Thailand: Islamhass breitet sich in den Norden aus

Zwar sind die Gründe für die antimuslimischen Strömungen in den Regionen und betroffenen Ländern unterschiedlich. Die Hassprediger nutzen aber überall zunehmend soziale Netzwerke, um die öffentliche Stimmung zu beeinflussen.

In Thailand sind die antimuslimischen Ressentiments inzwischen auch im Nordosten angekommen. In Facebook-Gruppen wie: “Keine Moscheen im Nordosten” werden Muslime verhöhnt. In der Nähe von Khon Kaen haben Anwohner gegen eine Moschee protestiert, die dort errichtet werden sollte. Auch sie haben sich in Internetforen darüber ausgetauscht und organisiert.

Anders als im Norden Thailands kommt es in den südlichsten Provinzen Pattani, Yala und Narathiwat an der Grenze zu Malaysia seit vielen Jahren zu blutigen Zwischenfällen, meist zwischen muslimischen Aufständischen und thailändischen Sicherheitskräften. Während in ganz Thailand 92 Prozent der Bevölkerung buddhistisch sind, sind im Süden 85 Prozent der Anwohner Muslime.

Facebook-Screenshot einer Anti-Muslim-Gruppe

Die Mehrheit der Tausenden Toten in dem Konflikt sind Muslime. Die Aufständischen griffen nach Berichten von unabhängigen Hilfsorganisationen aber auch gezielt Buddhisten an.

Jeder einzelne getötete Mönch sei ein religiöses Attentat, sagte Apichart Punnajanto dazu im Gespräch mit “Newsweek”. Er ist einer der prominentesten Islam-Gegner des Landes und instrumentalisierte die blutigen Anschläge im Süden. So auch in einem Facebook-Eintrag von 2015, in dem er seine Unterstützer aufrief, für jeden im Süden des Landes getöteten Buddhisten eine Moschee niederzubrennen. “Ich will Rache”, sagte er dem Magazin.

Wat Benchamabophit in Bangkok

Viele Jahre lebte Apichart mitten im Stadtzentrum Bangkoks gleich neben dem Wat Benchamabophit. Der Tempel ist mit seinen weißen Fassaden und polierten Golddächern eine Touristenattraktion. Nur wenige Meter entfernt davon liegt das dazugehörige Kloster.

“Wer Gewalt legitimiert, ist kein richtiger Buddhist”, sagt Sulak Sivaraksa, einer der prominentesten Buddhisten Thailands und Verfechter von Gewaltlosigkeit. “Buddha predigt uns Frieden und ein liebevolles, mitfühlendes Miteinander”, sagt er. Benutze man diese friedliche Lehre, um daraus einen Nationalismus abzuleiten, bringe man diese in Gefahr. Mönche, die Hass säen, sollten sofort ihre Kutte abgeben.

Wohnungen der Mönche neben Wat Benchamabophit

Trotzdem bekam Apichart noch Rückendeckung von der Thailand Buddhist Organisation, die laut einer Stellungnahme trotz etlicher weiterer Hetz-Einträge kein rechtswidriges Verhalten bei ihm erkennen wollte. Im September vergangenen Jahres schritt schließlich die thailändische Regierung ein und ließ Apichart von der Polizei verhören. Anschließend musste er sein Mönchsgewand abgeben und kappte zwischenzeitlich seine Social-Media-Profile.

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berndgrimm
Gast
berndgrimm
21. März 2018 11:53 am

<strong>Buddhism as National Religion Would Fuel Extremism: Scholar, Author</strong>

 

<strong>BANGKOK </strong>— A Buddhist scholar and foreign correspondent both warn in recent books of the rising specter of Buddhist nationalism in Thailand.

Buddhist scholar Suraphot Thaweesak recently warned that a bid to enshrine Buddhism as the national religion would increase the kind of extremism that French journalist Arnaud Dubus writes about in his recently released book “Buddhism and Politics in Thailand.”

