Chiang Mai: Die vergessenen “Sklaven” der Sexindustrie

Am späten Abend gehen die Jungs zu zweit am beliebtem Tha Phae-Tor in Chiang Mai spazieren und schlendern an Touristen vorbei, die dort fotografieren, während die Einheimischen um Souvenirs feilschen.

Niemand würde die Jungs mit den älteren, weißen Männern  und einem chinesischem Paar , das unter einem Baum sitzt, oder dem jungen Mann mit dem Mobiltelefon, der sich an einem geparkten Motorrad anlehnt, verbinden.

Aber für Alezandra Russell, Gründerin des gemeinnützigen Vereins Urban Light, fasst diese Szene, die sich jeden Abend an einem der beliebtesten Touristenziele des Landes entfaltet, alles zusammen, was mit Thailands Herangehensweise an Menschenhandel und Sklaverei falsch läuft.

„Der Dialog in Thailand – und auf der ganzen Welt – konzentriert sich auf Frauen und Mädchen, denn die allgemeine Wahrnehmung ist, dass Jungen groß und stark sind und dass sie auf sich selbst aufpassen können“, sagte Russell und wies auf die getätigten Geschäfte hin.

Die Jungen im Alter von 14 bis 24 Jahren sind immer zu zweit, um sicherer zu sein. Sie nehmen Blickkontakt mit den Männern auf. Dann teilen sie dem Mann mit dem Mobiltelefon ihre Wahl mit. Sobald der Deal abgeschlossen ist, gehen die Jungs in eine Seitengasse, um auf ihre Kunden zu warten.

Wenn niemand angetroffen wird, gehen die Männer zu einem von Dutzenden Bars und Karaoke-Lounges, die Jungs zum Sex anbieten. Die Preise reichen von 2.000 Baht ($ 62) für eine Stunde bis 5.000 Baht für länger in einem Hinterzimmer oder im Hotel des Kunden, sagte Russell.

„Warum schockiert und empört es die Leute nicht so sehr wie wenn es Mädchen sind?“, sagte Russell, die eine Anlaufstelle für Jungs in Chiang Mais Sexindustrie ist.

„Sie sind nicht weniger verletzlich und werden ganauso misshandelt wie Mädchen, die zu Sexarbeit verschleppt werden. Aber es wird viel mehr versteckt, so dass es viel weniger Sympathie und viel weniger Hilfe für Jungs gibt“, sagte sie.

Kinder werden aus Kambodscha, Laos, Myanmar und Vietnam nach Thailand verschleppt. Opfer aus Bangladesch, Pakistan, Nordkorea und China reisen auf dem Weg in die Vereinigten Staaten, Westeuropa und Russland auch durch Thailand, sagen Aktivisten.

„Wir sind uns bewusst, dass es auch Jungs im Sexhandel gibt“, sagte Kritat Uamson, stellvertretender Leiter der Abteilung für Menschenhandel des Justizministeriums in Bangkok. „Aber die Mehrheit der Sexarbeiter sind Mädchen und Frauen, deshalb liegt unser Hauptaugenmerk auf Frauen.“

Laut UNICEF, der Kinderorganisation der Vereinten Nationen, werden weltweit jährlich 2 Millionen Kinder sexuell ausgebeutet. Eine beträchtliche Anzahl sind Jungs, sagen Aktivisten.

Jungs in ärmeren Ländern sind besonders gefährdet, da sie oft gezwungen sind, zu arbeiten, um ihre Familien zu unterstützen, und am Ende zu beliebten Touristenattraktionen gelockt werden.

Die thailändischen Sandstrände, die vergoldeten buddhistischen Tempel und die populäre Küche lockten im Jahr 2017 einen Rekord von 35 Millionen Besuchern an. Laut Regierungsangaben wird diese Zahl auf 38 Millionen in diesem Jahr steigen.

Obwohl Prostitution illegal ist, wird es toleriert.

Go-Go-Bars, Karaoke-Lounges und Salons mit „Seifenmassagen“ und Schaumbäder, die meist mit Sex enden, findet man in den meisten Städten und Seebädern wie Phuket und Pattaya.

