Bangkok: Verbot von Plastiktüten kommt ab 2022 – danach Einwegbecher usw.

Es war ein Paukenschlag wenige Tage vor dem Jahreswechsel: Am 25. Dezember wurden erstmals Pläne aus dem Umweltministerium in Bangkok publik, ab 2022 schrittweise ein Verbot von Plastiktüten durchzusetzen. Mit den besonders umweltschädlichen ultradünnen Exemplaren, die nur auf einmaligen Gebrauch ausgelegt sind, werde damit begonnen.

Drei Jahre später soll es den Strohhalmen und Einwegbechern an den Kragen gehen. Vorausgesetzt, das gesamte Kabinett gibt dem Vorhaben in den nächsten Wochen seinen Segen, sieht der Entwurf des auf 20 Jahre ausgelegten Aktionsplans auch vor, die Anzahl der festeren Plastiktüten in diesem Zeitraum um 70 Prozent zu reduzieren. Das Wie ist noch mit Fragezeichen versehen, ein Bewusstseinswandel wird sich im Land allerdings kaum von heute auf morgen umsetzen lassen.

Zu achtlos geht die Masse der Bevölkerung bisher mit dem brisanten Thema um. Durchschnittlich acht Plastiktüten verbraucht jeder Einwohner Thailands pro Tag, selbst kleinste Einkäufe werden selbstverständlich in Kunststoff verpackt. Pro Jahr ergibt sich damit eine Gesamtzahl von geschätzt 200 Milliarden umweltschädlichen Tragetaschen, von denen die überwiegende Zahl, auch wenn sie von belastbarer Qualität sein mag, kein zweites Mal zum Einsatz kommt, sondern weggeworfen wird. Als der 4. Dezember landesweit zum plastikfreien Tag ausgerufen wurde, war dies deshalb noch nicht sonderlich wirksam, aber wenigstens ein gewisses Signal, um den einen oder anderen zum Nachdenken zu bewegen.

Alles verpackt

Dabei sind die unzähligen Plastiktüten allenfalls die Spitze eines größeren Problems. Hinzu kommen beispielsweise die jährlich 4,4 Milliarden Plastikflaschen für Mineralwasser, Softdrinks und andere Getränke. Lediglich Bier und stärkere alkoholische Produkte kommen glasummantelt daher. Damit nicht genug, haben rund 60 Prozent dieser Plastikflaschen noch eine zusätzliche Folienbeschichtung um den Deckel.

Ob der im Zuge des Aktionsplans auch mit Stichtag verboten wird, ist noch unklar. Derzeit sieht es so aus, als könnte die Politik mit den Herstellern auch auf eine einvernehmliche Vereinbarung hinarbeiten, auf dieses Detail gleich bei der Produktion zu verzichten.

Ebenfalls auf den Bergen von Plastikmüll landet all das Einweggeschirr der zahlreichen Garküchen und Imbissstände. Selbst in den kleineren Städten gibt es mindestens einen der beliebten Nachtmärkte, wo kulinarische Verlockungen auf Tellern und in Schüsseln aus Plastik ausgereicht werden. Nicht zu vergessen all die Snacks in den Regalen vor allem der verbreiteten und rund um die Uhr geöffneten Filialen der Ladenkette »7 Eleven« und anderer Geschäfte für Waren des täglichen Bedarfs, die meist in sehr überschaubaren Portionsgrößen in Folie oder sonstiger Plastikverpackung daherkommen.

Mülltrennung unbekannt

Mülltrennung wiederum ist in Thailand weitgehend unbekannt. Selbst wer seine häuslichen Abfälle separieren wollte, hätte gar nicht die Möglichkeit dazu, weil die Vermieter in aller Regel nur einen Abfallbehälter für alles vorhalten. Das reicht oftmals nicht, so dass gefüllte Plastiktüten noch daneben abgestellt werden. Von den landesweit 3.000 Deponien stehen nur 700 im Ansehen, ordnungsgemäß zu wirtschaften.

Insgesamt fallen pro Jahr 3,2 Millionen Tonnen an Plastikmüll in Thailand an. Verschärft wird die Lage noch dadurch, dass das Land zunehmend durch Importe aus den Industrienationen belastet ist. Seit dem Jahreswechsel 2017/18 verweigert China die Annahme von ausländischen Plastikabfällen nahezu komplett. Daher mussten die Exporteure sich kurzfristig nach Alternativen umschauen – und wurden gleich in der südostasiatischen Nachbarregion fündig.

Thailand erlebte deshalb eine regelrechte Explosion bei den Einfuhren. Um 2.000 Prozent nahmen im ersten Halbjahr des abgelaufenen Jahres die Lieferungen aus den USA zu. Aus Großbritannien kamen zwischen Januar und April 6.810 Tonnen Plastikmüll – bei gerade einmal 123 Tonnen im Vergleichszeitraum des Vorjahres und ungeachtet des Umstandes, dass die Briten zuletzt insgesamt schon deutlich weniger dieser Reststoffe unserer modernen Wohlstandsgesellschaft ausführten.