“They think the state must protect Buddhism. … It’s difficult to make them see other points. We have to invite them to think about the teachings of Buddhism, that the Buddha talks about cessation of suffering,” Suraphot said, adding that establishing a national religion would spark more conflict with Thais of other faiths.

<a href="http://www.khaosodenglish.com/news/2017/10/02/rising-islamophobia-thailand-irrational-dangerous-scholars&quot; target="_blank" rel="nofollow"><strong>Rising Islamophobia in Thailand Irrational and Dangerous: Scholars</strong></a>

Dubus’ evidence of growing Buddhist extremism includes calls to burn down mosques in the predominantly Muslim-Malay Deep South, where soldiers have ordained as monks, equipped with both alms bowl and heavy weapons.

The short volume gives a broad look at how Dubus believes state-sanctioned and centralized Buddhism has failed to adapt to new realities after a century of being co-opted by the state.

Dubus, who’s lived in Thailand three decades, writes that the new constitution, passed by referendum in 2016, contains disturbing passages that afford special status to Buddhism.

Under Article 67, “the state shall promote and support education in and propagation of the principles of Thevarada Buddhism […] and shall establish measures and mechanisms to prevent the desecration of Buddhism in any form. The state shall also encourage the participation of all Buddhists in the application of such measures and mechanisms,” the book says.

Dubus says in his book that in a first, “Buddhism was this time clearly put at a level superior to other religions.”

“One indication of the Muslim discomfort was the very high number of ‘no’ votes to the draft charter in the southern provinces during the August 7, 2016, referendum as well as the high number of defaced and spoiled ballots,” he wrote.

Ich selber bin Christ, komme aus einer aufrichtig christlichen Familie und bin

schon seit meiner aufgezwungenen Konfirmation ein Kritiker aller Religionen.

Religionen werden nicht durch Götter sondern durch Menschen gemacht

und nur von Menschen praktiziert.

Alle Religionen sind zu irgendeinem Zeitpunkt für politische Zwecke missbraucht worden

oder aus politischen Gründen verboteen worden.

Entscheidend ist nicht der Anspruch einer Religion sondern was die praktzierenden

Menschen daraus machen.

Da gibt es für alle grossen Religionen Positives und Negatives.

Dieses habe ich jedenfalls während meiner Reisen in viele Länder und Kulturen erfahren.

Ich bin stolz darauf Freunde zu haben oder gehabt zu haben die Christen,Juden,Muslim

Hinduisten,Buddhisten,Bahai und Naturreligös waren/sind.

Eine andere Sache ist es mit dem Nationalismus.

Als Deutscher der kurz nach der Nazi Zeit und dem Krieg geboren wurde

und die Folgen selber noch zu spüren bekommen hat..

z.B. Als ich das erste Mal mit meinen Eltern in den Niederlanden

war (damals benötigten Deutsche ein Visum) mussten wir auf dem Bahnhof

in Nijmegen in ein abgezäuntes Gatter wo wir von der Bahnhofspolizei

beschützt wurden vor Nazi Opfern die uns bespuckten und beschimpften.

Als ich 1960 das erste Mal mit der Schulklasse in Frankreich war,

wurden wir beim ersten Halt in Verdun mit Steinen beworfen

und wussten nicht weshalb.

Damals wäre ich lieber kein Deutscher gewesen,

heute bin ich sehr stolz auf das Neue Deutschland

an dem ich mitgewirkt habe trotz all seiner Fehler!

Nationalismus in jeder Form ist mir ein Greuel.

Es gibt eine klare Grenze zwischen Patriotismus

und Nationalismus.

Und nun zum Thai Buddhismus und Nationalismus.

Ich war in den ersten Jahren häufig in Wats um zu meditieren.

Ich bin immer sehr zuvorkommend behandelt worden

und hatte auch häufig interessante Gespräche mit Mönchen

die nur für wenige Wochen oder Monate ordinierten

und dann wieder zurück ins weltliche Leben gingen.

