Isaan: Viele Rothemden bleiben Phuea Thai Partei treu

Nachdem die Anhänger der Militärdiktatur verstärkt versuchen, die verlässlichen Stimmen der Pheu Thai Partei und der Rothemden auf ihre eigene Seite zu ziehen, erklärten politische Experten, dass es für die Regierung im Nordosten von Thailand nicht einfach sein wird, viele Stimmen zu gewinnen.

Der Nordosten ist nach wie vor dafür bekannt, dass er noch immer eine Hochburg für die Rothemden ist, und hier sehr viele Anhänger hat.

Eine Reihe von politischen Beobachtern und Menschen, die mit der politischen Landschaft im Nordosten vertraut sind, sagen, dass die Pheu Thai Partei trotz einiger Defekte in den anderen Regionen die gleiche starke Unterstützung vom Isaan erwarten kann, die sie auch schon bei früheren Wahlen genossen hat.

Auch Herr Arat Saen-Ubon, der Generalsekretär des größten Bündnisses von Nichtregierungsorganisationen im Nordosten, sieht die Wähler in der bevölkerungsreichsten Region des Königreichs noch immer in den Reihen der Rothemden und bei der Pheu Thai Partei.

“Ihre alte Basis ist noch immer sehr solide. Sie haben immer noch ihr großes System von Netzwerken und nutzen es natürlich auch entsprechend aus“, fügte er hinzu. „Selbst wenn es einen Schwung [zu einer Pro-Junta-Partei] geben sollte, wird es für die Rothemden nicht kritisch werden”, sagte Arat, der in der Provinz Surin lebt, weiter.

Trotzdem, so Arat weiter, versucht die Regierung, die 2014 an die Macht kam, lokale Führer wie Dorfvorsteher, Kamnane und Distriktchefs, die für das Innenministerium arbeiten, zu erreichen und auf ihre Seite zu ziehen.

“Ich denke aber nicht, dass sie damit viel Erfolg haben werden “, sagte Arat und fügte hinzu, dass gerade die wichtigen politische Maßnahmen, die den Armen zu Gute gekommen sind, die Pheu Thai Partei in den Augen der Wähler in der Region beliebt gemacht haben.

Wenn überhaupt, sagte Arat, könnte es für die politischen Parteien Pheu Thai und Bhumjaithai, zwei politische Stützen in der Region, eher umgekehrt laufen und daher negative Auswirkungen auf die Militärseite haben.

“Ich denke, dass eine Pro-Junta-Partei im Nordosten wesentlich härter arbeiten muss, weil die Menschen im Allgemeinen von den Politikern und der Politik des NCPO nicht besonders beeindruckt sind”, fügte er weiter hinzu und bezog sich dabei auf den offiziellen Namen der Junta, den Nationalen Rat für Frieden und Ordnung.

Baramee Chairat, ein erfahrener politischer Aktivist und Organisator mit mehr als zwei Jahrzehnten Erfahrung im Isaan, stimmte der Aussage von Arat zu und sagte, dass die Pheu Thai Partei nur den gleichen Ansatz wie in der Vergangenheit haben müsse, um die Menschen vor Ort auf ihrer Seite zu behalten.

“Wenn die Pheu Thai Partei ähnliche Politiken wie bisher aufstellt und immer noch mit den anderen Parteien konkurriert, dann glaube ich, dass die Leute im Isaan weiterhin für sie stimmen werden. Dazu braucht es auch nicht unbedingt die alten Parlamentarier”, sagte Baramee weiter und bezog sich auf Spekulationen, dass einige frühere thailändische Parlamentarier der Pheu Thai Partei im Zuge des Versuches der Junta, über eine Stellvertreterpartei zur Wahlpolitik überzugehen, abgewürgt werden könnten.

Im Dezember traf sich der Anführer einer Fraktion von ehemaligen thailändischen Parlamentariern unter Führung von Somsak Thepsuthin, dessen Basis in der Provinz Sukhothai in der unteren nördlichen Region liegt, mit Prayuth, nachdem Somsak und seine Männer die Partei verlassen hatten.

Das ließ etliche Zweifel darüber aufkommen, ob die anhaltende Dominanz der Wahlpolitik der Pheu Thai Partei so unausweichlich war, wie viele Vermutungen. Die Partei und ihre Vorgänger haben die Wahl nach den Wahlen seit der Jahrtausendwende praktisch immer gewonnen. Bei den Parlamentswahlen 2011 gewann sie eine absolute Mehrheit im Parlament und setzte Yingluck Shinawatra als Ministerpräsidentin im Regierungshaus ein.

Diese Zweifel veranlassten letzte Woche eine Gruppe von 50 ehemaligen Pheu Thai Abgeordneten aus der Region dazu, zu ihrer Parteizentrale in Bangkok reisen, um ihre Treue zu bekräftigen.

