Der gefürchtete Zeitpunkt sei da, steht in der «Bangkok Post». Doch vorderhand dominieren in Thailand Trauer und Demut. Politische Instabilität ist unter den gegenwärtigen Umständen nicht zu erwarten.
Thailand hat den ersten Tag seit Jahrzehnten ohne königliches Staatsoberhaupt erlebt. Zehntausende strömten schon am Freitagmorgen zum Königspalast in Bangkok, wo die Ankunft des goldenen Sarges des am Vortag im Siriraj-Spital verstorbenen Monarchen erwartet wurde. Die Eskorte für Bhumibol Adulyadej, die von seinem Sohn, dem Kronprinzen Vajiralongkorn, angeführt wurde, traf erst kurz vor 19 Uhr Ortszeit beim Tempel Wat Phra Kaew ein. Bis zur Kremation, deren Datum noch nicht bekannt ist, soll der Leichnam dort aufgebahrt bleiben.
Veränderte Stadt
Die thailändische Hauptstadt hat sich über Nacht verändert. Leuchtreklamen sind verschwunden, viele Leute tragen Schwarz, und die sonst so omnipräsente Musik in den Strassen ist verstummt. Die meisten Firmenwebsites enthalten Trauerflor. Zwar galt der Freitag als spezieller offizieller Trauertag, an dem Unternehmen ihren Angestellten freigaben; entsprechend herrschte weniger Betriebsamkeit. Auch wenn in manchen Büros gearbeitet wurde, wirkten Presslufthammer, Hundegebell, das Rollen der Güterzüge und vereinzeltes Hupen doch lauter als sonst.
An allen Touristenorten des Landes sind die Unterhaltungsprogramme gestrichen. Laute Anlässe und sonstiges Entertainment sind während 30 Tagen untersagt. So lange wehen auch alle Fahnen auf Halbmast. Viel länger, nämlich während eines Jahres, sollen Beamte gemäss Anordnung der thailändischen Regierung schwarze Kleidungsstücke tragen. Der Privatsektor wird angehalten, diesbezüglich eigene Regeln zu erlassen. Wer aus der Wirtschaft Kontakte zu hohen Beamten, Regierungsmitgliedern oder gar zum Königspalast hat, wird mit Kondolenzschreiben seine Teilnahme bezeugen.
Seit Monaten, ja seit Jahren konnten sich die Thailänder auf diese Zäsur vorbereiten. Mit jedem Auftritt des Monarchen wurde dessen körperlicher Abbau ja sichtbarer. Dennoch: Ein Ende der Regentschaft galt als Tabuthema; wer es dennoch anzusprechen wagte, erntete in der Regel ernste Blicke, hörte manchmal Bedenken. Die Börse und der Kurs der Landeswährung spiegelten diese Sorgen zu Beginn der Woche: Erst am Freitag hörte die Talfahrt der Aktien und des Baht auf.
Aus der Öffentlichkeit war Bhumibol seit Jahren so gut wie verschwunden, Entscheide dürfte er längst keine mehr gefällt haben. Alleine dass man die moralische Instanz dreier Generationen noch am Leben wusste, genügte, um an den König als fiktiven Machthaber zu glauben. Die Angst vor einer Paralyse des Landes, wie sie monatelang bis zum Putsch von 2014 herrschte, war verbreitet. Der Zeitpunkt, vor dem man sich so gefürchtet habe, sei da, schrieb die «Bangkok Post» am Freitag.
Die Regierung war vorbereitet. Am Donnerstagabend wurden Restriktionen für die Medien erlassen. Am Freitag stellten alle TV-Sender ausser einem nationalen ihre Programme ein. Der offizielle Kanal zeigte den ganzen Tag über betende und schluchzende Menschen oder strahlte Interviews mit bewegten Bürgern aus. Die Verehrung des Monarchen, das ist offensichtlich, übergreift Generationen und Klassen.
Vaters grosse Fussstapfen
In anderen südostasiatischen Ländern wie Burma und Vietnam hat die Monarchie ausgedient; in einigen ist sie zur Karikatur verkommen. In Thailand dagegen hat sie bis dato als Klammer der Gesellschaft gedient. Wie weit dies vielleicht nur noch mit der Ausstrahlungskraft der Persönlichkeit Bhumibols zusammenhing, wird sich zeigen.