Gewalt und Missbrauch sind ebenso verbreitet wie Drogenmissbrauch und sexuell übertragbare Infektionen, einschließlich HIV. Dies ergab eine Studie von 2013 über Jungen in der Sexindustrie in Chiang Mai.

Die Jungs zeigen auch selbstverletzende und suizidale Tendenzen, sagte Russell, die ihre Verlobungs- und Hochzeitsringe verpfändete, um Urban Light zu gründen.

„Sie sind so vielen Misshandlungen und Gewalt ausgesetzt. Ich habe gesehen, dass Jungs zu mir kamen, die sich nicht einmal hinsetzen konnten. Kein 15-Jähriger sollte das durchmache“, sagte sie.

„Aber wir sollten uns nicht nur darauf konzentrieren, Jungs von der Straße zu holen. Wir müssen die Familien und Gemeinschaften, die sie in Gefahr bringen, mit einbeziehen und über Kinderrechte und sichere Migration sprechen“, sagte sie der Thomson Reuters Foundation.

In einem in 2016 von der Walk Free Foundation erstellten Global Slavery Index wird schätzt, dass in Thailand 425.500 Menschen unter Bedingungen der modernen Sklaverei – einschließlich sexueller Ausbeutung – leben.

Um das Image des Landes zu verbessern, hat die Regierung kürzlich eine Partnerschaft mit Fluggesellschaften und Wohltätigkeitsorganisationen geschlossen, um Besucher vor Menschenhandel zu warnen und sie aufzufordern, Verdachtsfälle zu melden.

Es führt auch Berufsausbildung für gefährdete junge Leute durch und betreibt 24-Stunden-Hotlines, sagte Krittat.

Aber die meisten dieser Bemühungen konzentrieren sich auf Mädchen und Frauen und machen Jungs und junge Männer anfällig, sagen Aktivisten.

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Wolf5
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Wolf5
17. Juni 2018 11:02 am

Wie bereits mehrfach erwähnt, erkennt dieser verblödete Troll RD wieder einmal nicht, dass es sich bei der Diskussion um die gelbe Karte der EU zu Thailands Fischerei ging.

Deshalb ist in diesem Zusammenhang auch nicht wichtig , was ThaiVisa dazu evtl. meint,
sondern die Aussage der EU-Kommission, welche bei ihrer Kontrolle im April 2018 weiterhin Mängel festgestellt hat, wodurch Thailand abermals nur einen Aufschub von 4 Monaten gewährt bekam.

Soll heißen – die gelbe Karte ist noch lange nicht vom Tisch!

berndgrimm
Gast
berndgrimm
17. Juni 2018 9:35 am

Wolf5 sagt:

17. Juni 2018 um 7:44 am

Dass dieser verblödete Troll RD außer seinem gewohnten sinnlosen Geschwafel zu Thaksin aber auch gar nichts zum Thema beitragen kann, sind wir ja bereits zur Genüge gewohnt.

So hattte stin gesagt:“Das ist nun wohl vom Tisch, auch die EU hat Fortschritte bestätigt … „

Auch dies ist nicht richtig, da die EU-Kommission bei ihrer Kontrolle weiterhin Mängel festgestellt hat, wodurch Thailand abermals nur einen Aufschub von 4 Monaten gewährt bekam.
Es bleibt also abzuwarten, was nach diesen 4 Monaten geschieht, da es Thailand seit 2015 nicht geschafft hat, die Mängel zu beseitigen, damit die gelbe Karte vom Tisch ist.

So heißt es:

„Zwei Punkte hinter der Entscheidung der EU, Thailands Anti-IUU-Ratings nicht zu verbessern, sind das Flottenmanagement und die Durchsetzung von Gesetzen“, so die Quelle.
Die EU hat offenbar Unstimmigkeiten bei der Kategorisierung von Schiffen in der Marineabteilung festgestellt und erwartet eine strenge Durchsetzung der Gesetze, eine effiziente Verwaltung der Aufträge und klare Fristen.
Die Quelle sagte, die EU habe Thailand aufgefordert, sichtbare Fortschritte innerhalb von vier Monaten zu erreichen.
Seit 2015 wurde Thailand mit einer gelben Flagge für „Mängel in seinen Überwachungs-, Kontroll- und Sanktionssystemen für die Fischerei“ versehen. Sollte die EU eine rote Flagge vergeben, würden Thailands Meeresfrüchteexporte von EU-Mitgliedern verboten.

