Sek Loso: Chef einer Bangkoker Polizeistation suspendiert

Weil sie mit dem wegen Drogenkonsum, Widerstand gegen seine Verhaftung, illegalem Waffenbesitz und Waffengebrauch angeklagten Rockstar Sek Loso eine Party gefeiert hatten bzw. mit ihm zu freundlich umgegangen waren, sind der Leiter der Bangkoker Polizeistation Kannayao und zwei Ermittler aus Nakhon Si Thammarat vom Dienst suspendiert worden. STIN berichtete hier.

Von den geselligen Treffen mit lachenden und trinkenden Gästen in Nakhon Si Thammarat und Bangkok waren Fotos im Internet aufgetaucht. Bis eine Untersuchungskommission einen Bericht über den unangemessenen Umgang mit einem mutmaßlichen Straftäter veröffentlicht hat, dürfen Oberst Sing Singhadej und die beiden Beamten aus Nakhon Si Thammarat nicht an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.

Seksan Sukphimai, eher bekannt als Sek Loso, hatte am Freitag letzter Woche nach einem Konzert in Nakon Si Thammarat seinen Revolver gezogen und zehn Schüsse abgegeben. Das war auf Facebook zu sehen. Als er am Sonntag in seinem Bangkoker Haus festgenommen werden sollte, weigerte er sich, die Tür aufzumachen.

Viele Stunden später stürmte die Polizei das Haus und verhaftete den Rockmusiker. Er wurde gegen eine Kaution von 150.000 Baht auf freien Fuß gesetzt, aber umgehend wieder verhaftet. Denn es lag vom Gericht in Nakon Si Thammarat ein Haftbefehl vor.

Auch diesmal konnte der 43-Jährige gegen eine Kaution von 150.000 Baht nach Hause fahren. Tage später teilten die Ermittler das Ergebnis von Sek Losos Urintest mit: Er hatte Crytsal Meth oder Ice sowie Ecstacy konsumiert. Doch er will ausschließlich Schlaftabletten zu sich genommen haben, berichtet die „Nation“ weiter.

Auf der Fahrt nach Bangkok kehrte Sek Loso in einem Restaurant in Nakon Si Thammarat ein – in Begleitung mehrerer Polizisten. Fotos erschienen auf Instagram. Das gesellige Beisammensein wurde für Polizisten als unanständig bezeichnet, Kommentatoren sahen das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Behörde als untergraben an.

Fotos von einem Treffen in Bangkok, Oberst Sing Singhadej mit gehobenem Daumen, entstanden in einem Vernehmungsraum vor Veröffentlichung des Berichts über Sek Loso Drogenkonsum. Sie waren ebenfalls im Internet zu sehen.

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Raoul Duarte
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Raoul Duarte
15. März 2018 4:32 pm

Khaosod:   Gefängnis für den Rockstar   

Die heutige Verhandlung gegen Sek Loso wegen der Schüsse am 29. Dezember 2017 in Nakhon Si Thammarat endete heute mit einem Urteil:

5 Tage Gefängnis – zuviel für Seksan Sukpimai: Sein Anwalt kündigte an, das Urteil anfechten zu wollen.

Raoul Duarte
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Raoul Duarte
21. Februar 2018 1:41 pm

Gegen Sek Loso wurde gestern von der Staatsanwaltschaft am Provinzgericht Nakhon Si Thammarat wegen des unerlaubten Besitzes einer Schußwaffe angeklagt, die er am 29. Dezember des vergangenen Jahres illegal getragen und 9-mal öffentlich abgeschossen hatte.

Am 15. März soll eine Entscheidung fallen. Wartenden Reportern gegenüber betonte er, er sei “guten Mutes” und nicht deprimiert wegen einer zu erwartenen Strafe für sein Fehlverhalten.

Da er sich seinerzeit den Ermittlungsbeamten widersetzt und sogar gedroht hatte, sie zu erschießen, wird es eine zusätzliche Anklage wegen der Behinderung von Beamten bei der Erfüllung ihrer Pflicht geben.

Ob auch die aufgefundenen Drogen Thema der Verhandlung sein werden, wurde gestern nicht genannt.

Raoul Duarte
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Raoul Duarte
5. Februar 2018 1:37 am

Raoul Duarte: Sarawut Jindakham, stellvertretender Leiter der Metropolitan Police Division 2, stimmte einer Verschiebung “letztmalig” zu, setzte einen neuen Termin am Mittwoch (17.01.) an und betonte, der Sänger würde mit Haftbefehl gesucht werden, wenn er erneut nicht erscheinen würde.

Nachdem sich der Rockstar “Sek Loso” in Anwesenheit (und wohl auch wegen dessen Ratschlags) den Drogenkonsum (“Typ-1”) zugegeben und auf die so großspurige Ankündigung, die Polizeibeamten “verklagen” zu wollen, verzichtet hat, steht nun in den Sternen, wie es mit der Karriere des Seksan Sookpimay weitergehen wird.

