Druck wegen Sklavenarbeit in Fischindustrie wächst

Australische Supermarktketten gaben zu, dass sie Meeresfrüchte verkaufen, die mittels Sklavenarbeit in Thailand produziert wurden. Rufe nach einem Boykott von thailändischen Meeresfrüchten werden lauter, während die thailändische Regierung versucht, stärker gegen Sklavenarbeit vorzugehen.

Auslöser der neuesten Runde um die Diskussion über Sklavenarbeit in Thailand war ein Bericht der Nachrichtenagentur Associated Press, die Beweise fand, dass es in einem fischverarbeitenden Betrieb außerhalb Bangkoks Sklavenarbeit gibt. So sind nach dem Bericht einige der Arbeiter Kinder, die sagten, sie würden unter Gewaltandrohung arbeiten. Ein Arbeitstag hat 16 Stunden, es gibt wenig oder gar keine Bezahlung. Einige Arbeiter werden an die Fabriken regelrecht verkauft, berichtete AP, die dort dann eingesperrt sind und das Gelände nicht verlassen können.

Drei australische Supermarktketten gaben gegenüber der Presse zu, dass sie Produkte verkaufen, von denen nicht ausgeschlossen werden kann, dass sie aus thailändischen Sklavenbetrieben stammen.

Ein Sprecher der Kette Woolworth sagte: „Wir werden hier weiter ermitteln und den Rat unserer NGO-Partner einholen.“

Die deutsche Supermarktkette Aldi, die auch in Australien präsent ist, teilte mit, dass man zwar keine Garnelen des fraglichen thailändischen Unternehmens verkaufe, wohl aber Thunfisch-, Hühner- und Lachskonserven. Man werde die Arbeitspraktiken der thailändischen Betriebe genau im Auge behalten. Man werde sofort nachforschen und entsprechende Schritte einleiten, falls die Herstellung der Produkte nicht den hohen Qualitätsmaßstäben Aldis entsprechen.

US-Politiker und Menschenrechtsgruppen sprachen sich unterdessen für einen Boykott von Meeresfrüchten aus, die mit thailändischer Sklavenarbeit in Zusammenhang gebracht werden. Garnelen werden vor allem in die USA, nach Europa und nach Asien exportiert.

Beispielsweise sagte der republikanische Abgeordnete Chris Smith aus New Jersey: „Alle von uns essen vielleicht Produkte, die aus Sklavenarbeit stammen, ohne es zu wissen, aber sobald wir es wissen, haben wir die moralische Pflicht, so glaube ich jedenfalls, eine persönliche Entscheidung zu treffen und diese Produkte zu boykottieren.“

Bereits im Juli hatte Greenpeace aufgerufen, Produkte dieser Art zu boykottieren, während die thailändische Botschaft in Washington verlautbarte, man untersuche die Vorwürfe.

Letzten Monat hatte die Schweizer Firma Nestlé enthüllt, dass man entdeckt habe, dass in Thailand Fisch mittels Sklavenarbeit verarbeitet wird.

Thailand hatte sich da noch mit dem Argument verteidigt, dass sich Nestlé auf alte und überholte Zahlen stütze. Das geht jetzt aber nicht mehr. Die thailändische Regierung kündigte an, verstärkt gegen Sklavenarbeit vorgehen zu wollen.

Der stellvertretende Polizeichef Srivara Ransibrahmanakul sagte, er sei von Premierminister General Prayuth Chan-ocha mit der Aufgabe betraut worden, gegen die Sklavenarbeit in der fischverarbeitenden Industrie vorzugehen.

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emi_rambus
Gast
emi_rambus
19. Dezember 2015 12:32 pm

<a href="http://www.schoenes-thailand.at">STIN</a>: Ich habe das schonmal bei den Rohingyas gesagt (und bin hier verschwurbelt worden) , bei der Hochseefischerei und bei der Fischverarbeitung gibt es keine Sklaverei.

leider doch. Hat schon ein Fischermann berichtet, live – wie es so auf den Booten zugeht. Ihm ist die Flucht gelungen, danach hat er der
Phuket-Presse gegenüber, berichtet. Den Kapitän hat man dann auch erwischt, der hat das wohl auch zugegeben, das er keine Löhne gezahlt hat,
aber mit irgendeiner Ausrede, fällt mir nicht mehr ein. Er hat dann, um einer Verhaftung zu etngehen, alle Löhne nachgezahlt.