Der massive Anstieg bei den Importen durch die Verlagerung aus China lässt die Militärregierung in Bangkok nun die Notbremse ziehen. 2021 soll mit den Müllimporten Schluss sein.

 

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14 Comments
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SF
Gast
SF
21. Februar 2019 10:27 pm

Und wieder kann man nicht direkt antworten! 

 

 

STIN sagt:
21. Februar 2019 um 6:21 pm
Dieser Muelleimer wird durch die Verschmutzung nach kurzer Zeit stinken wie die Pest!! Die Belastungen fuer die Natur durch die erfoerderlichen Reinigungen, sind erheblich hoeher als die duennen Hemdchentueten! Das habe ich alles hier schon mit Quellen belegt! :Angry:

nein, kann man bei den Tankstellen dann bequem auswaschen, sollte mal Flüssigkeit usw. im Mülleimer vorhanden sein.
Mülltüten sind da nicht nötig.

Die Belastungen fuer die Natur durch die erfoerderlichen Reinigungen,
sind erheblich hoeher als die duennen Hemdchentueten! Das habe ich alles hier schon mit Quellen belegt! :Angry:

nein, eben nicht. Du hast auch noch nix belegt.
Das sind Zahlen von Greenpeace usw. – die du widerlegen müsstest und das kannst du nicht.
Deine Rechenkünste sind ja schon berüchtigt, aber meist leider falsch.

Wo sollen denn die Kompostierbaren Tueten entsorgt werden!? Wer soll die denn Aussortieren?

die sortiert keiner aus.
Man kann diese zuhause in den Kompost werfen oder einfach in TH eingraben.
Auch wenn man die dann im Wald entsorgt, ist es kein Problem, keine Umweltverschmutzung.
Verrottet sehr schnell und wird dann zum Dünger.

Wer hat denn in TH einen Kompost? ! Wer kann denn in TH einen Kompost richtig betreiben. 

Sie verbreiten hier nur Müll. 

Es geht nur darum von dem 20.000fachen an meist belasteten Gewerbe und Industrie-Abfall abzulenken,  der wohl auch in TH unkontrolliert entsorgt wird. 

So nebenbei zählt dann auch keiner Gebühren!  Und die normalen Hausmüllgebührenzahler,  müssen das alles mittragen. 

Auch von dem vielen Importieren Plastik,  der ebenfalls unkontrolliert "entsorgt" soll natürlich auch abgelenkt werden. 

Die LP wird es schon richten! 

SF
Gast
SF
19. Februar 2019 7:23 pm

Sie löschen unermüdlich! 7Kommentare werden in der Überschrift angekündigt,  es sind aber nur 3da. 

Der nächste hing dreimal nach dem Absenden,  das ist eine Kopie in einem neuen Fenster:

 

Hier werden sieben Kommentare angezeigt,  es sind aber nur noch 4 da!

Warum stellen Sie sich nicht den Vorwürfen? 

Das ist eine lächerliche Augenwischerei mit den Einkaufstüten!!!  Der Gewerbe und Industrieabfall das 10-100.000fache von den Tüten und DER Abfall ist oft noch belastet. 

Wo geht dieser Abfall kontrolliert hin,  wo wird er recycelt,  wo wir der Rest umweltgerecht deponiert.  

Nichts davon gibt es,  aber ein Affenzirkus um die Einkaufstüten wird abgezogen. 

Siehe Bild unten:

Abfall in Hemdchentüten,  von heute im Rinnstein

SF
Gast
SF
18. Februar 2019 9:33 pm

So werden die Hemdchentüten nochmal als Müllbeutel verwendet! 

Bei uns gibt es keine Tonnen. Die zugeknoteten Tüten werden spätabends in den Einstein gestellt und in der Nacht täglich eingesammelt. Meiner Ansicht nach sind die erheblich schneller,  als beim Mülltonnen leeren!  Vor allem weil sie das zurückstellen der Tonnen sparen.  

Der Müllwagen,  was auch ein einfacher Lkw mit Kipper sein könnte,  ist immer in Vorwärts fährt. 

Wir hatten das Verfahren vor Jahrzehnten schon bei den gelben Säcken angewandt. 

Die zusätzlich gekauften schwarzen Müllbeutel,  werden viel leichter zur Beute von hungrigen Hunden. 

SF
Gast
SF
20. Februar 2019 6:39 am
Reply to  STIN

Auch diese Antwort haben Sie mehrfach geloescht!

STIN sagt:

18. Februar 2019 um 10:06 pm

So werden die Hemdchentüten nochmal als Müllbeutel verwendet!

nein, haben wir nie. Wir verwenden nur die schwarzen, reissfesten grösseren Müllbeutel und nicht die kleinen
dünnen Plastiktüten von 7/11. Die taugen nix als Müllbeutel.
Auch werfen die Chinesen u.a. die nach Gebrauch weg, am Strand, ins Meer, im Nationalpark usw.
Kein Chinese – von den zig Millionen, nimmt die mit als Müllbeutel.

Wir nutzen alle Tueten!

Wenn wir unterwegs sind mit dem Auto, steht im Fussraum der Beifahrerin eine Hemdchentuete, wie sie bei Lotus, BigC, 7/11, … ausgegeben werden.