Heute ist der Inhalt der Wats anders zusammengesetzt

Die meisten sind wohl Vollzeit Mönche mit durchaus

weltlichen I<em>nteressen und es gibt dort inzwischen viele</em>

<em>die auf der Flucht vor Verantwortung gegenüber</em>

<em>Gesetz und Familie sind.</em>

<em>Meine buddhistische Ehefrau geht nur noch in einige</em>

<em>wenige Wats die sie kennt und deren Führung sie vertraut.</em>

<em>Sie lässt auch nur selbst ausgesuchte Mönche zu ihren </em>

<em>Tambuns kommen.</em>

<em>Der Thai Buddhismus unterstütz meiner Meinung nach</em>

<em>die Heuchelei und Scheinheiligkeit der heutigen Thai Gesellschaft</em>

<em>weil er dem Einzelnen viel Freiheit gibt und die Möglichkeit</em>

<em>sich selber ohne eigene Reue zu entschulden.</em>

<em>Da die meisten Wats auch unheimlich reich sind und zur Geldwäsche</em>

<em>und Anlage krimineller Gewinne genutzt werden sinkt auch die</em>

<em>Moral in diesen Wats.</em>

<em>Dadurch wird die Religion nur zu einer wertlosen gesellschaftlichen Schauveranstaltung.</em>

<em>Jeder der sich die Riten zu Songkran oder Khao Phansa in verschiedenen</em>

<em>Wats ansieht sieht die Unterschiede.</em>

<em>Zur scheinreligiösen  Überheblichkeit kommt dann noch der Thai Nationalismus</em>

<em>welcher den Thai in Jahrzehnten eingetrichtert wurde damit sie nicht darüber</em>

<em>nachdachten von wem sie eigentlich ausgebeutet wurden und wer die Früchte</em>

<em>ihrer Arbeit genoss.</em>

<em>Dazu kommt heutzutage noch das Fehlen jeglicher positiven Vorbilder</em>

<em>seitdem der grosse König tot ist.</em>

<em>Dazu kommt der Thainess typische Neid welcher für viele Thai</em>

<em>der einzige Antrieb ist.</em>

<em>Und ein weiteres negatives Thainess Merkmal :</em>

<em>Die negative  Geschwätzigkeit und  das verbreiten von negativen</em>

<em>Gerüchten über Leute die man beneidet und/oder nicht versteht.</em>

 

 

EMI
Gast
EMI
13. März 2018 5:14 pm

Emi: Es ist fuer mich unbegreiflich, wieso sich der Buddhismus vor diesen Dreckkarren spannen laesst.

STIN: jetzt wirfst du alles in einen Topf. Das sind nur kleine Gruppen, Hetz-Mönche wie der Hitler-Mönch usw.
Sind meist auch ungebildete Mönche, die sich von anderen aufhetzen lassen.
Der Buddhismus im allgemeinen ist friedlich – Kreuzzüge, Kriege im Namen Allahs oder Gott – hatten die eigentlich keine.
Aber nicht alle Menschen sind religiös – die scheren sich weniger um einen Glauben.

 Emi: wieso werfe ich alles in einen Topf?! 

Hast du mal deinen Artikel gelesen,  bevor du ihn veröffentlicht hast? ?

Berndgrimm: Sehr richtig.

Rassismus und Nationalismus sind Ausgeburten von Dummheit und eigener Minderwertigkeitskomplexen.

Der Feind kann nicht die Weltreligion Islam sein sondern ausschliesslich

die Islamisten, welche den Terror gutheissen und unterstützen.

So isses!  

Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
12. März 2018 2:57 pm

STIN:   Prayuth und auch andere wie Erdogan usw. – sind technisch nicht in der Lage, Sozialmedien zu sperren.

Das ist wohl so: Eine völlige Sperrung scheint unmöglich zu sein.

