investoren ziehen in großem Stil Kapital ab. Seit Jahresbeginn 2025 haben sie rund 80 Milliarden Baht (etwa zwei Milliarden Euro) aus dem Markt abgezogen – ein deutlicher Vertrauensverlust, der Thailand inzwischen zu einem der schwächsten Börsenstandorte weltweit macht.
Hauptursache für den Rückzug sind das anhaltend schwache Wirtschaftswachstum sowie die politische Unsicherheit im Land. Die thailändische Wirtschaft wächst im regionalen Vergleich deutlich langsamer, was sich auch in enttäuschenden Unternehmensgewinnen widerspiegelt. Analysten sehen Thailand im Rückstand, während sich andere asiatische Märkte – etwa in China, Taiwan und Südkorea – erholen und von einer globalen Verschiebung hin zu Technologieinvestitionen profitieren.
„Die thailändische Börse ist noch immer stark in traditionellen Branchen verwurzelt und kann mit den globalen Wachstumstrends nicht mithalten“, erklärt Ratasak Piriyanont von Kasikorn Securities. Die Kursentwicklung sei schwach, das Wirtschaftswachstum niedrig – und daran werde sich in absehbarer Zeit wenig ändern.
Die Sorge vor einer möglichen technischen Rezession wächst: Zwar konnten die Exporte zuletzt zulegen, doch Experten warnen, dass es sich um einen kurzfristigen Effekt handeln könnte, dem bald ein Nachfrageeinbruch folgt.
Apichart Phubanjerdkul von TISCO Securities beobachtet zudem, dass viele internationale Anleger zunehmend auf automatisierte Handelsstrategien setzen, um kurzfristige Gewinne zu erzielen. „Das deutet darauf hin, dass ausländische Investoren Thailand aktuell nicht als Markt für langfristiges Engagement sehen“, so Phubanjerdkul.
Um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen, muss Thailand sowohl wirtschaftliche Impulse setzen als auch die politische Lage stabilisieren. Ohne klare, positive Signale droht der thailändische Aktienmarkt im internationalen Vergleich weiter zurückzufallen.