Chiang Mai: 50% weniger chinesische Touristen

Die Reiseveranstalter in Chiang Mai sind über das Ausbleiben der chinesischen Touristen sehr besorgt und haben bei einem Krisentreffen in der nördlichen Provinz erfahren, dass der chinesische Tourismus in den ersten neun Monaten dieses Jahres um mehr als 50 % gesunken ist.

Bei den Diskussionen der davon betroffenen Reiseveranstalter während des Krisentreffens wurden zahlreiche Maßnahmen vorgeschlagen, wie man die chinesischen Touristen wieder zurück gewinnen könnte.

Die thailändische Regierung hat bereits schon reagiert und erklärt, dass sie ihren guten Ruf wieder herstellen und das Vertrauen der chinesischen Touristen zurück gewinnen möchte. Nach einem Vorfall mit einem Wachmann auf dem internationalen Flughafen Don Mueang in Bangkok hatte Premierminister Prayuth Chan o-cha bereits vertrauensbildende Maßnahmen für chinesische Touristen angeordnet.

Außerdem fürchtet auch die Vereinigung der thailändischen Reisebüros ( ATTA ) einen weiteren Einbruch der chinesischen Besucher während der Hauptsaison und möchte, dass alle Chinesen von der Beantragung und der Bezahlung ihres Einreisevisums befreit werden, wenn sie im Königreich ankommen.

Neben der schon angesprochenen und diskutierten Befreiung der Visa Gebühren wurde auch eine Verlängerung des Aufenthalts auf sechs Monate vorgeschlagen.

Als weitere Maßnahmen wurde während der Krisensitzung vorgeschlagen, dass mehrere Chinesisch Unterrichte angeboten werden, um die Kommunikation zwischen den Einheimischen und den Touristen aus China zu verbessern.

Zu den Gründen, die für den großen Rückgang verantwortlich gemacht wurden, gehörten die Bootstragödie in Phuket und die negative Publicity des Flughafensicherheitsdienstes Don Mueang, der den chinesischen Passagier schlug. Die Chiang Mai News berichten darüber, dass sich ” die Chinesen respektlos behandelt fühlten “.

Während der Krisensitzung wurden viele Geschichten über Missverständnisse mit den chinesischen Touristen diskutiert. Daher wurde ebenfalls vorgeschlagen, dass die Behörden für die Angestellten in der Tourismus Branche spezielle Mandarin Sprachkurse einrichten.

Andere Vorschläge beinhalteten die Einrichtung eines speziellen Call-Centers, insbesondere für die Chinesischen Touristen. Allerdings war auch wie so oft die sogenannten „ Null Dollar Touren „ ein wichtiges Thema während der Sitzung.

Bereits im Juli wurde eine Meinungsumfrage des National Institute für die Entwicklungsverwaltung oder auch Nida Umfrage gestartet, an der 1.268 Personen teilgenommen hatten. Eine Mehrheit der Menschen sagt, dass die so genannten ” Null Dollar Touren ” dem Image des thailändischen Tourismus schaden und zu einem Verlust an Einnahmen und zur Zerstörung der natürlichen Ressourcen führen.

Der Begriff ” Null Dollar Touren ” bezieht sich dabei auf ein System, in dem den Touristen in China billige Tourpakete angedreht werden. Allerdings müssen sie später nach ihrer Ankunft in Thailand erkennen und festzustellen, dass ihre Ausgaben größer werden, sobald sie das Königreich betreten haben.

Anstatt mit den Reisebüros zu verhandeln, von denen sie das Paket gekauft haben, werden sie an andere Unternehmen in Thailand übertragen, die mit ihren ” Null Dollar Touren ” Gegenstücken in Verbindung stehen. Dabei werden die Touristen oft dazu gedrängt, ungewollt teure Produkte oder Dienstleistungen von diesen sekundären Unternehmen zu kaufen.

