Die 2. Armee Thailands wirft kambodschanischen Streitkräften vor, wiederholt thailändisches Grenzgebiet zu verletzen, um gezielt Provokationen zu inszenieren und diese in sozialen Netzwerken für Informationsoperationen (IO) zu nutzen. Ziel sei es offenbar, kambodschanische Soldaten als überlegene Kraft darzustellen und das nationale Selbstbewusstsein in Kambodscha zu stärken.
Hintergrund sind anhaltende Spannungen entlang der umstrittenen Grenzregion. Besonders im Fokus stehen Gebiete rund um den Ta Muen Thom Tempel sowie der Bereich nahe des Preah-Vihear-Komplexes. Bereits seit mehreren Wochen kursieren in kambodschanischen Medien Videos, die Auseinandersetzungen zwischen Soldaten beider Länder zeigen. Nach thailändischen Angaben wird dabei gezielt auf Konfrontation gesetzt: Kambodschanische Soldaten dringen ins thailändische Gebiet vor, provozieren verbale Streitigkeiten und lassen das Geschehen von mehreren Kameras festhalten.
Ein besonders aufsehenerregender Vorfall ereignete sich am 27. Mai, als ein kambodschanischer Soldat bei einem Disput über einen Wegweiser einem thailändischen Soldaten drohend mit dem Finger ins Gesicht zeigte – ein schwerer Affront in der thailändischen Kultur, der als grobe Respektlosigkeit gilt.
Aktuell meldete eine thailändische Patrouille in der Nähe des Aussichtspunkts Phu Phee in der Provinz Si Sa Ket erneute Truppenbewegungen kambodschanischer Einheiten. Dabei entstand ein weiteres Video, das laut Berichten sogar Hinweise auf mögliche Gewaltanwendung enthält.
Militärquellen aus der 2. Armee gehen davon aus, dass diese Vorfälle gezielt herbeigeführt werden, um die kambodschanische Bevölkerung über soziale Medien emotional zu mobilisieren und das nationale Selbstbild zu stärken. Die Clips zeigen oft, wie kambodschanische Soldaten selbstbewusst auftreten, während sie versuchen, thailändische Soldaten verbal unter Druck zu setzen.
Trotz dieser Provokationen betont das thailändische Militär seine professionelle und zurückhaltende Haltung. Man sei sich der psychologischen und medialen Taktiken bewusst und setze weiterhin auf Wachsamkeit, Disziplin und die Verteidigung der nationalen Souveränität – ohne sich auf das Spiel der Eskalation einzulassen.
STIN // KI