https://www.wochenblitz.com/index.php/home/wochenblitz/2013-09-11-06-44-59/item/488-eu-immer-noch-unzufrieden-mit-thailaendischer-fischerei

Und bezüglich der Einschätzung der EU zur Entwicklung in Thailand braucht man nur noch einmal die von mir eingestellten vom EU-Rat verabschiedeten Schlussfolgerungen vom 11.12.2017 (also gerade mal 6 Monate alt) zur Kenntnis zu nehmen.

Dort heißt es eindeutig:

„Der Rat sieht der schrittweisen Vertiefung der Beziehungen mit Thailand nach dem Abhalten glaubwürdiger und inklusiver Wahlen und nach einer Verbesserung der Menschenrechtslage erwartungsvoll entgegen. Die EU erwartet von den thailändischen Behörden, dass sie für ein politisches Umfeld sorgen, in dem die Oppositionsparteien und die Zivilgesellschaft ungehindert arbeiten können.“

Wie wir alle erleben, wird der Wahltermin ständig verschoben, die Menschenrechtslage hat sich nicht verbessert und auch das geforderte politische Umfeld für Oppositionsparteien und die Zivilgesellschaft wird von der Junta weiterhin verweigert.

Antworten

  • berndgrimm sagt:

    17. Juni 2018 um 9:28 am

    Sehr richtig!

    Ich möchte abgesehen von den politischen Scharmützeln zu dem Thema

    meine praktischen Erfahrungen zu dem Thema beitragen:

    In unserer Bucht ist das grösste Muschel und Krabbenzuchtgebiet

    im Golf mit vielen Fischern.

    Wir haben 2 Kontrollschiffe des Fischerei Ministeriums und eine

    grosse Marine Polizei Station.

    Beide sind äusserst inaktiv.

    Es gab am Anfang des Theaters mit der EU tatsächlich eine Zeit lang

    so etwas wie Kontrollen. Aber nur kurzzeitig.

    Angeblich sollten doch alle Fischerboote registriert werden.

    Dies ist definitiv nicht geschehen. Nur grössere Trawler sind registriert.

    Die meisten waren es aber vorher auch schon.

    Ausserdem , was nützt die Registrierung wenn garnix kontrolliert wird?

    Prayuth hatte ja auch einmal angekündigt dass es an bestimmten Tagen

    Fischfangverbote geben sollte damit die Fischbestände sich erholen können.

    Dazu hat am Anfang auch tatsächlich die Marine Polizei Inspektionstouren

    gemacht.Aber die Fischer sind zu den Kontrollzeiten einfach drin geblieben

    und wenn das Polizeiboot weg war fuhren sie wieder raus.

    Daraufhin stellte man die Kontrollfahrten ein.

    Dies ist mehr als ein Jahr her!

    Und was die EU angeht: Thailand ist der grösste und wohl auch billigste

    Shrimps Produzent der Welt.Man kann ihn nicht ersetzen.

    Und wenn man die Einfuhr stoppt kommt das Zeug eben über

    Kambodscha, Burma und Malaysia rein.

    Fazit: Erreicht hat die Militärdiktatur garnix weil man nix unternehmen

    wollte was die Wirtschaft irgendwie beeinträchtigen könnte.

Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
17. Juni 2018 9:19 am

STIN:    Fakt ist, das es Prayuth besser gemacht hat, als alle Vorgänger-Regierungen. Das sah auch die EU ähnlich und stoppte weitere Massnahmen. 

Auch wenn's unseren ewiggestrigen Thaksinisten nicht gefallen mag:

ThaiVisa:    Die UN-Lebensmittelbehörde lobt Thailand für Fortschritte in Fischereifragen und bestätigt den World Soil Day Award. Jose Graziano Da Silva sagte Vertretern Thailands bei einem Treffen in Rom, er freue sich auch, daß Thailand eine Partei des weltweit ersten internationalen Abkommens zur Bekämpfung der IUU-Fischerei, des Port-State-Measures-Abkommens (PSMA), werde.