Wer ist “Phuket-Presse”?
Bei welcher Fischerei soll das denn gewesen sein? Die fahren mit dem Verband bis zu 3 Jahren raus. Die werden staendig (alle 2-4 Tage) mit einem Boot ver-und entsorgt.
Was es NATUERLICH nicht an Bord gibt, ist Heuer! Kuestennahe Fischerei geht bis 10-11Tage (bis das Kuehleis verbraucht ist!).
Alles was man an Bord persoenlich verbraucht, wird am Ende bei der Reederei abgerechnet. Da werden auch die Kosten der Anfahrt und Ueberweisungen an die Familie abgezogen. Am Ende einer Tour haben die Fischer oft mehrere Hunderttausende TB. Sollte jedem einleuchten, ein Verband mit 10-15 Booten und 10-15 Man Personal waere eine leichte und willkommene Beute von Seeraeubern! Wer kuendigt, kann mit dem naechsten Versorgungsschiff zurueckfahren. Wer in Indien, SA, …. an Land will, muss schon warten, bis seine Heuer mit dem naechsten Versorgungsschiff kommt.
Ein solches Schiff (ich war schon oefters drauf und kenne viele der Kapitaene) ist kein Mädchenpensionat! Wenn der Kapitaen seine Befehle nicht durchsetzt, kann er abdanken!

Die Bordgewalt bezeichnet die Herrschaft

des Kapitäns eines Seeschiffes oder
des verantwortlichen Luftfahrzeugführers eines Luftfahrzeuges

über seine Schiffsbesatzung bzw. sein fliegendes Personal und seine Passagiere. Im deutschen Recht werden ihm Aufgaben und Befugnisse von Polizeivollzugsbeamten zuteil.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bordgewalt

So nebenbei ist er auch fuer den Rest der Mannschaft , das Boot, die Ladung und den Fang verantwortlich. Wenn ein Schwarm im Netz ist, muessen alle anpacken, auch die, die letzte Nacht ueber die Strenge geschlagen haben. Da ist es schon denkbar, da geht einer zur “Aufmunterung” kurz mal ueber Bord!
Wer solche boesartigen Geruechte verbreitet, hat absolut keine Ahnung von der Fischerei in Asien!
Ich bleibe dabei, dies ist Hetzpropaganda eines gekraenkten Insiders!
Wo ist der Link zu dem Artikel?

<a href="http://www.schoenes-thailand.at">STIN</a>: Amnesty hat hier auch noch viele Beweise, die sie in der USA auf den Tisch geknallt haben. Die USA und EU fallen sicher nicht auf
Propaganda rein.

Wieso knallt “Amnesty” das denn den USA auf den Tisch und nicht Thailand? Oder der UN?
Mir sind all die “Nichtstaatlichen Organisationen, die von Spendengelder abhaengig sind” immer mehr suspekt!
Da bin ich aber oft nicht alleine!

Neben den Vorwürfen der Einseitigkeit von verschiedenen Seiten gibt es kritische Stimmen, die bemängeln, dass Amnesty zu sehr auf Öffentlichkeitsarbeit ausgerichtet sei. Der Jura-Professor Francis Boyle (ehemaliges AI-Exekutivkomiteemitglied in den USA) warf Amnesty vor, an erster Stelle stünde die öffentliche Aufmerksamkeit (Publicity), dann würden Spendengelder und Mitglieder angeworben, es fänden interne Machtkämpfe statt, die Menschenrechte als Ziel kämen erst am Schluss.