An Tankstellen, im Hotel, …. zuhause, werden diese der Muellabfuhr/ den Muellbehaeltern zugefuehrt!

Das machen wir auch am Strand, bei Ausfluegen, In Nationalparks, ….. so!

DAS muss man den Leuten sagen!

Was haben Sie mit den Chinesen!? Warum sollen die das nicht machen!

Zuhause haben wir einen passende Hausmuelleimer, wo die Hemdchentueten reinpassen!

Bei uns werden die dann abends zugeknotet in den Rinnstein vor dem Haus gestellt, wo sie wenige Stunden spaeter in der Nacht eingesammelt werden. Frueher, als wir in einer Strasse mit Muelltonnen gewohnt haben, kamen die zugeknoteten Tueten in die Muelltonne, was Verschmutzung und Gestank verhinderte!

Wichtig waere in der Kueche in jedem Haushalt, eine Vortrennung zwischen "Nassabfall" und Verpackungsmuell!

Ich suche noch nach einer Idee, fuer eine offene Aufhaengung unter der Spueleflaeche. Da kommt dann der unverschmutzte Verpackungsmuell rein! Siehe auch hier:

https://www.google.de/search?biw=1328&bih=609&tbm=isch&sa=1&ei=HYpsXIGYCtDdrQGx2oMg&q=aufhaengung+fuer+Muelltueten&oq=aufhaengung+fuer+Muelltueten&gs_l=img.12…13031.28602..30016…0.0..0.141.2415.5j17……0….1..gws-wiz-img.pnutQcWmGRw

Mir schwebt etwas aus den blauen Plastikrohren vor!?

DAS waeren Loesungsansaetze fuer TH, nicht diese Augenwischerei mit dem Verbot der Hemdchentueten, die in D NICHT verboten sind!.

SF
Gast
SF
20. Februar 2019 6:48 am
Reply to  SF

Den Verpackungsmüll kann man vorbehandeln und somit volumenmäßig reduzieren. 

SF
Gast
SF
21. Februar 2019 6:42 am
Reply to  STIN

STIN sagt:

20. Februar 2019 um 3:29 pm

Wenn wir unterwegs sind mit dem Auto, steht im Fussraum der Beifahrerin eine Hemdchentuete, wie sie bei Lotus, BigC, 7/11, … ausgegeben werden.

An Tankstellen, im Hotel, …. zuhause, werden diese der Muellabfuhr/ den Muellbehaeltern zugefuehrt!

scheinst ein Tüten-Fetischist zu sein. Nein, brauchen wir nicht. Wir vermeiden die Tüten wo es geht.
Für den Müll im Auto, wenn wir weiter wo hin fahren, haben wir so einen kleinen Mülleimer mit Schwingdeckel.
Den leeren wir dann immer unterwegs bei den Tankstellen aus. Plastiktüte ist hier nicht erforderlich.

Dieser Muelleimer wird durch die Verschmutzung nach kurzer Zeit stinken wie die Pest!! Die Belastungen fuer die Natur durch die erfoerderlichen Reinigungen, sind erheblich hoeher als die duennen Hemdchentueten! Das habe ich alles hier schon mit Quellen belegt! :Angry:

Das machen wir auch am Strand, bei Ausfluegen, In Nationalparks, ….. so!

DAS muss man den Leuten sagen!

Chinesen reagieren nicht auf “Sagen”
Hat man ja zuerst versucht.

Dann muss es der Reiseleiter machen /umsetzen!

DAS waeren Loesungsansaetze fuer TH, nicht diese Augenwischerei
mit dem Verbot der Hemdchentueten, die in D NICHT verboten sind!.

alles Schnee von gestern, es kommt ein Welt-Verbot. Afrika ist da schon sehr weit, Österreich in der EU die ersten, die das
durchziehen werden. EU wird aber bald nachziehen und dann gibt es keine Plastiktüten mit Polyethylen mehr. Nur noch die
organischen, verrottbaren Tüten.
TH wird es auch bald so kommen – ich glaube geplant für 2021 oder so. Dann bekommst du auch keine PlastikTütchen mehr bei
7/11, BIG-C usw.

Dann aber bitte erstmal eine Oeko-Bilanz!!!

:Angry:

Irgendwie laeft das dann auch weltweit total schraeg.

Wo sollen denn die Kompostierbaren Tueten entsorgt werden!? Wer soll die denn Aussortieren?

Wenn WERTSTOFFE getrennt gesammelt wurden, und es eine Verbrennung gibt, was soll der ganze Schmarn!

Nicht nur in TH laeuft der Missbrauch mit dem meist hochbelasteten Gewerbe- und Industriemuell, von dem ja wohl, mit den Muelltueten abgelenkt werden soll!

Die Hemdchen Tuten koennen als Muelltueten wiederverwertet werden, sie brennen sehr gut , verbrauchen deutlich weniger Rohstoffe und Energie bei der Herstellung, …. .

Welche UNI (weltweit) hat denn dieses Gutachten geschrieben!?

LINK oder :Muell:!

Siehe auch hier ff:

http://www.schoenes-thailand.at/Archive/30310#comment-86859