Sakon Nakhon: Bewohner protestieren gegen Kali-Bohrungen

Ein chinesischer Kali Bergbau Betreiber hat bei der lokalen Polizei eine Klage gegen einige Anwohner in der Provinz Sakon Nakhon eingereicht, nachdem das Explorationsteam des Unternehmens von Einheimischen am Betreten des Testgeländes gehindert und abgehalten wurden.

Der Konflikt zwischen der China Mingda Potash Corporation und den lokalen Bürgern im Kali Explorationsgebiet im Bezirk Wanon Niwat brach am Mittwoch erneut aus, nachdem die Einheimischen von den neuen Aktivitäten des Unternehmens verärgert waren. Die Einheimischen blockierten die Zufahrt zu dem Testgelände und versuchten das Team daran zu hindern, das Explorationsgelände zu betreten.

Obwohl das chinesische Team von vielen Polizeibeamten begleitet wurde, konnten die Bergbau Arbeiter den Standort nicht betreten, um wie geplant neue Explorationsbohrungen auf dem Testgelände durchzuführen.

Das chinesische Bergbauunternehmen argumentierte gegenüber der Öffentlichkeit damit, dass seine Kali Erkundung legal sei und ihre Firma bereits die Genehmigung zum Bohren nach Kali sowohl vom zuständigen Landbesitzer als auch von den Behörden erhalten haben.

Die Einheimischen sagten jedoch, dass sie über den Entwicklungsplan des Unternehmens für ihre Kaliminen im Unklaren gelassen worden seien. Sie sagten, sie seien besorgt über die Auswirkungen des Betriebes auf das Grundwasser und die Fruchtbarkeit ihrer landwirtschaftlichen Flächen.

Der Manager der China Mingda Potash Corporation, Herr Thanyapat Wangwongsiri sagte, dass sich das Unternehmen dazu entschlossen habe, bei der lokalen Polizei eine Beschwerde gegen diejenigen einzureichen, die versuchten, seine Kali Erkundung zu bekämpfen, da das Unternehmen seine Rechte schützen müsste.

“Das Unternehmen hat sich an alle Bestimmungen und Anordnungen gehalten und nichts gegen das Gesetz getan. Wir haben bereits die Erlaubnis sowohl von dem Landbesitzer als auch von den lokalen Behörden, um auf dem Testgelände unsere Probebohrungen vorzunehmen“, sagte Manager Thanyapat.

“Die Menschen hier vor Ort haben kein Recht, uns den Weg zu versperren und uns daran zu hindern, unsere Pflicht zu erfüllen. Deshalb haben wir keine andere Wahl, als eine Beschwerde bei der lokalen Polizei einzureichen, um unsere Interessen zu schützen”, fügte er weiter hinzu.

Bei ihrer Beschwerde gegenüber der Polizei gab die Firma nicht die Namen der Personen an, die an dem Protest gegen die Explorationsoperation teilgenommen hatten. Stattdessen lieferte sie der Polizei Bilder der Demonstranten, die am Tatort aufgenommen wurden. Sie wurden der Polizei als Beweismaterial gegen die lokalen Bewohner zur Verfügung gestellt.

Herr Thanyapat sagte weiter, dass es von Seiten des Unternehmens bisher noch keinen Plan gäbe, um die Gegner der Kali-Exploration vor Gericht zu bringen. Allerdings, so fügte er weiter hinzu, sei das Unternehmen offen dafür, gegen die Demonstranten eine Klage einzureichen. Die China Mingda Potash Corporation muss ihren Ruf und auch ihre Interessen für die Zukunft schützen, sagte Herr Thanyapat weiter.

“Ich möchte ihnen versichern, dass der Betrieb des Unternehmens gerade das Potenzial für die Entwicklung einer Kali-Mine in der Region auslotet und evaluiert, und dass unsere Exploration keine Auswirkungen auf die Umwelt hat”, betonte er gegenüber der lokalen Presse.

“Wenn jemand von unseren Operationen gestört fühlt und dadurch betroffen ist, können sie rechtliche Schritte einleiten und uns vor Gericht verklagen”, sagte er weiter.

Die China Mingda Potash Corporation erwarb im Januar 2015 die Mineralexplorationslizenz vom Industrieministerium für die Kali-Exploration auf 12 Grundstücken über eine Gesamtfläche von 116.875 Rai im Bezirk Wanon Niwat für fünf Jahre. Die Lizenz des Unternehmens läuft demnach erst im Januar 2020 aus.

