Bangkok. – Thailands Zentralbank zieht die Reißleine: Neue, strenge Limits beim Online-Geldtransfer sollen eine Welle digitaler Betrugsfälle eindämmen – und stoßen zugleich auf wachsende Kritik von Ausländern und Geschäftsleuten, die sich in ihrer finanziellen Freiheit beschnitten fühlen. Seit August 2025 gelten neue Regeln, die den digitalen Zahlungsverkehr im Königreich grundlegend verändern.


Milliardenverluste durch Online-Betrug

Die Zahlen sind alarmierend: Allein im Juni 2025 zählten die Behörden mehr als 24.000 Betrugsfälle mit einem Schaden von 2,8 Milliarden Baht. Im zweiten Quartal beliefen sich die Verluste bereits auf über sechs Milliarden Baht.
Die Antwort der Bank of Thailand (BoT) fällt unmissverständlich aus: härtere Kontrollen, niedrigere Limits, strengere Verifizierung. Das Ziel: Betrügern das schnelle Abziehen gestohlener Gelder unmöglich zu machen.


50.000 Baht – das neue Limit für den Alltag

Kern der Reform ist ein tägliches Transferlimit von 50.000 Baht für Online-Überweisungen über Mobile- und Internet-Banking. Für viele ist das ein tiefer Einschnitt, für die BoT ein kalkulierter Schritt.
„Diese Grenze schützt besonders gefährdete Nutzer und gibt Behörden Zeit, verdächtige Transaktionen zu stoppen“, erklärte Daranee Saeju, stellvertretende BoT-Gouverneurin.
Tatsächlich zeigen Statistiken: Nur 22 % der Opfer überwiesen Beträge über 50.000 Baht – sie verursachten jedoch 76 % der Gesamtschäden.


Sonderregeln für Senioren und Jugendliche

Ein besonderes Augenmerk gilt den vulnerablen Gruppen. Personen über 65 und Minderjährige unter 15 erhalten automatisch das niedrigste Transferlimit. In der ersten Jahreshälfte 2025 waren über 490.000 Menschen aus diesen Gruppen Opfer von Finanzbetrug – ein Rekordwert.
Banken müssen ihre Kunden nun in Risikokategorien einstufen. Wer höhere Limits möchte, muss diese schriftlich beantragen – die Hürden sind hoch.


Gesichtserkennung als neue Sicherheitsmauer

Seit März 2025 müssen Banken eine biometrische Gesichtserkennung mit Fälschungserkennung einsetzen. Nur wer sich eindeutig identifizieren kann, darf über 50.000 Baht täglich überweisen.
Auch technische Sicherheit spielt eine Rolle: Mobile-Banking-Apps dürfen nicht auf gerooteten oder kompromittierten Geräten laufen. Bei verdächtigen Geräten greifen automatische Sperren – mit einem reduzierten Limit von 5.000 Baht.


Ausländer im Visier – Konto nur noch mit Langzeitvisum

Besonders spürbar sind die Folgen für Ausländer. Seit Anfang 2025 öffnen thailändische Banken keine Konten mehr für Touristen oder Kurzzeitvisa-Inhaber. Nur wer ein Langzeitvisum, eine thailändische Ehe oder Eigentum im Land nachweisen kann, darf ein Konto führen.
Hintergrund ist der Missbrauch sogenannter „Maulwurfskonten“ – Bankkonten, die Betrüger für Geldwäsche und Online-Betrug nutzen. Bereits über drei Millionen Konten wurden gesperrt, 177.000 davon wegen direkter Verbindungen zu Betrugsnetzwerken.


Strengere Kontrollen auch für Bestandskunden

Selbst langjährige Kontoinhaber bleiben nicht verschont. Viele Ausländer in Touristenzentren wie Phuket oder Pattaya berichten von plötzlich blockierten Debitkarten.
Um Konten wieder freizuschalten, verlangen Banken biometrische Verifizierungen und Identitätsprüfungen – ein Teil der verschärften „Know Your Customer“-Richtlinien, die nun auch mit der Anti-Geldwäsche-Behörde verknüpft sind.


Thailands digitales Bollwerk gegen Finanzkriminalität

Bereits 2023 startete Thailand das Anti-Online-Scam Operations Centre, eine 24-Stunden-Plattform zur Echtzeitüberwachung verdächtiger Transaktionen. Die neuen Limits verlängern das Reaktionsfenster für Behörden:
Während Betrüger oft binnen Minuten Gelder verschieben, brauchen Opfer meist fast einen Tag, um den Betrug zu melden.


Haftung verschärft – Banken unter Druck

Mit dem königlichen Dekret zur Bekämpfung von Technologieverbrechen trägt nun auch die Finanzbranche Mitverantwortung. Banken, E-Payment-Anbieter und Telekomkonzerne haften gemeinsam für Schäden, sofern sie nicht belegen können, dass alle Sicherheitsstandards eingehalten wurden.
Die Folge: Massive Investitionen in Verhaltensanalyse-Systeme, die verdächtige Muster wie ungewöhnliche Klickfolgen oder neue Geräte erkennen sollen.


