Der thailändische Minister für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Chaichanok Chidchob, hat einen brisanten Korruptionsvorwurf öffentlich gemacht: Eine bislang unbekannte Gruppe soll ihm 40 Millionen Baht angeboten haben – mit dem Ziel, laufende Razzien gegen Callcenter-Banden und illegale Online-Glücksspielnetzwerke zu stoppen.
Obwohl Chidchob am Donnerstag einem parlamentarischen Ausschuss Rede und Antwort hätte stehen sollen, blieb er dem Treffen fern. Stattdessen ließ er Beweismaterial übermitteln, das seine Anschuldigungen stützen soll. Die Ermittlungen sollen laut dem Central Investigation Bureau (CIB) innerhalb von 30 Tagen abgeschlossen sein.
Der Minister hatte bereits am 6. Oktober Anzeige erstattet. Nun wurde er von gleich zwei Ausschüssen vorgeladen – für Telekommunikation sowie für nationale Sicherheit und Reformen –, um weitere Details zu liefern. Doch Chidchob bleibt vorsichtig: Er wolle erst nach Abschluss der Ermittlungen weitere Namen nennen. „Es könnten mehr Personen involviert sein, da sie sich gegenseitig verraten“, sagte er.
Brisant: Die Kontaktaufnahme mit dem Minister erfolgte offenbar über indirekte Kanäle. Die Drahtzieher konnten ihn nie direkt erreichen. Laut Chidchob stammt mindestens eine Person aus seinem politischen Umfeld – ein Detail, das für Unruhe sorgt.
Songkram Kitlertpairoj, ehemaliger Berater von Ex-Premierministerin Paetongtarn Shinawatra, kritisierte die Abwesenheit des Ministers scharf. Sie werfe Zweifel auf, wie ernst es der Regierung mit dem Kampf gegen Betrug und illegales Glücksspiel sei.
Ob auch Mitglieder der vorherigen Regierung in die Affäre verwickelt sind, bleibt unklar. Chidchob äußerte sich dazu nicht. Die kommenden Wochen dürften entscheidend sein – nicht nur für die Glaubwürdigkeit des Ministers, sondern auch für die politische Integrität der Regierung.
STIN // AI
Wird interessant zu erfahren, welche Partei das war. 🙂