Der World Soil Day (WSD) findet jeweils am 5. Dezember statt.

ThaiVisa:    Der 5. Dezember wurde für den WSD gewählt, da es der Geburtstag Seiner Majestät des verstorbenen Königs Bhumibol Adulyadej war. Seine Majestät genehmigte das Ereignis offiziell und war selbst ein Bodenwissenschaftler, der einen wesentlichen Beitrag zu Bodenuntersuchungen und nachhaltigem Bodenmanagement leistete.

Der Generaldirektor der UNO-Organisation lobte vor allem die jüngsten Fortschritte, die Thailand bei der Bekämpfung der Probleme bei  illegaler, nicht gemeldeter und unregulierter Fischerei (IUU) erzielt hat.

Es geht weiter voran.

Wolf5
Gast
Wolf5
17. Juni 2018 7:44 am

Dass dieser verblödete Troll RD außer seinem gewohnten sinnlosen Geschwafel zu Thaksin aber auch gar nichts zum Thema beitragen kann, sind wir ja bereits zur Genüge gewohnt.

So hattte stin gesagt:“Das ist nun wohl vom Tisch, auch die EU hat Fortschritte bestätigt … „

Auch dies ist nicht richtig, da die EU-Kommission bei ihrer Kontrolle weiterhin Mängel festgestellt hat, wodurch Thailand abermals nur einen Aufschub von 4 Monaten gewährt bekam.
Es bleibt also abzuwarten, was nach diesen 4 Monaten geschieht, da es Thailand seit 2015 nicht geschafft hat, die Mängel zu beseitigen, damit die gelbe Karte vom Tisch ist.

So heißt es:

„Zwei Punkte hinter der Entscheidung der EU, Thailands Anti-IUU-Ratings nicht zu verbessern, sind das Flottenmanagement und die Durchsetzung von Gesetzen“, so die Quelle.
Die EU hat offenbar Unstimmigkeiten bei der Kategorisierung von Schiffen in der Marineabteilung festgestellt und erwartet eine strenge Durchsetzung der Gesetze, eine effiziente Verwaltung der Aufträge und klare Fristen.
Die Quelle sagte, die EU habe Thailand aufgefordert, sichtbare Fortschritte innerhalb von vier Monaten zu erreichen.
Seit 2015 wurde Thailand mit einer gelben Flagge für „Mängel in seinen Überwachungs-, Kontroll- und Sanktionssystemen für die Fischerei“ versehen. Sollte die EU eine rote Flagge vergeben, würden Thailands Meeresfrüchteexporte von EU-Mitgliedern verboten.

https://www.wochenblitz.com/index.php/home/wochenblitz/2013-09-11-06-44-59/item/488-eu-immer-noch-unzufrieden-mit-thailaendischer-fischerei

Und bezüglich der Einschätzung der EU zur Entwicklung in Thailand braucht man nur noch einmal die von mir eingestellten vom EU-Rat verabschiedeten Schlussfolgerungen vom 11.12.2017 (also gerade mal 6 Monate alt) zur Kenntnis zu nehmen.

Dort heißt es eindeutig:

„Der Rat sieht der schrittweisen Vertiefung der Beziehungen mit Thailand nach dem Abhalten glaubwürdiger und inklusiver Wahlen und nach einer Verbesserung der Menschenrechtslage erwartungsvoll entgegen. Die EU erwartet von den thailändischen Behörden, dass sie für ein politisches Umfeld sorgen, in dem die Oppositionsparteien und die Zivilgesellschaft ungehindert arbeiten können.“

Wie wir alle erleben, wird der Wahltermin ständig verschoben, die Menschenrechtslage hat sich nicht verbessert und auch das geforderte politische Umfeld für Oppositionsparteien und die Zivilgesellschaft wird von der Junta weiterhin verweigert.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
17. Juni 2018 9:28 am
Reply to  Wolf5

Sehr richtig!

Ich möchte abgesehen von den politischen Scharmützeln zu dem Thema

meine praktischen Erfahrungen zu dem Thema beitragen:

In unserer Bucht ist das grösste Muschel und Krabbenzuchtgebiet

im Golf mit vielen Fischern.

Wir haben 2 Kontrollschiffe des Fischerei Ministeriums und eine

grosse Marine Polizei Station.