Der Thronfolger, das älteste der vier Kinder Bhumibols, tritt jedenfalls in grosse Fussstapfen. Dass er die offizielle Übertragung der Königswürde hinausschiebt und damit eine Art Interregnum in Kauf nimmt, kann man sowohl als Pietät als auch als Zeichen einer realistischen Selbsteinschätzung sehen. Die elektronischen Medien werden ab Samstag einen reduzierten und inhaltlich angepassten Betrieb wieder aufnehmen. Eine Woche lang wird keine Werbung ausgestrahlt.
Verbreitet ist die Einschätzung, dass der Militärputsch im Mai 2014 nicht nur zur Trennung der roten und gelben Streithähne, sondern auch zur Vermeidung eines Machtvakuums nach dem Tod von König Bhumibol erfolgte. Nichts deutet heute darauf hin, dass dieses Skript überarbeitet wird. Unwahrscheinlich ist, dass diesem Klima von Autorität und Trauer in absehbarer Zukunft neue politische Instabilität entspringt.
Somit bleibt zu hoffen, das Thailand seinen Weg zur Demokratie weiter verfolgen wird.
Jetzt kommt der erste Film!
Unbeschreiblich!
Das faengt erst an! Hier wollen alle noch nach BKK!
Die Bilder im Fernsehen sind ueberwaeltigend!
Das gibt in der Summe Millionen! 🙂
Die frühere Chefredakteurin der BP schrieb folgenden Kommentar:
Wer die Thailändische Geschichte nicht kennt, möglichst aus eigenem Erleben
kann die grossartige Lebensleistung dieses grossen Königs garnicht
richtig einschätzen!
Als ich vor 30 Jahren das erste Mal hierhinkam war in Kambodscha, Laos
und Burma noch Krieg!
Und Thailand war bei aller schon zu sehenden wirtschaftlichen Entwicklung
ausserhalb BKKs ein äusserlich armes ja armseliges Land.
Äusserlich!
Innerlich war es, besonders auf dem Lande eine solidarische Gesellschaft.
Nicht nur innerhalb der Bettelarmen!
Damals gab es echte Armut und echte Hilfsbereitschaft der Begüterten.
Angespornt von einem unermüdlichen König und seinen praktischen Projekten!
Die Vorbildfunktion des Königs wurde durch die wirtschaftlichen Erfolge
und den plötzlichen Reichtum Einiger zurückgedrängt und durch
Egomanie,Protzerei,Raffgier und Neid ersetzt.
Das Prinzip der vom grossen König geforderten Sufficiency Economy
wurde von den Macht- und Geldhabenden sowie deren Nachläufern
ad absurdum geführt und Land,Leute,Tiere und Natur weiterhin
hirnlos ausgebeutet mit Riesen Umweltschäden die man noch
garnicht abschätzen kann.
Ein Umdenken wäre dringend nötig, aber es wird nicht kommen.
Die Geschichte Thailands wurde von den Zerstörern Thailands
schon einmal umgeschrieben um sie ideologisch „passend“ zu machen.
Sie wird von den Tätern die sich heute als Opfer ausgeben
auch weiterhin ideologisch gefälscht werden
um von der eigenen Schuld abzulenken!
FAKT ist, der Kronprinz Maha Vajiralongkorn hat eine aeltere Schwester! Und DAS ist schwurbeln, wenn ihr das jetzt zumuellt!
Ich wusste, dass du wieder Schwurbeln wuerdest! Im Farang kann man auch keine „Fehler“ zugeben, haben die euch uebernommen?? Aber hier wird man wenigstens nicht geloescht.
Wenn ich im Farang schreibe „es regnet“ , wird das nicht abgedruckt, weil ich die Regierung beleidigt habe. Ob die auch ein Bernsteinzimmer haben? Die Rausschmeissertruppe und Muellabdecker vom WB sind die Selben, aber da habe ich ein zu dickes Fell.
Sorry ich muss mal aufs Dach: „Studieren“
Update1: Wenn ich Herzspezialist waere, wuerde ich sagen, ich muss einen Bypass legen oder zwei!
emi_rambus(Quote) (Reply)
reine Fakten, nicht mehr. Schwurbeln ist was anders.
Prinzessin Ubol Ratana (geb. 5. April 1951) ist das aelteste Kind!
Kronprinz Maha Vajiralongkorn wurde am 28. Juli 1952 geboren.
So isses ! Bleibt die grundsaetzliche Frage, warum es ihm ueberhaupt so wichtig ist!???
Was anderes kann die billige Propaganda an dem grossen Mann nicht schlecht machen.
Gestern ging der Auftritt einer im Ausland lebenden „Dame“ durch die sozialen Medien.
DAS war aber wohl das groesste Eigentor, was Badman sich seit langem geleistet hat.