Kryptowährungen und SIM-Karten im Fadenkreuz

Auch der Krypto-Sektor bleibt nicht verschont. Neue Gesetze drohen mit Gefängnisstrafen bis zu drei Jahren für Beteiligung an betrugsbezogenen Kryptotransaktionen. Gleichzeitig begrenzt die Regierung den Besitz persönlicher SIM-Karten auf fünf – um Callcenter-Betrügern die Grundlage zu entziehen.


Schattenseiten für Geschäftsleute und Investoren

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Immobilienkäufer, Unternehmer und Expatriates stehen vor bürokratischen Hürden. Für legale Immobilienkäufe ist ein offizielles Transferbestätigungsschreiben notwendig – doch Fintechs wie Wise können dieses nicht ausstellen.
So drohen legitime Geschäfte zu scheitern, während Thailand versucht, den Spagat zwischen Sicherheitsinteresse und wirtschaftlicher Offenheit zu meistern.


Balance zwischen Sicherheit und Freiheit

Für viele Beobachter ist klar: Diese Reformen markieren einen Wendepunkt im thailändischen Bankwesen. Das Königreich positioniert sich als Vorreiter im digitalen Verbraucherschutz – riskiert aber, Teile seiner internationalen Klientel zu verlieren.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Thailand es schafft, ein sicheres und zugleich attraktives Finanzumfeld zu bewahren – oder ob der Preis für Sicherheit zu hoch sein wird.


Titel-Alternativen:

  1. „Thailands Banken im Ausnahmezustand: Neue Transferlimits gegen Milliardenbetrug“

  2. „50.000 Baht pro Tag – Thailands harter Kampf gegen den Online-Betrug“

  3. „Digitaler Geldfluss im Visier: Wie Thailand die Kontrolle über seine Banken zurückholt“

 

STIN // AI

Von stin

0 0 Stimmen
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

8 Comments
Älteste
Neueste Meist bewertet
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
Siamfan
Siamfan
5 Tage zuvor

Es gibt keine Rechtssicherheit in diesem Land!!!!
Ich zahle für eine Überweisung nach TH 19€, also ~700 TB!
Ich hoffe, es weiß jeder, wem wir das zu verdanken haben!! (?)

Siamfan
Siamfan
5 Tage zuvor
Antwort an  stin

Ich halte Sie für den besten STIN-Hacker und die müssen weltweit ausgeliefert werden, wie die Nuttennick-Benutzer!!
+++
Zu verdanken haben wir das, den Schmarotzern und Lebenkünstern, die Beamten das schmackhaft machen und dann bestechen.
Es darf keine Nuttennicks geben!
Es muss eine Software geben, die das bei Blogs und Foren ausschließt und jeden Hackversuch anzeigt!!
Ich hoffe, die besten Hacker (wie zB Udo), schließen sich hier an und enthalten entsprechend Straffreiheit/ -Minderung!! (?)

Siamfan
Siamfan
3 Tage zuvor
Antwort an  stin

xxxxx
+
[SF]Es darf keine Nuttennicks geben!
[STIN]Könnte man hier abschaffen. Ich könnte es so einbauen, dass man – wenn man hier
schreiben möchte, sich vorher mit ID-Card identifizieren müsste.
Aber, wer schreibt dann noch? 🙂
WAS SOLL JETZT DER DUMMQUATSCH!?
SIND SIE NEU!?
‚NUTTENNICKBENUTZER‘ SIND DIE MODERATOREN, DIE ALLE [~17] UNTER DEM SELBEN NICK „STIN“ SCHREIBEN.
HIER WUERDE ES REICHEN, WENN SIE DIE NICKS
STIN01
STIN02
…..
…..
STIN017
….
BENUTZEN UND BEI IHEN JEWEILS DIE IDENTITAETEN HINTERLEGT SIND!
DIE VERDUNKLUNG DURCH DEN BLOG, MUSS AUCH ZUR SCHLIESSUNG DES BLOGS AUSREICHEN!!!
+

xxxx

ES DARF HALT NUR NICHT VERHINDERT WERDEN, WIE DIE ZERSTOERUNG DER RUSSISCHEN EISENBAHNBRUECKEN IN DER UKRAINE!
GELL STIN, SIE WISSEN WAS ICH MEINE!!!!!![?]

Wolfgang Kempf
Wolfgang Kempf
4 Tage zuvor
Antwort an  stin

19 Euro sind noch günstig!
Ich zahle mehr, aber das ist für mich ok.
Ich vertraue meiner Bank in D.👍
Bei eventuellen Rückfragen kann ich in deutsch kommunizieren!
Seit Wirecard, bin ich bei Wise und co skeptisch! 😜

{title}
WP Twitter Auto Publish Powered By : XYZScripts.com
8
0
Über ein Kommentar würden wir uns freuen.x