Schon 2011 hatte das Entertainment-Unternehmen “Grammy” seinen Vertrag mit sofortiger Wirkung aufgekündigt, nachdem der Musiker gestanden hatte, zu Hause Rauschgift konsumiert zu haben.

Raoul Duarte
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Raoul Duarte
12. Januar 2018 10:37 pm

Am heutigen Freitag (12.01.) ist Sek Loso trotz offizieller Vorladung nicht zur Anhörung über den Fall erschienen; sein Anwalt Mongkolvijit Dhanasophon trat aber auf, um eine Verschiebung des Termins zu erreichen. Sein Mandant, von dem im Moment niemand wisse, wo er sich aufhalte, sei “überaus besorgt” wegen des Verfahrens und hege die Befürchtung, daß der Fall seine Arbeit und Karriere beeinträchtigen könne.

Sarawut Jindakham, stellvertretender Leiter der Metropolitan Police Division 2, stimmte einer Verschiebung “letztmalig” zu, setzte einen neuen Termin am Mittwoch (17.01.) an und betonte, der Sänger würde mit Haftbefehl gesucht werden, wenn er erneut nicht erscheinen würde.

Der wegen “dringender Geschäfte” verhinderte Rock-Sänger Seksan Sookpimay postete derweil auf facebook ein Foto, auf dem er mit seiner neuen Freundin beim Mittagessen an einem unbekannten Ort zu sehen ist. Daß das die Untersuchungsbeamten glücklich machen wird, darf bezweifelt werden.

Raoul Duarte
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Raoul Duarte
8. Januar 2018 9:12 pm

Sek Loso hat sich via facebook noch einmal zu Wort gemeldet (ob dies bei einer laufenden Untersuchung klug ist, darf man sicherlich hinterfragen). In Kürze zusammengefaßt:

Er gibt zu, während der Feiern anläßlich eines Konzerts vor dem Jahreswechsel vor einem Tempel in Nakhon Si Thammarat mit einer scharfen Pistole in den Himmel geschossen zu haben. Er findet aber, daß diese Schüsse nur “eine kleine Sache” gewesen waren. Er sei absolut sicher, daß die Kugeln niemanden getroffen haben und er bei der Abgabe der Schüsse “nicht betrunken” war.

Er wird weiterhin des ungesetzlichen Waffenbesitzes beschuldigt. Er bestreitet allerdings, daß die Pistole registriert wurde und demnach “gesetzlich in seinem Besitz” wäre. Dies wird man wohl relativ schnell herausfinden können. Ob es aber statthaft ist, eine geladene Pistole (auch wenn sie registriert bzw. “angemeldet” ist) in der Öffentlichkeit mit sich zu führen, wage ich zu bezweifeln.

Zum Ergebnis des Drogen-Tests, der “positiv” auf Methamphetamin (Ice, Crystal oder auch Yaba) ausgefallen war, äußerte sich Sek Loso, er habe keine illegalen Drogen, sondern nur Schlaftabletten und Medikamente zur Behandlung seiner “Bipolaren Störung” genommen.

Daß die Untersuchungsbeamten am Morgen des Silvestertages in sein Haus kamen und er sich dabei dieser Untersuchung widersetzt habe, streitet er ab. Tatsächlich habe er sich “nicht wirklich widersetzt”, sondern wollte nur die Beamten nicht in seine Wohnung lassen, da sie sich (einem Angestellten gegenüber) “geweigert” hätten, einen Untersuchungsbefehl zu zeigen.

Seine Freundin Eve habe diese Vorgänge per Smartphone aufgezeichnet und später auf facebook online gestellt. Darin war allerdings zu hören, daß Sek Loso die Beamten bedrohte und gesagt hat, er würde “jeden erschießen”, der es “wagen würde”, sein Zimmer zu betreten. Das konnte er nun nicht mehr abstreiten.

Er erkl#rte sein Verhalten nun damit, er habe “diese Bemerkung in der Hitze des Augenblicks” gemacht: “Ich konnte nicht glauben, daß ein “SWAT-Team” mit Waffen kommen würde, um einen Sänger festzunehmen, der doch nur mit einer Pistole in den Himmel gefeuert hat.”

Im übrigen würde er das “kleine Fest”, das er später mit einigen Polizeibeamten gefeiert hatte (weshalb diese vorübergehend vom Dienst suspendiert wurden) inzwischen “bedauern” und als einen “Fehler” bezeichnen. Er habe keinesfalls in die Untersuchung eingreifen wollen.

Seine Schlußfolgerung aus all diesen Punkten:
Er würde nun seinerseits die Polizeibeamten “wegen der Art der Festnahme” verklagen, da sie “überreagiert” und sich “unangemessen” verhalten hätten.

Raoul Duarte
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Raoul Duarte
8. Januar 2018 9:18 pm
Reply to  Raoul Duarte

Die Medikamente wegen seiner “Bipolaren Störung”

Fehler im dritten Absatz: Es hätte heißen müssen

Er wird weiterhin des ungesetzlichen Waffenbesitzes beschuldigt. Er bestreitet allerdings, daß die Pistole nicht registriert wurde und demnach “gesetzlich in seinem Besitz” wäre.