Thailand hinkt bei den Vorgaben der EU hinterher

Nichtregierungsorganisationen, Behörden und Fischerei-Verbände gehen davon aus, dass Thailand die Vorgaben der Europäischen Union in Bezug auf illegales, nicht berichtetes und unreguliertes Fischen (IUU) nicht einhalten kann.

Zwar führte die Regierung viele Massnahmen ein, nachdem die EU Thailand im April die gelbe Karte gezeigt hat, dennoch ist niemand sicher, dass sich die Situation bis Oktober soweit verbessert haben wird, dass Thailand ein besseres IUU-Ranking erreichen wird.

Viele Eigentümer von Fischerbooten beschweren sich, dass sie nicht auslaufen können, weil ihre Boote noch nicht registriert und somit jetzt illegal seien, doch andere behaupten gleichzeitig wiederum, das die Regierungspolitik nicht strikt genug sei, um den von der EU vorgegebenen IUU-Standard zu erfüllen.

„Wir tun unser Bestes, um das IUU-Problem zu lösen, aber das Ergebnis unserer Bemühungen liegt in den Händen der EU-Inspektoren“, sagte Joompol Sanguansin, Generaldirektor der Fischereibehörde.

Innerhalb kurzer Zeit wurden diverse Maßnahmen eingeführt, dazu gehören Gesetzesänderung des Fischereigesetzes, Peilsender auf Kuttern, Hafeninspektionen, die Lizenzierung von Kuttern und das Verbot bestimmter Netze und Ausrüstungsgegenstände.

„Unser Ranking wird sich vielleicht nicht verbessern, aber ich bin sicher, wir werden noch  nicht die rote Karte erhalten“, sagte Joompol. Die rote Karte würde Importverbote der EU nach sich ziehen, was ein schwerer Schlag für die angeschlagenen thailändischen Exporte und die Wirtschaft des Landes wäre.

Monkol Sukcharenkana, Vizepräsident des Fischereiverbandes, spielte die politische Karte und sagte, dass die EU der jetzigen Regierung nicht traue, weil diese auf undemokratischem Wege an die Macht gekommen sei. Aus diesem Grunde werde sich Thailands Ranking trotz aller eingeleiteten Maßnahmen nicht verbessern. Es ginge nämlich nur um Politik, sagte Monkol.

Monkol verlangte von der thailändischen Regierung zudem Schadensersatz für Fischer. Die seien für die ökologischen Schäden im Meer nicht verantwortlich. Die Fischer müssten ihre Familien ernähren, daher verlangten sie von der Regierung umfangreiche Entschädigungszahlungen.

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emi_rambus
Gast
emi_rambus
5. August 2015 12:16 am

STIN: das wird schon jetzt schon kontrolliert werden. Nur ist eine 100% Kontrolle niemals möglich, hier verlangt die EU einfach zuviel.
Wie soll man in internationalen Gewässern, weit entfernt vom Land, Fischerboote effektiv kontrollieren? Man wird es vermutlich bei der Abfahrt machen, aber wenn er dann unterwegs ein anderes Netz abholt und dann vor Einfahrt in den Hafen vorher wieder abgibt, hilft das auch nicht viel.

Vielleicht gibt es eine ganz einfache Loesung, wenn man wirklich will!
Das Problem sind die Verbaende und die auslaendischen Boote! Und das Tierfutter!
Die Verbaende liegen oft Jahre in Fischrevieren ausserhalb Thailands und werden regelmaessig mit Booten ver- und entsorgt.
Das heisst , da kommen grosse Boote , voll mit Plastikfaessern unter Bord, die mit Eis und Fischfang gefuellt sind zurueck. Diese Boote haben oft gar keine Netze, bzw nehmen gar nicht am Fang vor Ort teil. Denen die Netze nachzumessen bringt also nicht viel.
Wenn die die Ladung loeschen, also die Faesser an Land hiefen mus einfach der Fang gemessen werden. Dazu haben die Kontrolleure Fischkescher, wie sie ein Angler benutzt, um den schweren Fisch aus dem Wasser zu holen und er sich nicht vom Haken und schnur loest.
In diesen “Pruefkescher” muss dann nur ein Netz in der genehmigten Maschengroesse drin sein. Die Faesser werden auf den Boden ausgeschuettet. Von da zieht man sich eine Ladung in den Kescher. Bleibt alles drin , … weitermachen. Fallen Fische durch, wurden Netze mit zu engen Maschen benutzt.
Ein Entsorgungsboot kann die Faesser von rund 15 -20 Fischkuttern an Bord haben.
Also mehrmals testen.
Anders ist es bei Booten die einzeln oder in kleinen Verbaenden in Kuestennaehe auf Fang gehen.
Die haben beim Rausfahren den Rumpf voll mit Brucheis, meist auch schon in Faessern. Wenn was gefangen wird kommt es auf Eis (in den Faessern) , wenn voll ist oder das Eis nach 10-12 Tagen zu Ende geht , fahren sie in den Hafen.
Da koennte man die Maschenweite kontrollieren, aber auch hier ist die Kescher-Kontrolle besser.
Wenn da in einer Entladehalle zu kleiner Fang festgestellt wird, wird alles beschlagnahmt.
Dann gehen drei “Gruene(?)”Signal-Raketen hoch und die armen Leute koennen mit dem 5l-Eimer Fisch abholen!
Dann kann man auf den Maerkten kontrollieren. Fuer jede Fischart gibt es eine Maschenweite. Zu klein, Gruene Rakete.
Irgendwann achtet die Marktfrau beim Kauf auf die richtige Groesse!