Des Weiteren kommt auch interne Kritik an Amnesty auf, seit auf der internationalen Ratstagung in Dakar im August 2001 eine Ausweitung des Mandats auf den Einsatz auch für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte beschlossen wurde. Der Organisation wird von Teilen der Mitgliedschaft vorgeworfen, an Profil zu verlieren und ihr Betätigungsfeld zu sehr auszuweiten. Dadurch bestehe die Gefahr, dass die Organisation zu einem „Menschenrechts-Gemischtwarenladen“ mutiere und an Glaubwürdigkeit verliere. Amnesty solle sich weiterhin auf die bürgerlichen und politischen Rechte konzentrieren. Diese Bedenken wurden in einem BBC-Beitrag zum 50. Geburtstag der Organisation aufgegriffen, in dem auch darauf hingewiesen wurde, dass Amnesty International es bisher nicht geschafft habe, eine nennenswerte Anzahl von Mitgliedern außerhalb von Europa, den Vereinigten Staaten, Kanada, Australien und Neuseeland zu gewinnen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Amnesty_International#Kritik

Komisch ist auch, es gibt von AmnestyInternational ueberhaupt keine Sektion TH, obwohl da scheinbar immer welche als solche auftreten!??

<a href="http://www.schoenes-thailand.at">STIN</a>: monatelange kein Lohn, danach bei Überschreitung der Visas, schnell die Kumpels von der Polizei
gerufen und ab nach Burma – ohne Lohn. Das nennt man Sklavenarbeit.

Ich nenne das Gesetzlosigkeit, was nur mit Beihilfe der “Polizei” geht! Sklavenarbeit ist in TH verboten.

emi_rambus: Ausserdem MUSS von der UN durchgesetzt werden, 15 Jaehrige muessen weltweit ein amtliches Ausweispapier vorlegen koennen.
Es ist durchaus denkbar, 13-14jaehrige Kinder von Wanderarbeitern geben sich als 15 jaehrige aus, haben aber keine Papiere. Kommt dann Presse, sind sie denen gegenueber nur noch 13 , wobei dann immer noch die Frage bleibt, was stimmt!

Darauf bist du nicht eingegangen! Gaebe es diesen Ausweis (Thai-Kinder haben glaube ich ab 6 Jahren eine ID-Card!), koennte kein Arbeitgeber sich herausreden.
Alles was keine ID-Card hat, muss in der Schule sein .Waere wahrscheinlich zu einfach, oder wie?

<a href="http://www.schoenes-thailand.at">STIN</a>: Auch, wenn in einer Fischfabrik eine 15j. arbeitet, der Jugendhschutz (Pause, Stunden-Limit, Wochen-Limit) nicht eingehalten wird.

Wie genau sieht diese (weltweite?) Regelung aus?
https://de.wikipedia.org/wiki/Kinderarbeit
Merkwuerdig bleibt auch, wieso sich AI so fuersorglich um TH kuemmert, wo doch andere Laender (zB Burma) viel mehr Beistand brauchten!?

emi_rambus
Gast
emi_rambus
19. Dezember 2015 11:08 am

STIN: ja, ansonsten versuch dich als Benutzer zu registrieren. Ev. hilft das dann.

Da glaubt man mir den “mothers maiden name” nicht!
Schalte doch einfach die Funktion “moderieren” aus!

  emi_rambus(Quote)  (Reply)

emi_rambus
Gast
emi_rambus
19. Dezember 2015 8:49 am

<a href="http://www.schoenes-thailand.at">STIN</a>: das ist in der Tat etwas, was ich bisher noch nicht rausgefunden habe. Vorher war es auch berndgrimm, den der Filter aussortierte – ist also nicht von hier so eingestellt.

Ich habe auch nichts eingestellt! Soll ich mich mal neu anmelden?

berndgrimm
Gast
berndgrimm
19. Dezember 2015 1:40 am

exil: Thailand braucht keine Experten, sondern einen Diktator der einfach hart durchgreift ohne Rücksicht auf einflussreiche Personen.

