Mehrere Verhaftungen wegen Demos am Jahrestag

Mehrere Anti-Putsch-Demonstranten, meist Studenten, wurden am 22. Mai in Bangkok und Khon Kaen vorübergehend festgenommen. Sie hatten gegen den Putsch demonstriert.

Etwa 48 Personen wurden von Militär und Polizei  verhaftet. Einige sollen angeklagt werden, einige wurden verwarnt, anderen wurde vor der Freilassung eine „Änderung der Einstellung“ nahe gelegt.

In Bangkok erstatteten drei Mitglieder der Gruppe Resistant Citizens Strafanzeige gegen die Putschisten. Sie werfen der Junta vor, sich widerrechtlich die Macht angeeignet zu haben. Ein Putsch gilt in Thailand als Landesverrat und kann mit dem Tod bestraft werden. Die drei Aktivisten und weitere ca. 15 Demonstranten wurden vorübergehend verhaftet.

In Khon Kaen demonstrierten 13 Studenten der Khon Kaen University gegen den Putsch und wurden am Nachmittag in eine Kaserne und später auf ein Polizeirevier gebracht. Sie sollen angeklagt werden.

In Bangkok versammelten sich neun Mitglieder der Jugendgruppe für soziale Demokratie (YPD) und sprachen sichöffentlich gegen das Militär aus. Sie wurden vorübergehend festgenommen.

Am Abend rückten 200 Polizisten an, um eine Versammlung vor dem Bangkoker Kunst- und Kulturzentrumaufzulösen. Dort demonstrierten etwa 30 Studenten gegen den Putsch. Neun wurden verhaftet. Als die übrigen 20 Sympathisanten die Freilassung der Verhafteten forderten, wurden auch sie festgenommen.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemeines veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
4 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
31. Oktober 2017 6:23 am

zum THEMA Verhaftungen von “Demonstranten” am ersten Jahrestag:

Das zuständige Zivilgericht in Bangkok hat gestern (30.10.) entschieden, daß die Sicherheitskräfte 2015 rechtmäßig gehandelt haben, als sie einen Sitzstreik von ein paar studentischen “Aktivisten” beendeten, wobei angeblich “übermäßige Gewalt” angewandt worden sein soll.

Stattdessen urteilte das Gericht, daß es die “Aktivisten” waren, die damals das Gesetz brachen und das Verbot der Regierung verletzten, als sie – von den Veranstaltern als “stilles Sit-in” angekündigt – sich am 22. Mai vor dem “Bangkok Art and Culture Center” in der Innenstadt von Bangkok versammelten.

Die angeblich “friedliche Aktion” kippte allerdings schnell; die rund 30 “Aktivisten wurden sofort gewalttätig, nachdem Polizei und Soldaten sie vereint umzingelt hatten und damit begannen, sie einen nach dem anderen aus der Gruppe herauszulösen. E kam so zu “hitziger Konfrontation” und mehr oder minder kleinen “Scharmützeln” mit den Sicherheitskräften und den. Alle “Aktivisten” (vorwiegend Studenten) wurden schließlich verhaftet.

Im Januar war dann beim Zivilgericht die gestern entschiedene Klage “gegen die Regierung, die Armee und die Polizei” (LOL) eingereicht worden. In der Klageschrift forderten die “Aktivisten” nun 16 Millionen Baht Schadensersatz (KEIN Witz – KEIN Fake) für die angeblich “übermäßige Gewaltanwendung” sowie eine “12 Stunden lang anhaltende Freiheitsberaubung”.

Rangsiman Rom, einer der Kläger und Sprecher der “Aktivisten”, argumentiert weiterhin, daß das allgemeine Versammlungsrecht “unrechtmäßig” durch den Artikel 44 und das damalige “Protestverbot” eingeschränkt wurde, während das Gericht mit demselben Gedanken zum genau gegenteiligen Ergebnis kam:

Die Regierung hatte das Recht, die nicht genehmigten Proteste zu zerstreuen und den sog. “Sitzstreik” zu beenden. Die möglichen Verletzungen der “Demonstranten” und die Haft, die die “Aktivisten” 12 Stunden lang “erlitten” hatten, resultierten aus ihrer Weigerung, mit den Behörden zusammenzuarbeiten. Somit waren es die “Aktivisten”, die das Gesetz brachen. Die Klage gegen Regierung, Armee und Polizei wurde dementsprechend abgewiesen.

Rangsiman Rom klagte vor Vertretern von “khaosod” nach der Urteilsverkündung: “Wir haben keinen einzigen Baht bekommen”. Er hofft weiterhin auf eine Millionen-Zahlung und kündigte daher eine Berufung an. Er und die von ihm vertretene Gruppe werde “weiter kämpfen”.

emi_rambus
Gast
emi_rambus
24. Mai 2015 11:22 am

berndgrimm: Er haette rechtzeitig Demonstrationen unter kontollierten Bedingungen
z.B. im Lumphini Park zulassen sollen.

Das hoert sich sehr gut an!

berndgrimm
Gast
berndgrimm
24. Mai 2015 11:07 am

NCPO spokesman Col Winthai Suvaree said authorities were tightening the net around the individuals and groups who were believed to have encouraged the students to protest. He warned students not to…

Please credit and share this article with others using this link:http://www.bangkokpost.com/news/politics/570887/ncpo-fears-third-hand-in-coup-protests.

Na klar war dies eine weitere Inszenierung Thaksins.
Und wahrscheinlich haben seine braunen Ganoven mitgemacht.
Trotzdem ist Alles Prayuths Fehler!
Er haette rechtzeitig Demonstrationen unter kontollierten Bedingungen
z.B. im Lumphini Park zulassen sollen.
Thaksin laesst seine Inszenierungen bewusst vor dem BACC gegenueber
der MBK und Siam Discovery vorfuehren weil dort die meisten Auslaender
rumlaufen!

emi_rambus
Gast
emi_rambus
23. Mai 2015 1:54 pm

Die jungen Leute sollten ihre Kraft sparen und sich auch nicht vor einen Dreckkarren spannen lassen.
Sie sollten die Zeit nutzen und etwas fuer ihre und Thailands Zukunft machen.
Ein Parteiprogramm , die Anmeldung, Mitglieder Werbung, …. das schuettelt man nicht aus dem Aermel.
Man muss vor allem immer darauf aufpassen, dass man keine “Uboote” vor die Nase gesetzt bekommt!
Ansonsten zieht eine neue Partei immer Trittbrettfahrer an, die an der Sache kein Interesse haben , dafuer um so mehr an ihrer Karriere!