Die Gruppe, angeführt von dem ehemaligen Vertreter Maha Sarakham Prayuth Siripanich, bekräftigte ihre Treue zu der Partei, deren De-facto-Anführer noch immer der ehemalige Premierminister Thaksin Shinawatra ist. Er sagte gegenüber der Parteiführung, dass 100 seiner ehemaligen Abgeordneten aus der Region der Partei treu bleiben werden.

Baramee sagte weiter, dass die Leute aus dem Isaan jetzt sogar noch mehr an der Politik der Partei interessiert sind. Dabei zitierte er Politiken wie das 30-Baht-Gesundheitsprogramm und fügte hinzu, dass er bisher aus dem Junta-Camp noch nichts Vergleichbares gesehen habe. Politische Experten vermuten ebenfalls, dass dies ein Faktor in der jüngsten Bestätigung der Delegation ist.

“Ich denke, die Isaan-Leute haben nach wie vor ein großes Vertrauen in die Partei”, sagte er weiter. “Deshalb mussten die ehemaligen Abgeordneten ihre Anwesenheit ohne Gewalt demonstrieren.”

Der Politologe Narut Wasinpiyamonkhon der Ubon Ratchathani Universität glaubt, dass nur die Pheu Thai Partei sich selbst unterminieren könnte, möglicherweise durch einen Deal mit der Junta als Gegenleistung für Thaksin oder seine Schwester, die ehemalige Ex-Premierministerin Yingluck Shinawatra.

“Die Frage ist nicht die Militärpartei, sondern wie ernst die Pheu Thai-Partei sich den tatsächlichen Herausforderungen stellen wird. Wenn sie sich tatsächlich auf einen Handel einlassen, wird das Ergebnis sicherlich nicht wie erwartet sein. Bis jetzt können Thaksin und Yingluck Shinawatra nicht zurückkehren. Bruder und Schwester stecken noch immer im Ausland fest”.

Ansonsten, so Narut weiter, würden die nordöstlichen Wähler wahrscheinlich weiterhin auf der Grundlage von Politiken abstimmen, die sie für sich selber als vorteilhaft betrachten.

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Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
13. Februar 2018 11:32 am

Phumtham Wechayachai, der amtierende Generalsekretär der PT-“Partei”, sah sich genötigt, ein Treffen des kriminellen Familien-Clans rund um Thaksin, das gerüchteweise stattgefunden haben soll, zu dementieren.

Dabei sollte nicht nur der vor seiner Gefängnisstrafe ins selbstgewählte Exil im Ausland geflüchtete Ex-PM Thaksin, sondern auch seine ebenso zu Gefängnis verurteilte und flüchtige Tochter (Copyright: thairath) Yingluck (meist “Ma-dam” genannt) und eine seiner weiteren Marionetten, sein Schwager Somchai Wongsawat, der es 2008 immerhin auf fast drei Monate Amtszeit gebracht hat, anwesend gewesen sein.

Wenn man die Stellungnahme der PT-“Partei” genauer liest, kann man feststellen, daß das halbherzige “Dementi” nicht etwa das Treffen als solches umfaßt, sondern daß Phumtham Wechayachai eigentlich nur betonte, die drei hätten sich nicht um die Ablösung des derzeitigen “Partei”-Chefs Viroj Pao-in gekümmert. Die drei hätten “sich nicht in Übersee getroffen, um einen Ersatz für Viroj Pao-in zu finden”.

Außerdem – so die krude “Logik” – sei ja derzeit in Thailand immer noch das Verbot politischer Aktivitäten in Kraft, so daß es gar nicht möglich sei, Entscheidungen über derzeitige oder zukünftige “Führer” zu treffen.

Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
20. Januar 2018 4:50 pm

berndgrimm: rotieren

Warum sollte jemand “rotieren”, wenn – wie stets von mir betont – die Helfershelfer des kriminellen Flüchtlings untersucht und verurteilt werden? Es ist gut, wenn solche Leute ein Politikverbot für 5 (oder mehr) Jahre bekommen.

Es ist langsamer, als man sich das wünschen würde – abr es geht in die richtige Richtung. Man wird noch einige Zeit benötigen, um auch nur die schlimmsten Vertreter Ihres “Großen Führers” vor Gericht zu bringen – aber es geht voran.

Selbst bei Ihnen:
Zwar haben Sie immer noch keine Atgumente und stellen deshalb Ihre “Kommentare” häufig gleich mehrmals ein. Aber das werden Sie schon noch lernen: Wiederholungen machen Ihre Lügen nicht zur Wahrheit, sondern Sie zu einer Lachnummer.