Ich habe jetzt 5 neue schwarze Oberbekleidungsstuecke.
Drei davon wurden heute Morgen mit weisser Schrift bedruckt! Kostenlos! Vielen Dank!
Engpass sind bei mit immer noch die Hosen!
Es werden eben alle Ladenhueter ausgestellt.
Wenn bisher das Geld fuer eine Bestellung ueberwiesen wurde, kam die Bestellung in Stunden. „Schwarz“ wird bis auf mehrere Tage nicht ausgeliefert.
ja, die rechnet man sehr oft nicht mit, weil sie sozusagen etwas verstossen wurde. Man hat ihr den Chao Fa Titel
weggenommen, sie musste ihre Ländereien abgeben usw. Hat sich nun wieder eingerenkt, aber Chao Fa hat sie wohl nicht mehr
zurück bekommen. Sie ist nun nur noch normale Prinzessin, MOM oder dgl.
Ich glaube kaum dass alle schwarze Kleidung ausverkauft ist weil jemand
meint dass Schwarz demnächst die grosse Mode wird.
Jeder der auf die Strasse geht und noch die Realität erkennen kann
kann sich selbst überzeugen.
Mr. STIN,
ich war heute wiederholt 2 x in der City.
Nach meinem Empfinden waren etwas mehr Menschen in schwarzer Kleidung anzutreffen, als gestern.
Dennoch trägt der überwiegende Teil der Bevölkerung ihre gewohnte Kleidung. Nur in einem 7Eleven-Shop trug das Personal schwarze Kleidung. Und sicher auch nur, weil der Ladenbesitzer das von seinem Personal gefordert hat. Die anderen 7Eleven-Mitarbeiter trugen die gewohnte 7Eleven-Bekleidung. Das gleiche gilt für Tesco- Makro und BIG C.
Auf Ihrem Foto ist eine Versammlung zu Ehren des verstorbenen Herren zu sehen,… und es liegt auf der Hand, dass sich dann niemand wagen würde, mit kunterbunten Klamotten dort aufzutauchen.
Wer die Wahrheit erkennen will, der muss sich schon die Mühe machen und die Menschen in ihrem eigenen Lebensumfeld beobachten und nicht auf dementsprechenden Versammlungen mit Kleidervorschrift!
Das sagt mehr aus als 1000 schöne Worte!
Ok,…OK,… es sprang mal wieder der kausal beobachtende Sozialwissenschaftler aus meiner Brust!
Und nun Asche auf mein Haupt und zusätzlich 30 Peitschenhiebe wegen meiner „bösen“ Erkenntnis der Realität!
ja, warten sie noch ein paar Tage. Die schwarzen T-Shirts sind in vielen Gegenden ausverkauft. In Bangkok sah man in einer
Strasse, Stand an Stand mit diesen schwarzen T-Shirts. Egal ob bei ihnen viel Schwarz oder wenig getragen wird – es werden
Millionen von schwarzen T-Shirts verkauft werden.
eben, daher hab ich nachgefragt, wie es bei uns aussieht. Alle jene, die in die Stadt fahren, ziehen schwarz an. Jene
die arbeiten, Reisfeld usw. oder zuhause sind – nicht. Man sieht ja auch in den U-Bahnhäfen, Fährstationen – wenn die Menschen in der
Früh in die Arbeit fahren, fast alles schwarz. Natürlich in Bangkok, Städten usw.
die Realität sehen sie gar nicht, dafür fahren sie sicher nicht im Lande rum. Da verlass ich mich schon lieber auf
Richard Barrow – der wirklich nur in TH unterwegs ist, bis in die kleinsten Winkel kommt und darüber berichtet.
Auch er meinte – das die Mehrheit der Thais schwarz, dunkel oder weiss tragen. Auch diejenigen 500 Thais, die in Phuket
den Geschäftmann aufsuchen wollte, der sich negativ über das Ableben des Königs äusserte – alle in Schwarz gekleidet.
Aber ich glaube Ihnen, das bei ihnen alles bunt rumläuft – vielleicht sind das auch keine Thais, sondern Wanderarbeiter, sie
würden das sowieso nicht erkennen 🙂
hier auch mal eine Menge, die den Geschäftsmann aus dem Haus holen wollten. Auch mehrheitlich dunkel gekleidet und nicht in
Bangkok, in Phuket, Samkong.
Da sieht man nix buntes.
bei uns im Dorf ist wohl auch alles schwarz gekleidet, an anderen Orten auch, wie man hier in
Phuket sieht.