Mut gegen Macht – María Corina Machado erhält Friedensnobelpreis für ihren Widerstand gegen das Maduro-Regime

Oslo, Norwegen – In einem bewegenden Akt internationaler Anerkennung wurde die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado am Freitag mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet – für ihren unerschütterlichen Einsatz für Demokratie und Menschenrechte in einem Land, das zunehmend von Repressionen geprägt ist.

Die Entscheidung des norwegischen Nobelkomitees würdigt Machado als „Schlüsselfigur und einigende Kraft“ innerhalb einer einst zersplitterten Opposition, die sich unter ihrer Führung für freie Wahlen und eine repräsentative Regierung zusammenschloss. Ausschussvorsitzender Jørgen Watne Frydnes betonte: „Wenn autoritäre Regime die Macht ergreifen, ist es entscheidend, mutige Verteidiger der Freiheit anzuerkennen.“

Machado, die im vergangenen Jahr unter Morddrohungen in den Untergrund ging, blieb trotz Lebensgefahr in Venezuela – ein Akt, der Millionen inspirierte. Ursprünglich als Präsidentschaftskandidatin gegen Amtsinhaber Nicolás Maduro vorgesehen, wurde sie von der Regierung disqualifiziert. Ihr Ersatz, der politisch unerfahrene Edmundo González, sah sich ebenfalls massiver Verfolgung ausgesetzt und floh nach Spanien, wo er Asyl erhielt.

Die Präsidentschaftswahl selbst war von Disqualifikationen, Verhaftungen und Menschenrechtsverletzungen überschattet. Der Nationale Wahlrat, dominiert von Maduro-Anhängern, erklärte den Präsidenten zum Sieger – trotz gegenteiliger Beweise. Die Folge: landesweite Proteste, über 20 Tote und der diplomatische Bruch mit mehreren Ländern, darunter Argentinien.

Seit Januar ist Machado aus der Öffentlichkeit verschwunden. Dennoch bleibt ihr Einfluss spürbar: Bereits 2024 wurde sie gemeinsam mit González mit dem Sacharow-Preis der EU geehrt – ein weiterer Beleg für ihre internationale Bedeutung als Symbol des Widerstands.

Im Vorfeld der Nobelpreisvergabe kursierten Spekulationen über eine mögliche Auszeichnung von US-Präsident Donald Trump, insbesondere nach seiner Initiative für einen Waffenstillstand im Gazastreifen. Frydnes wies jedoch jegliche politische Einflussnahme zurück: „Wir stützen unsere Entscheidung ausschließlich auf die Arbeit und den Willen Alfred Nobels.“

Der Friedensnobelpreis ist der einzige der renommierten Auszeichnungen, der in Oslo verliehen wird. Die weiteren Nobelpreise – für Medizin, Physik, Chemie und Literatur – wurden bereits in Stockholm vergeben. Der Wirtschaftspreis folgt am Montag.