Thailand schiebt 109 Uiguren ab

Nach der Abschiebung von 109 Uiguren nach China steht Thailand international heftig in der Kritik. Es wird befürchtet, dass die ethnische Minderheit in der Volksrepublik diskriminiert und möglicherweise sogar gefoltert wird. Die USA verurteilten die Deportation und äußerten tiefe Besorgnis über den Schutz von Asylsuchenden in Thailand. Amnesty International sagte, die muslimischen Uiguren könnten in China inhaftiert oder gefoltert werden.

Für den Weltkongress der Uiguren, einer in Deutschland ansässigen Interessengruppe, erklärte Dilxat Raxit: “Die Auslieferung ist ein schmutziges politisches Abkommen zwischen thailändischen und chinesischen Behörden.“ 

Das türkische Außenministerium verurteilte Thailand, das es trotz zahlreicher Initiativen der Türkei die Deportation nicht verhindert habe. Das Büro des UN-Hochkommissars für Flüchtlinge sagte, es sei “geschockt”. Thailand habe zugesichert, dass die Gruppe auch weiterhin Schutz genieße. Laut dem stellvertretenden Regierungssprecher Weerachon Sukhondhapatipak hat China Thailand die Sicherheit der Uiguren garantiert. Er bestritt Berichte uigurische Aktivisten, Flüchtlinge seien bei der Deportation verletzt worden.

Zeugen wollen gesehen haben, wie die Uiguren in Lastwagen zum Militärflughafen in Bangkok gebracht wurden. Den Männern wurden Handschellen angelegt, einige der Frauen weinten und schrien: “Helfen Sie uns! Lassen Sie uns nicht zurück nach China schicken.”Bilal Degirmenci und ein Kollege der türkischen humanitären Gruppe Cansuyu sagten aus, sie seien von der Polizei gezwungen worden, Fotos und Videos zu löschen Unter Strafandrohung sei ihnen untersagt worden, Fotos oder Videos im Internet zu veröffentlichen.

Die geplante Abschiebung nach China hatte sich unter Uiguren in der Türkei herumgesprochen. In der Nacht zum Donnerstag warf nach Angaben des Regierungssprechers eine aufgebrachte Menge die Scheiben des thailändischen Konsulats in Istanbul ein. Der türkische Sender Hürriyet-TV zeigte ein Video der Übergriffe. Das Außenministerium rief Thailänder in der Türkei über Twitter zur Wachsamkeit auf. China hatte Landsleute in der Türkei nach Übergriffen Anfang der Woche ebenfalls zur Wachsamkeit aufgerufen.

Die Uiguren sind eine turksprachige muslimische Minderheit in China, in der westlichen Region Xinjiang.

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emi_rambus
Gast
emi_rambus
26. Juni 2016 8:21 am

<a href="http://www.schoenes-thailand.at">STIN</a>: ne, die machen das wie andere auch. Die nähern sich China an, aber nicht in allen Bereichen.

Was bekommst du fuer das Geruecht? Steht das in der Verfassung drin? Das ist genauso ein Geruecht, wie mit den Fahrschulen! In D gehen immer weniger in die Fahrschule und ihr wollte es TH unterjubeln!
Die Kamnans werden jetzt in den Tambon und Thesaban angegliedert und die Stellen per Stellenbesetzungsverfahren vergeben! Das sind Vertreter der Regierung, das darf nicht sein, die vertreten nur 15-20% ihrer Waehlergruppe!

berndgrimm
Gast
berndgrimm
13. Juli 2015 3:37 am

Dies ist leider ein Fall von Thainess!
Thaksin hätte seine Marionetten genauso handeln lassen,
es sei denn er hätte genug Geld für diese Geiseln bekommen!

berndgrimm: Menschenrechte werden in Thailand nur für sich selbst gefordert!
Ausländer die man weder ausbeuten noch ausnehmen kann
sind für Thai Häuptlinge wertlos.

exil
Gast
exil
11. Juli 2015 11:32 am

<a href="http://https://www.facebook.com/schoenes.thailand">STIN</a>: Also nähert sich Prayuth China an. Das gleiche
auch in Russland, die sich nun auch mit China u.a. kurzschliessen.

Wenn schon China und Russland, so sollt er auch die resolute Bestrafung von Gesetzesbrechern dieser Länder übernehmen. Todesurteile werden nicht aufgeschoben, sondern gleich nach der Verhandlung vollstreckt, einige ehemalige Parteispitzen, denen man Korruption nachweisen konnten wurden hingerichtet und deren Vermögen zum wohle des Staats beschlagnahmt. Polizeibeamte werden nicht auf inaktive Posten versetzt und weiter bezahlt, im schlimmsten Fall wartet das Erschießungskommando, oder Degradierung bis zum untersten Rang.

ben
Gast
ben
11. Juli 2015 2:08 am

egon weiss:

…warum stellst du alte beitraege von gestern ein, die eh schon jeder gelesen hat..

Kannst Du lesen? oder bist Du inzwischen ein absoluter Voll Trottel? – Bangkok Post vom 10. Juni – gepostet 10. Juni mit weiteren Erkenntnissen der Polizei…

berndgrimm
Gast
berndgrimm
11. Juli 2015 2:04 am

gg1655: Ob U-Boote,Eisenbahnlinien oder auch beim Tourismus überall hört man China.
Da verwundert einen dann die Abschiebung nicht mehr. Kleiner Gefallen unter Diktaturen halt.

Dies wäre unter einer Thaksin Marionetten Regierung genauso gelaufen!
Und natürlich hätte Thaksin noch ein paar chinesische AKWs bestellt,
schon wegen der grosszügigen Kommissionszahlungen!
Nein, Menschenrechte werden in Thailand nur für sich selbst gefordert!
Ausländer die man weder ausbeuten noch ausnehmen kann
sind für Thai Häuptlinge wertlos.

ben
Gast
ben
10. Juli 2015 10:07 am

gg1655:

….Da verwundert einen dann die Abschiebung nicht mehr. Kleiner Gefallen unter Diktaturen halt…

ja, LIEBSTE letzte ROT Käpchen, so kommts, wenn der Westen nichts Schlaueres zu tun hat als gegen die Junta, wegen Menschenrechtsverletzungen und anderen Thaksin Märchen zu hetzen, dann gehen sie halt zu den Chinesen – finde ich auch nicht so toll – aber absolut verständlich.. Würde mir auch nicht, (ausgerechnet) von den USA , auf der Kappe rumtanzen lassen – die selbst so viel Dreck am Stecken haben..

Da kommt wieder ein neues Folter Opfer…!? Aber es war wenigstens das Facebook Konto ihres EX und sie wusste von nichts – wie üblich bei den ROT Käppchen – sogar YL wusste von nichts… 5555…

http://www.bangkokpost.com/news/general/619396/woman-admits-spreading-prayut-cash-transfer-rumours

egon weiss
Gast
egon weiss
11. Juli 2015 12:24 am
Reply to  ben

ben
warum stellst du alte beitraege von gestern ein, die eh schon jeder gelesen hat

gg1655
Gast
gg1655
10. Juli 2015 9:24 am
Reply to  STIN

Der Bericht ließt sich so als hätte die Türkei die Uiguren aufgenommen.
Oder was soll “trotz zahlreicher Initiativen ” sonst bedeuten.
Allerdings scheint man sich in Thailand nun komplett auf China zu fokussieren.
Ob U-Boote,Eisenbahnlinien oder auch beim Tourismus überall hört man China.
Da verwundert einen dann die Abschiebung nicht mehr. Kleiner Gefallen unter Diktaturen halt.