Artikel 112 testet die Fähigkeit der Thais friedlich miteinander umzugehen

The Nation – Die thailändische Gesellschaft steht vor einer großen Bewährungsprobe und muss entscheiden wie man trotz der krassen ideologischen Unterschiede mit dem umstrittenen Majestätsbeleidigungsgesetz umgeht. In den letzten zwei Wochen wuchsen die Hass-Kampagnen gegen die Nitirat Gruppe von Dozenten der Rechtswissenschaft und ihren Unterstützern. Sie wurden als Anti-Monarchisten abgestempelt, die die Monarchie stürzen und dämonisieren wollen, obwohl die Nachweise der Royalisten fehlen.
Die Bilder von Vorachet und seinen Kollegen der Nitirat Gruppe wurden am Freitag vor der Universität verbrannt. Gestern versammelten sich Royalisten am Royal Plaza, um gegen die Änderungsvorschläge zu demonstrieren. Das Sprachrohr der Gelbhemden der PAD, die Tageszeitung ASTV Manager, war unterdessen damit beschäftigt die haltlose Behauptung zu wiederholen, dass die Nitirat-Gruppe und ihre Anhänger zu einer Verschwörung gehören die von dem ehemaligen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra angeführt wird, um eine Republik zu etablieren.

Ähnlich unbegründete Gerüchte gab es 1976, als ein rechter Mob am helllichten Tag in Bangkok Dutzende von Studenten angriff und jene lynchte, die als Kommunisten angeshen wurden. Die Thailänder können die Wiederholung solch eines tragischen Vorfalls nur verhindern, wenn sie in einer friedlichen Art und Weise ohne Hass die Meinung anderer akzeptieren und sich weigern haltlosen Anschuldigungen zu glauben.

Doch auch einflussreiche Personen haben diese unbegründeten Anschuldigungen gegen Nitirat und seinen Unterstützern wiederholt und sie als “Non-Thais” gebrandmarkt, darunter Armeechef General Prayuth Chan-Ocha. Dies ist ein weiterer eklatanter Versuch das Thema emotionalisieren. Er könnte zu einer Entmenschlichung der Nitirat Gruppe führen, wodurch sie von ihren Gegnern zu “den Anderen”, den Nicht-Thai gemacht werden, die es nicht verdient haben die thailändische Staatsbürgerschaft zu besitzen oder als menschliche Wesen behandelt zu werden.

Eine ähnliche Sache gab es im Jahr 1976, als chinesisch aussehenden Thais vorgeworfen wurde vietnamesische Eindringlinge zu sein, einige der Beschuldigten wurden am 6. Oktober 1976 gelyncht.

Während die Kampagnen der Nitirat Gruppe und der Opposition weitergehen werden, bleibt zu hoffen, dass die Thais erkennen, dass man seine Gegener nicht hassen muss und das man nicht alles unkritisch und unbegründet übernehmen sollte

Menschen aus allen Spektren der Gesellschaft, die sich um Thailands Zukunft sorgen, müssen Hass, Hassreden oder Gewalt ablehnen. Leider behaupten einige Mitglieder der Nitirat Gruppe Drohungen erhalten zu haben.

Es wäre sinnlos, so zu tun, oder zu behaupten, dass kein Interessenkonflikt bestehen würde. Die Menschen müssen den Unterschieden in einer zivilisierten und friedlichen Art und Weise entgegentreten, mit Toleranz für diejenigen, die eine andere Meinung vertreten, denn das ist ein wesentlicher Bestandteil jeder demokratischen Gesellschaft.

Nun ist die Zeit sich dieser Tatsache bewußt zu werden. Diejenigen, die das Gesetz ändern wollen, können ungehindert erforderlichen Unterschriften sammeln, ohne bedroht zu werden, und diejenigen, die sich der Änderung widersetzen müssen sich friedlich versammeln. Lasst uns versuchen, es möglich zu machen, friedlich für oder gegen eine Änderung einzutreten.

Pravit Rojanaphruk

http://nationmultimedia.com/politics/Lese-majeste-debate-tests-Thais-ability-to-disagre-30174703.html

Dieser Beitrag wurde unter Allgemeines abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
1 Kommentar
Inline Feedbacks
View all comments
berndgrimm
Gast
berndgrimm
30. Januar 2012 1:53 am

Nun ist die Zeit sich dieser Tatsache bewußt zu werden. Diejenigen, die das Gesetz ändern wollen, können ungehindert erforderlichen Unterschriften sammeln, ohne bedroht zu werden, und diejenigen, die sich der Änderung widersetzen müssen sich friedlich versammeln. Lasst uns versuchen, es möglich zu machen, friedlich für oder gegen eine Änderung einzutreten.

Salbungsvolle Worte von Takkis Leuten die von März bis Mai 2010 mit ihrem
gekauften Mob Bangkok terrorisierten und unter dem fadenscheinigen Vorwand
für die arme unterdrückte Bevölkerung einzutreten nicht die wirklichen
Unterdrücker sondern nur ausgesuchte persönliche Feinde Thaksins besudelten.
Diese Leute , welche heute die Regierung stellen und mit fast zweidrittel Mehrheit
herrschen, die Polizei Ganoventruppe lenken und soweit möglich alle
wichtigen Staatsorgane besetzt haben, ausser(noch nicht) dem Militär,
versuchen sich hier schamlos als Opfer darzustellen.
Verfolgungswahn wird aufgeführt um von den wirklichen Intentionen abzulenken.
Und von der sachlichen Unfähigkeit des Thaksinschen Marionettentheaters!