Auf die Frage, wie der Thaitourismus von den Null Dollar Touren betroffen war,

  • gaben 17,59 % der Befragten an, dass er stark betroffen sei;
  • 58,36 % gaben an, dass sie das Image des Tourismus, das Einkommen der Mitarbeiter in der Tourismusindustrie und die Zerstörung der natürlichen Ressourcen beeinträchtigen würde;
  • 14,91 % sagten, es sei nur wenig betroffen;
  • 7,96 % sagten, dass es überhaupt nicht betroffen sei, da Thailand so viele Touristenattraktionen hat;
  • und 1,18 % waren sich nicht sicher oder gaben keinen Kommentar dazu ab.

Auf ihrem Niveau des Vertrauens in das aktuelle Management des Tourismus von Phuket:

  • gaben 5,44 % an, dass sie in sehr zuversichtlich sind;
  • 51,03 % sind ziemlich zuversichtlich;
  • 33,99 % haben wenig Vertrauen in das Management der Insel;
  • 5,91 % haben gar kein Vertrauen in das Management und sagen, es fehlt an einer angemessenen Kontrolle und an einer vernünftigen Verwaltung;
  • und 3,63 % waren sich unsicher oder hatten keinen Kommentar dazu.
  • Auf die Frage nach einem oder mehreren Vorschlägen zum Umgang mit den Null Dollar Touren enthielten die Vorschläge der Befragten:

die Einführung strengerer Gesetze und Strafen für Reiseunternehmen ( 56,78 % );
die Aussetzung der  Lizenzen der beteiligten Reiseunternehmen ( 27,68 % );
und eine Beschränkung der Anzahl der ” Null Dollar Tour ” Unternehmen ( 26,74 % ).

 

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berndgrimm
Gast
berndgrimm
19. Oktober 2018 12:27 pm

Es ist sehr schade dass ausgerechnet der schöne Norden wo die Chinesen weder

versenkt noch geschlagen werden unter dem Touristen Einbruch am meisten leidet.

Was die zero baht Touren angeht:

Hier wird immer so getan als sei dies eine chinesische Erfindung.Dies stimmt aber nicht.

Verkaufsfahrten wo man in bestimmte Läden gebracht wird wo man über den Tisch gezogen wird gibt es in allen Touristen Ländern und in Thailand schon sowieso.

Neu war nur dass die Flugreise auch umsonst angeboten wurde.

Und es stimmt auch nicht dass die Schuldigen alle Chinesen waren.

Es wurden nur die Chinesen verfolgt.

Die Thai oder Sino Thai ohne die sie in Thailand garnicht arbeiten konnten

wurden nur nicht gejagt oder angeklagt.

Und die waren meist die Chefs und haben am meisten daran verdient.

5,91 % haben gar kein Vertrauen in das Management und sagen, es fehlt an einer angemessenen Kontrolle und an einer vernünftigen Verwaltung;

Zwar nur 6% aber immerhin! Der Hauptfehler auf vielen Gebieten in Thailand

ist nicht die Dummheit und Faulheit der Angestellten sondern

das inkompetente Management und die weitestgehend fehlende Kontrolle!

Stattdessen gibt es jede Menge Ausreden.

Es ist für mich ein Wunder dass es trotz inkompetenten Managements

hier trotzdem teilweise exzellente Einzelleistungen gibt.

Was das Wegbleiben der Chinesen angeht so wird hier masslos übertrieben.

Der Einbruch Jahr auf Jahr ist gering und die Chinesen werden auch weiterhin

in grossen Zahlen kommen. Thailand ist nah und noch immer billiger

als Hainan.Vietnam hat noch bei weitem nicht die Kapazitäten Thailands

und Japan ist für arbeitende Chinesen meist zu teuer und hat ausser einer

vorbildlichen Organisation, Infrastruktur und  Gastfreundschaft

für Touristen eigentlich wenig zu bieten.Ausserdem hat Japan auch lange

nicht die Bettenkapazitäten Thailands.Vor Allem im unteren Preissegment.

Und das Wetter und ständige Erdbeben sind dort auch ein Thema!