Das Problem ist der gezielte Fang von TrashFish oder als Beifang..
http://666kb.com/i/d0y1gmdenbfhf2oq8.jpg
In Thailand werden Unmengen von Tierfutter hergestellt. Beim Futter aus Fisch reicht der ABfall schon lange nicht mehr! Das verarbeiten die Firmen (riecht man kilometerweit) Abfallfisch. Heisst zwar so aehnlich , das sind aber keine “Untermass-Fische”/Jungtiere.
Bei uns im alten Fischereihafen gibt es fuer die vielen Hallen nur eine Ausfahrtstrasse. Da ist sogar ein KontrollHaeus’chen, da eine Kamera hin, da sieht man schon die schwarzen Schafe. Ich habe da schon Dreiachser voll mit Laichfisch/-Shrimps gesehen. Wer die Ware abdeckt ist Verdaechtig und wird vom GebuehrenHaeus’chen kontrolliert. Leiter wie bei Tennisschiedsrichter. Plane muss hochgeklappt werden damit man Ladung auf der Kamera sehen kann.
So ‘ne Kamera kann auch im Entladehof der Abfallverwerter hin.
Die Kuestenfischer sind das Problem, die aber Ehrlichkeit zugesagt haben.
Die kommen in die Bucht, Khlong und dann entladen sie ins Beiboot, wenn sie an die Strasse kommen , taucht der Pickup mit Waage auf und 15-30 Minuten ist alles verschwunden.
Die kann man aber auch abfangen!
Ich finde das mit der “gruenen”Rakete immer besser. Die Armen haben zwar keine smart-Phones , aber Anruf genuegt auch, dann gibt es wieder “Gratis-Fisch”, somit haette das Land bis zu 50.000.000 zusaetzliche Kontrolleure!

Wichtig waere dann aber, man ringt der USA und EU, Japan, … ab, sie verlangen das Gleiche Verfahren auch bei den Nachbarstaaten, sonst wird der Fang dort entladen!

  emi_rambus(Quote)  (Reply)

exil
Gast
exil
3. August 2015 4:06 pm

Nur nicht die Fehler bei sich selbst suchen, wenn man sieht wie die Schleppnetze an manchen stellen sämtliche Korallenriffe vernichtet haben, selbst in Naturschutzgebieten wurden diese verwendet obwohl das fischen gesetzlich verboten ist.

Es ist eigentlich ganz einfach, viele Fischer wollen sich einfach nicht an Gesetze halten und sind uneinsichtig. Den Buhmann schiebt man dann der EU und der jetzigen Regierung zu, da diese verlangen sich an Gesetze zu halten.

Irgendwie wäre es wünschenswert, dass die EU ein zeitlich begrenztes Einfuhrverbot über Thailand verhängt, damit die Fischer es auf die harte tour lernen.

Leider wird es dann so, dass die Fischer wiederum finanzielle Hilfe von der Regierung erwarten.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
3. August 2015 4:52 am

Praktisch sieht die Sache in unserer Bucht so aus:

Business as usual!
Die beiden Schiffe des Fischereiministeriums liegen
regungslos wie immer.
Die Marinepolizei tut garnix , wie immer.

Die Schuld liegt natürlich bei der bösen EU
weil man als EdelThai von Geburt schuldunfähig ist,

und wenn hier jemand schuldig ist
dann die ungewählten Militärs die von der EU abgestraft werden,

das wollte ich als Anhänger des einzigen vom Volk gewählten
Premierminister Thailands hier nur mal sagen.