Daß ein Deal nur “DER Deal” heißt, haben Sie ja schon gelernt. Bravo. Jetzt nicht lockerlassen und auch Ihren tumben Verschwörungs-Theorien abschwören. Das wär’s doch.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
20. Januar 2018 10:04 am

Wenn unser Goebbels Imitator und angeblicher Thaksin Hasser
wirklich irgendetwas von Thailand verstehen würde
müsste er angesichts dieser Meldung noch viel mehr rotieren:

Tarit Pengdith, former director-general of the Department of Special Investigation, was on Friday given a suspended three-month jail sentence and fined 5,000 baht for concealment of assets worth tens of millions of baht while in office.

The Supreme Court’s Criminal Division for Holders of Political Positions also prohibited him from holding a political appointment for five years.

The National Anti-Corruption Commission (NACC) earlier accused Tarit, 59, of trying to hide assets by failing to include several bank accounts and valuable properties in his declaration of assets and liabilities while serving as DSI director-general.

The court found him guilty of not reporting about 5 million baht in four bank accounts, about 6 million baht invested in two companies, buildings on two blocks of land totalling about two rai in Pak Chong district of Nakhon Ratchasima worth 20 million baht, about 6 million baht in bank accounts held by his wife and more money in bank accounts in her nephew’s name.

Initially, the Supreme Court sentenced Tarit to six months in jail and a fine of 10,000 baht. It commuted the punishment to a three-month term and a fine of 5,000 baht because he confessed. It suspended the jail term for two years because he had not previously been sentenced to prison.

Tarit war Thaksins Mann in der DSI.
Man hat ihn auch davonkommen lassen
damit es nicht auffällt dass man gegen
den Uhrenleihenden Deputy Diktator
überhaupt nicht vorgeht.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
20. Januar 2018 9:56 am

berndgrimm: ben:

Ist unser geliebter RD im Urlaub, dass da noch keine Antwort eintraf???
oder ist er einer Herzattacke erlegen, da es im Moment nicht so rund läuft mit seiner Junta?

Er musste zurück in seine Klapsmühle und neues Gift holen.
Ja, ist schon Sch…… wenn man ausser Regierungspropaganda
garnix drauf hat und einem die Diktatoren in den Rücken fallen!

Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
19. Januar 2018 6:24 pm

berndgrimm: neues Gift holen

PRUST

Daß ein Deal nur “DER Deal” heißt, haben Sie ja schon gelernt. Bravo.
Jetzt nicht lockerlassen und den Verschwörungs-Theorien abschwören.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
19. Januar 2018 8:11 am

ben: berndgrimm :
….Abhisit und seine dann wohl Restdemokraten!…

Ist unser geliebter RD im Urlaub, dass da noch keine Antwort eintraf???
oder ist er einer Herzattacke erlegen, da es im Moment nicht so rund läuft mit seiner Junta?

Er musste zurück in seine Klapsmühle und neues Gift holen.
Ja, ist schon Sch…… wenn man ausser Regierungspropaganda
garnix drauf hat und einem die Diktatoren in den Rücken fallen!

Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
18. Januar 2018 5:42 pm

berndgrimm: ein solcher Deal (na endlich)

Ist doch okay – hat zwar sehr lang gedauert mit Ihrer Unkultur, aber wenn jemand wie Sie trotz aller Defizite und in dem hohen Alter noch etwas hinzulernt, ist es ja immer noch besser als gar nichts.

Jetzt nicht lockerlassen und den Verschwörungs-Theorien abschwören.

Es geht voran. Wir schaffen das.

ben
Gast
ben
18. Januar 2018 3:49 pm

berndgrimm :
….Abhisit und seine dann wohl Restdemokraten!…

Ist unser geliebter RD im Urlaub, dass da noch keine Antwort eintraf???
oder ist er einer Herzattacke erlegen, da es im Moment nicht so rund läuft mit seiner Junta?

berndgrimm
Gast
berndgrimm
18. Januar 2018 9:30 am

Der Politologe Narut Wasinpiyamonkhon der Ubon Ratchathani Universität glaubt, dass nur die Pheu Thai Partei sich selbst unterminieren könnte, möglicherweise durch einen Deal mit der Junta als Gegenleistung für Thaksin oder seine Schwester, die ehemalige Ex-Premierministerin Yingluck Shinawatra.

Solch ein Deal gibt es sicherlich aber ich selber glaube nicht dass sich deshalb
die Issanis von Thaksin abwenden weil ein solcher Deal (na endlich) noch viel
verwerflicher für diese Militärregierung ist.
Ich persönlich glaube dass die Mehrheit der Thaksinisten im Norden und Issan
weiterhin bestehen wird. Trotzdem bin ich auf das nächste Wahlergebnis gespannt.
Ich fürchte es wird in dieser Wahl einen grossen Verlierer geben:
Abhisit und seine dann wohl Restdemokraten!
Es ist tragisch für Thailand dass der Einzige der Polithanseln der international
halbwegs akzeptabel ist keine Chance hat in Thailand mit Mehrheit gewählt zu werden.
Soviel zu good governance in Thailand.