Beide sind äusserst inaktiv.

Es gab am Anfang des Thaters mit der EU tatsächlich eine Zeit lang

so etwas wie Kontrollen. Aber nur kurzzeitig.

Angeblich sollten doch alle Fischerboote registriert werden.

Dies ist definitiv nicht geschehen. Nur grössere Trawler sind registriert.

Die meisten waren es aber vorher auch schon.

Ausserdem , was nützt die Registrierung wenn garnix kontrolliert wird?

Prayuth hatte ja auch einmal angekündigt dass es an bestimmten Tagen

Fischfangverbote geben sollte damit die Fischbestände sich erholen können.

Dazu hat am Anfang auch tatsächlich die Marine Polizei Inspektionstouren

gemacht.Aber die Fischer sind zu den Kontrollzeiten einfach drin geblieben

und wenn das Polizeiboot weg war fuhren sie wieder raus.

Daraufhin stellte man die Kontrollfahrten ein.

Dies ist mehr als ein Jahr her!

Und was die EU angeht: Thailand ist der grösste und wohl auch billigste

Shrimps Produzent der Welt.Man kann ihn nicht ersetzen.

Und wenn man die Einfuhr stoppt kommt das Zeug eben über

Kambodscha, Burma und Malaysia rein.

Fazit: Erreicht hat die Militärdiktatur garnix weil man nix unternehmen

wollte was die Wirtschaft irgendwie beeinträchtigen könnte.

 

Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
16. Juni 2018 9:10 pm

STIN:    es drohte die rote Karte, dann wären Exporte nach EU nicht mehr möglich gewesen. Das ist nun wohl vom Tisch, auch die EU hat Fortschritte bestätigt …

Richtig. Es geht weiter voran.

Das interessiert aber die ewiggestrigen Thaksinisten nicht – selbst, wenn ihnen das Gegenteil ihrer verzogenen Wahrnehmung nachgewiesen wird, ziehen sie sich halt auf den Standpunkt zurück, daß sie davon nichts wüßten. Und wenn sie es nicht wissen (auch, wenn das gelogen ist), das kann es ja nicht sein.

Lächerlich.

Tatsächlich geht es aber nur darum, die Anmerkungen zu ihrem “Großen Führer” zu verdecken (wieder nach dem Motto: Was man nicht sehen oder lesen kann bzw. will, das existiert nicht). Aber es existiert natürlich trotz aller wütender Lügengeschicjten.

Zu den Fakten gehört z.B. auch, daß der vor seiner Gefängnisstrafe ins selbstgewählte Exil geflüchtete Thaksin nicht nur mit Glückspiel-, sondern auch mit Prostitutions-Beteiligungen (etwa in Poipet) versucht/e, das Familieneinkommen zu vermehren.

Für eine Beteiligung des aktuellen (und wahrscheinlich auch nächsten) Premierministers Prayuth an derartigen Geschäften gibt es dagegen (wie auch beim letzten demokratischen PM Abhisith) keinerlei Anzeichen; geschweige denn Beweise.

Wolf5
Gast
Wolf5
16. Juni 2018 6:41 pm

Stin sagt: „es drohte die rote Karte, dann wären Exporte nach EU nicht mehr möglich gewesen.
Das ist nun wohl vom Tisch, auch die EU hat Fortschritte bestätigt – jedoch noch nicht genug. „

Das kann ich leider nicht bstätigen, deshalb weitere Informationen:

