Chiang Mai: Lanna-Kaffee erobert die Welt

Zwischen Arnon Thitiprasert und dem Kaffee herrscht eine innige Verbindung. Seine Werke zeichnet er mit Milchschaum – und der Thai ist ein Künstler. Er ist der neue Weltmeister im Fach «World ­Latte Art».

Vor fünf Jahren kehrte er nach einem Auslandsaufenthalt nach Chiang Mai in den Norden Thailands zurück. «Damals war die Stadt eine Kaffeewüste», sagt er. Es war seine Generation von jungen Baristas, die Chiang Mai in die Kaffeehauptstadt Asiens verwandelten.

Die meisten lernten ihr Handwerk in Austra­lien. Sein Café, das «Ristr8to», ist stets voll besetzt. Ähnlich schaut es im Woo Cafe aus. Man ist sich unsicher, ob es sich um einen Blumenladen oder ein Café handelt. Dicht an dicht stehen farbige Blumenbouquets; Kaffee- und Blumenduft vermischen sich. Zum Café gehört ein schicker Deko­shop. «Alles handverlesene Produkte», versichert Mitbesitzer Chatchai Jullatamara. Im Woo Cafe treffe ich auch Sittipong Siriwuttikanon, er stammt aus ­einer Familie von Kaffeebauern.

Spontan nimmt er mich mit in das nördlich von Chiang Mai gelegene Berggebiet, wo seine Familie Arabica-Kaffee anpflanzt. «Früher bauten hier die meisten Opium an», erklärt er. Das liege am im letzten Jahr verstor­benen König Bhumibol Adulyadej. Er zeigte den Bergbauern eine Alternative mit Gemüseanbau auf, und die «Royal Projects» stehen den Bauern noch heute zur Seite.

Sittipong ­Siriwuttikanon oder «Clay Clay», wie ich ihn nennen soll, zeigt mir den ersten Kaffeebaum Thailands. Er habe ­seinem Grossvater gehört und den König inspiriert, auch den Kaffeeanbau zu fördern. Eine wunderbare Geschichte – anstatt sich im Opiumhandel zu verstricken, macht die neue Generation in Asien mit Kaffee Furore.

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