Bangkok – Im laufenden Verfahren gegen den ehemaligen thailändischen Premierminister Thaksin Shinawatra hat die Strafkammer des Obersten Gerichtshofs für Inhaber politischer Ämter entschieden, die heutigen Zeugenaussagen und vorgelegten Dokumente unter Verschluss zu halten. Hintergrund ist die Sorge des Gerichts, dass die bisherige öffentliche Verbreitung von Zeugenaussagen die Unparteilichkeit und Wahrheitsfindung gefährden könnte.
Das Gericht erklärte, dass bei vorangegangenen Anhörungen Aussagen in den Medien kursierten und befürchtet wurde, dass spätere Zeugen sich dadurch unzulässig auf frühere Aussagen hätten vorbereiten können. Zudem könnte die Veröffentlichung sensibler Informationen zu Thaksins Gesundheitszustand zu öffentlicher Verwirrung führen.
Im Mittelpunkt der heutigen Sitzung standen die medizinischen Umstände, die zu Thaksins Verlegung vom Gefängnis in das Police General Hospital führten. Das Gericht hörte dazu fünf Zeugen:
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Dr. Ruamthip Supanon, Ärztin des Justizvollzugskrankenhauses, die Thaksin bei seiner Einlieferung am 22. August 2023 untersuchte. Sie hatte bereits vorab eine Bescheinigung für die Verlegung ins Police General Hospital ausgestellt.
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Dr. Notthaporn Piyasin, ebenfalls Arzt des Gefängniskrankenhauses, wurde befragt, da er Thaksins Verlegung empfahl, ohne ihn persönlich untersucht zu haben.
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Tanyapisit Khabuan, die diensthabende Krankenschwester, empfahl ebenfalls die Verlegung und wurde insbesondere zu ihrer Einschätzung befragt, Thaksin sei schwer erkrankt – ohne ihn körperlich untersucht zu haben.
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Jiraporn Meenuanchuen und Chamon Markchan, zwei weitere Mediziner, die Thaksin behandelten, wurden ebenfalls als Zeugen geladen.
Die nächste Anhörung ist für den 8. Juli angesetzt. Das Gericht wird auch künftig die Vertraulichkeit der Anhörungen wahren, um die Unabhängigkeit des Verfahrens sicherzustellen.
STIN // KI