Am 11. Dezember 2017 hat der Rat (Auswärtige Angelegenheiten) Schlussfolgerungen zu Thailand angenommen. Darin wurde die Bedeutung bekräftigt, die die EU ihren Beziehungen zu Thailand beimisst.
Der Rat bekräftigte seine Forderung nach einer umgehenden Wiederherstellung des demokratischen Prozesses in Thailand durch glaubwürdige und inklusive Wahlen sowie durch die Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten. Die politischen und bürgerlichen Rechte und Freiheiten wurden seit dem Militärputsch im Jahr 2014 stark beschnitten. Die Freiheit der Meinungsäußerung und die Versammlungsfreiheit sind nach wie vor stark eingeschränkt. Aktivisten der Zivilgesellschaft und Menschenrechtsverteidiger sind weiterhin Schikanen der Justiz ausgesetzt. Der Rat betonte, wie wichtig es ist, dass diese Grundfreiheiten in Thailand wiederhergestellt werden.
In den Schlussfolgerungen nahm der Rat jedoch auch eine Reihe von Maßnahmen zur Kenntnis, die die thailändischen Behörden vor kurzem ergriffen haben. Er begrüßt insbesondere die Erklärung des Vorsitzenden des Nationalrats für Frieden und Ordnung (NCPO) vom 10. Oktober 2017, dass die allgemeinen Wahlen im November 2018 stattfinden sollen.
In Anbetracht dieser ermutigenden Entwicklungen hält es der Rat für angebracht, sich Thailand allmählich wieder politisch anzunähern.
Der Rat hat beschlossen, die politischen Kontakte mit Thailand auf allen Ebenen wiederaufzunehmen, um einen substanziellen Dialog über Fragen von beiderseitigem Interesse, auch über Menschenrechte und Grundfreiheiten sowie den Weg zur Demokratie zu erleichtern. Die EU und ihre Mitgliedstaaten werden diese Kontakte uneingeschränkt nutzen, um diese Themen, die Anlass zu Sorge geben, anzusprechen.
Der Rat sieht der schrittweisen Vertiefung der Beziehungen mit Thailand nach dem Abhalten glaubwürdiger und inklusiver Wahlen und nach einer Verbesserung der Menschenrechtslage erwartungsvoll entgegen. Die EU erwartet von den thailändischen Behörden, dass sie für ein politisches Umfeld sorgen, in dem die Oppositionsparteien und die Zivilgesellschaft ungehindert arbeiten können.
http://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2017/12/11/thailand-council-adopts-conclusions/

Auch wenn nach wie vor Kontakte mit einzelnen Ländern der EU stattfinden, wird weiterhin alles von der irgend wann einmal statt findenden Wahl abhängen.

Und was den Besuch der EU – Kommission zur thail. Fischerei betrifft, gibt es zwischenzeitlich folgende Information:

“EU behält gelbe Karte über thailändischem Fischen bei
Anhaltende systemische Mängel beim Schutz der Rechte der Arbeitnehmer und eine nachhaltige Fischereipolitik haben Thailand auf der “Gelben Flagge” der EU-Beobachtungsliste für illegale, nicht gemeldete und unregulierte Fischerei (IUU) gehalten.

Eine Quelle im Landwirtschafts- und Genossenschaftsministerium gab bekannt, dass die EU beschlossen habe, die gelbe Flagge von Thaialnd für die IUU-Fischerei beizubehalten.

https://thethaiger.com/news/eu-maintains-yellow-card-over-thai-fishing

berndgrimm
Gast
berndgrimm
16. Juni 2018 12:23 pm

Wolf5 sagt:

15. Juni 2018 um 4:11 pm

„In einem in 2016 von der Walk Free Foundation erstellten Global Slavery Index wird schätzt, dass in Thailand 425.500 Menschen unter Bedingungen der modernen Sklaverei – einschließlich sexueller Ausbeutung – leben.“

Obwohl die Militärjunta unter ihrem Diktator Prayut alles besser machen wollte, werden beim Geldverdienen auch bei dieser schamlosen Ausbeutung mittels Sklaverei beide Augen zugedrückt.
Es darf auch nicht vergessen werden, dass diese Sklaverei eine große Einkommensquelle für wichtige Leute in Thailand und so wird sich auch in absehbarer Zeit daran wenig ändern.
Daran hat weder die Junta noch die Elite irgend ein Interesse.

 

Dem kann ich nur vollkommen zustimmen!

Der Fall Victorias Secret und Somyot zeigt deutlich wie heuchlerisch

gerade auch diese Militärdiktatur ist.

Und die zeitweisen Amokläufe der unbefleckten Thainess

in Pattaya durch  diese “gute” Militärdiktatur und ihre

nutzlosen Kalfakter der “Polizei” zeigen wie skrupellos

und menschenverachtend dieses Regime ist.

Die Prostitution ist ein grosses Geschäft in Thailand!