Den gibt es aber in Thailand nicht und wird es leider auch nie geben da unThai.
Es ist sehr positiv wenn Australien und die EU in der Seafood Sklavenarbei
jetzt Druck machen.
Solange sie ueberhaupt noch Grosskunde von Thailand sind.
In der Zukunft wird sich dies wohl sehr aendern weil Thailand
den Grossteil seiner verarbeiteten Agrarprodukte
nach China verkaufen wird.

Allerdings muss man den westlichen Humanisten durchaus vorwerfen
dass sie die Sklavenarbeit in Thailand erst waehrend der Militaerdiktatur
bemaengelten.
Die gab es genauso schon waehrend der Yingluck Regierung
mit der man noch freundlich schaekerte.

emi_rambus
Gast
emi_rambus
18. Dezember 2015 7:05 pm

exil sagt:
18. Dezember 2015 um 6:46 pm

Wieso werden eigentlich nur meine Beitraege “moderiert”?

exil
Gast
exil
18. Dezember 2015 7:01 pm

Außerdem wird Menschenhandel und Sklaverei Weltweit verurteil, dazu braucht es keine USA. Wenn sich in der Beziehung nichts ändert, so ist man mit China als Freund sicherlich besser bedient, denn Menschenrechte gelten in diesem Land auch nicht, also kommt auch keine Kritik aus der Richtung.

exil
Gast
exil
18. Dezember 2015 6:46 pm

Thailand braucht keine Experten, sondern einen Diktator der einfach hart durchgreift ohne Rücksicht auf einflussreiche Personen.

Ich kann mich noch erinnern, das eine Australische Gesellschaft einen Experten zu ihrer Niederlassung in Thailand gesendet hat um Unregelmäßigkeiten zu untersuchen, der gute Mann hat das nicht überlebt.

emi_rambus
Gast
emi_rambus
18. Dezember 2015 5:35 pm

STIN: wieder macht die USA Druck, der passt die Annäherung Thailands an China nicht. Also würde ich auch hier ausl. Experten holen, weil scheinbar bekommt TH auch das nicht alleine in den Grill. Also holt man sich Amerikaner, als Hilfe. Danach würde sich die USA etwas schwerer tun, zu behaupten, diese US-Experten haben das auch nicht geschafft.

Ich habe das schonmal bei den Rohingyas gesagt (und bin hier verschwurbelt worden) , bei der Hochseefischerei und bei der Fischverarbeitung gibt es keine Sklaverei.
Ich halte das fuer Propaganda -Volksverhetzung eines Insiders!
https://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei
Gibt es einen Link zu dem Bericht der “Nachrichtenagentur Associated Press”?
Woher dieser “Bericht” kommt ist mir schon klar!
http://www.wochenblitz.com/nachrichten/bangkok/70802-druck-auf-fischindustrie-waechst.html#contenttxt
Aber da gibt es ja ueblicherweise keine Quellenangaben!
Das ist wie bei dem ST.de und dem Oberverschwurbeler Mark Teufel!
Abgesehen von Kindesmissbrauch gibt es in TH keine Kinderarbeit!
Ab 15 Jahre gibt es keine Kinderarbeit!
https://de.wikipedia.org/wiki/Kinderarbeit#Definitionen
Problem:
Wenn die UN dafuer sorgen wuerde, dass ueberall 9 Schulpflicht durchgesetzt wird (zB in der “Demokratie” Burma) gaebe es auf einen Schlag deutlich weniger Kinderarbeit!!
Ausserdem MUSS von der UN durchgesetzt werden, 15 Jaehrige muessen weltweit ein amtliches Ausweispapier vorlegen koennen.
Es ist durchaus denkbar, 13-14jaehrige Kinder von Wanderarbeitern geben sich als 15 jaehrige aus, haben aber keine Papiere. Kommt dann Presse, sind sie denen gegenueber nur noch 13 , wobei dann immer noch die Frage bleibt, was stimmt! Fuer ein kleines AUfmunterungsgeld der Presse, sind die auch 12 und werden jeden Tag vergewaltigt und bekommen kein Geld! 🙄

  emi_rambus(Quote)  (Reply)