Nongchai Phanda, einer der Einheimischen, der an den Protesten gegen die Kali-Exploration teilnahm erklärte, dass die Einheimischen darüber informiert wurden, dass die China Mingda Potash Corporation mittlerweile bereits das vierte Explorationsbohrloch in der Gegend bohren werde. Um ihre Gemeinschaft und Umwelt zu schützen, hätten sich die Anwohner und betroffenen Bürger für einen Protest ausgesprochen, fügte er hinzu.

Herr Nongchai erklärte dazu, dass die Demonstranten nur die Fahrzeuge des Kali-Explorationsteams am Betreten des Geländes gehindert hätten. Er betonte, dass während der Demonstrationen gegen die Testbohrungen nur ein Teil, und nicht die ganze Straße gesperrt wurde. Die Sperrung würde nur die Fahrzeuge der China Mingda Potash Corporation betreffen, betonte er weiter.

Laut den aktuellen Berichten blockieren die Einheimischen trotz des Einsatzes der Polizei weiter die Zufahrtswege zu dem Testgelände.

“Die Menschen vor Ort protestieren gegen die Erkundung und die Testbohrungen mit der Begründung, dass diese Operation in einem Wasserwaldgebiet der ersten Ebene durchgeführt werden könnte. Allerdings ist laut Gesetz die Exploration von Mineralien in einem Wasserwaldgebiet verboten. Wir wollen, dass das Unternehmen und die Behörden diesen Zweifel zuerst mit den Menschen vor Ort klären”, sagte Herr Nongchai weiter.

“Wir versuchen nur, unsere Heimatstadt vor der Umweltkatastrophe zu retten, die die Kalimine mit sich bringen wird. Wir wollen unseren wichtigen Lebensunterhalt als landwirtschaftliche Gemeinschaft erhalten und unser wertvolles fruchtbares Ackerland vor Verwüstungen schützen”.

Er sagte, dass die Leute vor allem wegen des Eindringens von Salz ins Meer besorgt seien. Wenn Kali aus den unterirdischen Salzschichten gefördert wird, könnte dies nicht nur unser wertvolles Ackerland verwüsten sondern zusätzlich auch noch die Flüsse verschmutzen. Darüber hinaus, so gab er weiter zu bedenken, seien die Menschen vor Ort davon abgehalten worden, an der Entscheidung der Behörden über dieses Projekt in ihrer Heimatstadt teilzunehmen.

 

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Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
10. Mai 2018 5:45 pm

STIN:    Wenn nicht mal Deutschland das Problem lösen kann, wie dann erst Thailand.

Es gibt immer eine Lösung – völlig unabhängig davon, in welchem Land sich solche “Aktionen” abzeichnen mögen. Man kann Thailand ja auch dabei helfen, “alte Fehler” nicht zu wiederholen.

Dabei hilft es natürlich, wenn man dem Land und seiner Regierung unvoreingenommen gegenübersteht und der Bevölkerung helfen möchte. Thailand-Hasser und rotgefärbte Braune eignen sich dazu eher weniger.

Wolf5
Gast
Wolf5
10. Mai 2018 3:59 pm

Die Aussagen der Konzerne sind weltweit die gleichen – es kann nichts passieren.
Wenn es dann zur Förderung kommt, zeigt sich oft schon nach wenigen Jahren ein verheerendes Bild.
Egal ob bei der Goldgewinnung in Südamerika, beim Fracking in den USA, bei der Erdölgewinnung in Rußland – überall wird die Umwelt zerstört.

Was den Kali- Abbau anbelangt haben wir in Deutschland schon über 125 Jahre Erfahrung, mit dem Ergebnis: „Kalibergbau schafft riesige Mengen Abfall – 1000 Jahre Salz für die Werra.“
Einige Erfahrungen findet man hier, welche zeigen, dass auch ein Industrieland , wie die BRD die Probleme bisher nicht umfänglich lösen konnte.
https://www.hna.de/politik/kalibergbau-schafft-enormen-abfall-1000-jahre-salz-werra-4359126.html

Deshalb ist es nur allzu verständlich, dass die Sorge von immer mehr Bewohnern, welche dann direkt betroffen wären, wächst und doch gleichzeitig erfreulich, dass auch die Thailänder ein wachsendes Umweltbewußtsein entwickeln und sich nicht mehr alles gefallen lassen.
Hoffen wir auf einen guten Ausgang!