Nicht nur für die Sexarbeiter und ihre Familien die

davon leben müssen sondern nochmehr für die dabei

mitkassierenden Zulieferer und Menschenhändler

und natürlich den Paten bei der Polizei ,dem Militär

und den Behörden.

Deshalb ist es besonders schlimm dass man dort

nur selektiv vorgeht und nur für eine Umverteilung

der Geldflüsse sorgt.

Da hat dieses Regime aber überhaupt keinen Grund

sich moralisch über den Grossverbrecher Thaksin zu stellen!

Same,same but different colour!

Aber in dem Thread ging es ja eigentlich um die psychologischen

Auswirkungen auf die Prostituierten und ihre gesellschaftliche

Akzeptanz gerade auch bei Jungs.

Also meine persönliche Erfahrung war dass die Prostituierten

in ihren Heimatdörfern eigentlich sehr gut behandelt wurden

weil fast alle Arm waren und viele Mädchen in die Prostitution

verkauft wurden. Gerade in Phayao wo die Mädchen als besonders

schön galten weil meist mit heller Haut wurden viele Mädchen

in die Prostitution geschickt.

Katoeys und homosexuelle Jungs hatten es damals auch zu Hause

nicht einfach weil sie vielmals auch dort verstossen wurden.

Nicht weil sie sich prostituierten sondern weil sie homosexuell waren.

Aber die familiäre Bindung hörte dort auf wo die Dorfgrenzen endeten.

Wer einen Pass,Führerschein,Landpapier,ärztliche Beschenigung brauchte

wurde auch damals schon abgezockt.

In BKK war es natürlich noch schlimmer weil viele kriminelle Elemente

(auch damals schon in der Polizei, lange vor Thaksin ) sie drangsalierten.

Man versuchte sich dadurch zu schützen dass Bewohner einer Provinz

oder Region zusammenlebten.

In Khlong Tan gibt es z.B. eine grosse Wohnanlage wo fast ausschliesslich

Leute aus Phayao lebten. Meist Prostituierte,Serviererinnen,Taxi/TukTukfahrer,

Motosaier,Securityleute, Markthändler aber auch Ärzte,Krankenschwestern

Lehrer und Studenten.Die hielten im feindlichen BKK zusammen.

Katoeys oder Homosexuelle gab es dort auch.

Wolf5
Gast
Wolf5
16. Juni 2018 11:17 am

stin sagt:
„Fakt ist, das es Prayuth besser gemacht hat, als alle Vorgänger-Regierungen.
Das sah auch die EU ähnlich und stoppte weitere Massnahmen. Über 150 Offiziere der Armee, Polizei usw. sitzen schon über 2 Jahre in Haft, viele Massnahmen sind umgesetzt worden. Einige stehen noch aus.„

Über die Frage, bezüglich der Inhaftierung (auch krimineller Offiziere von Armee und Polizei) unter der derzeitigen Militärjunta lohnt sich keine Diskussion.
Liest man jedoch die Berichte der letzten Jahrzehnte von AI, HRW und Anderen läßt sich leicht feststellen, dass bisher jede Regierung in Thailand die ihr unliebsamen Mitbürger (egal ob mit oder ohne Uniform) aus dem Weg räumte.
Daran hat sich auch unter dieser Militärjunta wenig geändert, die einen werden verhaftet, die anderen werden verschont.
Fazit: Nach wie vor gilt zweierlei Recht in Thailand!

So bleibt noch die Frage, welche weiteren Maßnahmen seitens der EU gestoppt wurden.
Mir (und wahrscheinlich nicht nur mir) sind keine derartigen Maßnahmen bekannt.
Aber es ist immer leichter, irgendwelche Floskeln zu verkünden, als einen Beweis dafür anzutreten.