Ich bezweifle aber, daß der PM dies wirklich will – er nutzt die sozialen Medien ja inzwischen selbst (bzw. läßt sie in seinem Sinne nutzen).

Das größere “Problem” sind wohl die, die sich (aus angeblich “grundsätzlichen Erwägungen” heraus) den neuen Medien rundheraus verweigern und so in ihrer eigenen “schrägen Weltsicht” gefangen bleiben.

Denn tatsächlich sind es ihre eigenen (nicht nur technischen) Defizite, die sie zurückschrecken läßt. Nutzer der sozialen Medien müssen ja (selbst als nur passive Mitleser) viel mehr mitdenken als die im Analogen gefangenen User.

Da liegt weiterhin vieles im Argen – aber die Zeit wird es schon richten. Ist schließlich auch nur ein Lernprozeß.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
12. März 2018 11:40 am

Emi sagt:

12. März 2018 um 6:21 am

Die unserioes Islamkritik trifft keine Unterscheidung zwischen dem Islam und seiner Extremerscheinungsform dem Islamismus.

So verbloeden die Kriegstreiber wie auch bei den Rohingyas und bauen auf vorhandene Aktivisten fuer andere Bereiche auf.

Deswegen sollte man diesen Volksverhetzeren auch noch die Reisefreiheit entziehen!

 

Sehr richtig.

Rassismus und Nationalismus sind Ausgeburten von Dummheit und eigener Minderwertigkeitskomplexen.

Der Feind kann nicht die Weltreligion Islam sein sondern ausschliesslich

die Islamisten, welche den Terror gutheissen und unterstützen.

Dazu gehören aber auch gerade die Länder Saudi Arabien, Katar,Kuwait

Irak,Iran und die so westlich markierten Vereinigten Emirate welche Alle

den islamistischen Terror finanzieren und unterstützen.

Der Islam ist eine expansive Religion, aber dies war das Christentum auch

  siehe Kreuzzüge und Zwangsmissionierung!

Es ist die Ironie der Sache dass gerade in Gegenden wo es keine Muslime gibt

wie Issan und Sachsen Anhalt der Muslimhass am Grössten ist!

Ich habe ja viele Jahre in Prawet gelebt und bin dort auch heute noch

jeden Dezember.In diesem Stadteil BKKs gibt es entlang der Khlongs

noch muslimische "Dörfer" und viele Moscheen direkt neben Wats.

Koranschulen neben buddhistischen Schulen

Dort hat es nie Probleme im Zusammenleben von Buddhisten und Muslimen

gegeben.

Meine buddhistische Thai Frau die nie zu Fremdenhass fähig wäre

(noch nicht mal gegen mich) hat Angst vor Muslimen.

Sie kann sich nicht vorstellen dass junge Mädchen sich freiwillig verschleiern.

Ich dagegen finde  die farbigen Kopftücher der hiesigen Musliminnen

modisch und viel schöner als die schwarzen Tücher der Araber.

Obwohl ich bei denen die Verschleierung durchaus begrüsse.

Ich fordere sie nur auch für Araber Männer!

Emi
Gast
Emi
12. März 2018 6:21 am

und kappte zwischenzeitlich seine Social-Media-Profile.

Gute Massnahme!

Sollte man auch bei anderen machen!!

Die unserioes Islamkritik trifft keine Unterscheidung zwischen dem Islam und seiner Extremerscheinungsform dem Islamismus.

So verbloeden die Kriegstreiber wie auch bei den Rohingyas und bauen auf vorhandene Aktivisten fuer andere Bereiche auf.

Deswegen sollte diesen Volksverhetzeren auch noch die Reisefreiheit entziehen!

Es ist fuer mich unbegreiflich, wieso sich der Buddhismus vor diesen Dreckkarren spannen laesst.
Wir leben hier in Ruhe und Frieden, multikulturell. Nur weil sich hier einige an den Landrechten bereichern wollen, werden die Menschen aufgehetzt.