Tausende Flüchtlinge treiben vor Malaysia, Indonesien und Thailand auf dem Meer: Kein Land will die verzweifelten Menschen aufnehmen. Nun senden die Philippinen ein erstes Hilfsangebot.
Die philippinische Regierung hat angekündigt, Tausende Flüchtlinge aufzunehmen, die vor den Küsten Thailands, Malaysias und Indonesiens auf Booten treiben. „Die Philippinen haben ihre humanitäre Hilfe auf die Bootsflüchtlinge ausgeweitet“, sagte Herminio Coloma, ein Sprecher von Präsident Benigno Aquino, dem „Guardian“. „Wir werden weiter unseren Anteil leisten, um Leben zu retten.“ Er verwies auf die Genfer Flüchtlingskonvention, die Manila unterschrieben habe.
Die Philippinen sind das erste Land in Südostasien, das Bootsflüchtlingen Hilfe anbietet. Thailand, Malaysia, Indonesien haben zwar immer wieder Menschen gerettet – aber nur vorübergehend. Sie wurden mit Proviant versorgt und dann wieder in ihren kaum seetüchtigen Booten aufs Meer zurückgeschickt. Diemalaysische Marine hatte angekündigt, fortan alle vor der Küste abgefangenen Schiffe mit illegalen Migranten an Bord zurück in internationale Gewässer zu schleppen. Das Land mit seinen etwa 30 Millionen Einwohnern beherbergt nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen rund 150.000 Flüchtlinge.Menschenrechtler gehen davon aus, dass noch Tausende Flüchtlinge auf dem Wasser treiben. Sie werden auf der Andamanensee vermutet, einem Randmeer des östlichen Indischen Ozeans. Wie viele Menschen es genau sind, ist unklar – die Rede ist von mehr als 5000 Menschen. Unklar ist auch, wie viele Flüchtlinge bereits ertrunken sind.
Hoffnung für die Flüchtlinge
Die Botschaft aus Manila ist nun der erste Lichtblick für die verzweifelten Menschen. Joe Lowry, Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM), spricht von einem „hoffnungsvollen Zeichen“. Wir hoffen, dass die Regierungen in der Region ihr Spiel ebenfalls beenden“, sagte er laut „Guardian“. Die USA und Uno hatten zuvor an die südostasiatischen Staaten appelliert, sich für die Rettung der Migranten einzusetzen und ihnen Schutz zu gewähren.
Kampf um Nahrungsmittel
Allerdings ist der Weg zu den Philippinen für viele Flüchtlinge noch weit, der Inselstaat liegt im westlichen Pazifischen Ozean, nordöstlich vonIndonesien. Die Menschen sind oft in einfachen Schmugglerbooten unterwegs. Es gibt nicht ausreichend Wasser und Essen – die Reise würde Tage dauern. Zudem kommt es an Bord der Boote immer wieder zu dramatischen Szenen, wie die BBC meldete.