Zwar ist es richtig, dass „die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten die Menschenrechte im Jahr 2017 zu oft bereitwillig beiseitegeschoben haben.
Zugleich gab es aber auch Ansätze eines prinzipientreueren Vorgehens, so Human Rights Watch im veröffentlichten World Report 2018.
Die Bereitschaft der EU, sich für die Menschenrechte im Rahmen ihrer Außenpolitik einzusetzen, wurde häufig von anderen Interessen unterminiert, darunter nationale Sicherheit, Zugang zu natürlichen Ressourcen und Migrationskontrolle. Zudem geht auch der Europäische Auswärtige Dienst mit Blick auf die Menschenrechte nicht mit gutem Beispiel voran. „

https://www.hrw.org/de/news/2018/01/18/eu-menschenrechte-nur-als-option

Weiterhin stellte HRW noch im Jan. 2018 fest, dass in Thailand weiter Zwangsarbeit und Menschenhandel in Fischereiflotten herrschen und auch die Reformen können die Bedenken aus EU und USA nicht ausräumen.

https://www.hrw.org/de/news/2018/01/23/thailand-weiter-zwangsarbeit-und-menschenhandel-fischereiflotten

Nun hatte ja im Mai 2018 eine Kommission der EU die Sklaverei in der Fischerei untersucht.
Leider liegen dazu noch keine Protokolle oder Berichte vor.

Wir müssen deshalb abwarten, ob Thailand wegen seiner illegalen, undokumentierten und unregulierten Fischereipraktiken (sog. IUU-Fischerei) auch weiterhin die „gelbe Karte“ von der EU behält, oder wirklich grundlegende Verbesserungen nachweisen konnte.

ben
Gast
ben
15. Juni 2018 5:44 pm

STIN:

...Fakt ist, das es Prayuth besser gemacht hat, als alle Vorgänger-Regierung. Das sah auch die EU ähnlich und stoppte weitere Massnahmen. Über 150 Offiziere der Armee, Polizei usw. sitzen schon über 2 Jahre in Haft, viele Massnahmen sind umgesetzt worden. Einige stehen noch aus. Alles noch nicht pefekt, aber doch besser als unter “demokratischen” Regierungen…

über Fakten muss man mit 'braun Wolfi' alias 'Rotkäppchen Troll' nicht diskutieren – der vergleicht mal schnell die politisch verurteilte YL – 500 Milliarden THB mit dem Rajhabakti Park – paar Millionen vom Staat bezahlte Korruption – für die man die Junta umgehend absetzen sollte – oder die paar Uhren eines Prawit… aber er checkt es nie…, denn jede Nacht wacht er, gebadet in Angstschweiss auf, wenn er vom Geliebten Führer Thaksin im Exil träumt…

Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
15. Juni 2018 5:09 pm

STIN:    bleiben wir hier bitte bei den Fakten.

Danke für die Anmerkung.

Zu den Fakten gehört z.B. auch, daß der vor seiner Gefängnisstrafe ins selbstgewählte Exil geflüchtete Thaksin nicht nur mit Glückspiel-, sondern auch mit Prostitutions-Beteiligungen (etwa in Poipet) versucht/e, das Familieneinkommen zu vermehren.

Für eine Beteiligung des aktuellen (und wahrscheinlich auch nächsten) Premierministers Prayuth an derartigen Geschäften gibt es dagegen (wie auch beim letzten demokratischen PM Abhisith) keinerlei Anzeichen; geschweige denn Beweise.

Wolf5
Gast
Wolf5
15. Juni 2018 4:11 pm

„In einem in 2016 von der Walk Free Foundation erstellten Global Slavery Index wird schätzt, dass in Thailand 425.500 Menschen unter Bedingungen der modernen Sklaverei – einschließlich sexueller Ausbeutung – leben.“

Obwohl die Militärjunta unter ihrem Diktator Prayut alles besser machen wollte, werden beim Geldverdienen auch bei dieser schamlosen Ausbeutung mittels Sklaverei beide Augen zugedrückt.
Es darf auch nicht vergessen werden, dass diese Sklaverei eine große Einkommensquelle für wichtige Leute in Thailand und so wird sich auch in absehbarer Zeit daran wenig ändern.
Daran hat weder die Junta noch die Elite irgend ein Interesse.

Auch das Gesetz gegen Prostituion von 1996 hilft nur wenig, da es nicht umgesetzt wird.

Dann ist es doch für die Junta-Organe wesentlicher publikumswirksamer, die Suche nach den 1.000 Werbemodellen, welche angeblich illegal Online-Glücksspiele für die bevorstehende Weltmeisterschaft fördern, weiter zu intensivieren.