Bangkok: Premchai muss wegen Wilderei ins Gefängnis

Wegen Wilderei einer geschützten Tierart, in einem streng geschützten Nationalpark, ist einer der reichsten Männer Thailands zu 16 Monaten Gefängnis verurteilt worden.

Der Bauunternehmer Premchai Karnasuta wurde von einem Gericht in der Stadt Kanchanaburi schuldig gesprochen. Der 64-Jährige war im Februar 2018 unter anderem mit dem Fell eines getöteten schwarzen Leoparden auf frischer Tat ertappt worden. Er war zunächst gegen Kaution auf freiem Fuß.

Der Nationalpark Thungyai Naresuan an der Grenze zum Nachbarland Myanmar gehört wegen seiner Vielfalt an Tieren und Pflanzen seit mehr als einem Vierteljahrhundert zum Weltnaturerbe der Vereinten Nationen.

19.03.2019, Thailand, Kanchanaburi: Premchai Karnasuta, Bauunternehmer, verlässt das Thong Pha Phum Provinzgericht. Wegen Wilderei in einem streng geschützten Nationalpark ist einer der reichsten Männer Thailands zu 16 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Foto: Uncredited/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Premchai, Chef des Baukonzerns Ital-Thai, war vergangenes Jahr von Parkwächtern zusammen mit anderen Wilderern ertappt worden. Dabei wurden zahlreiche Schusswaffen sichergestellt. Die Wilderer hätten außerdem versucht, Ranger zu bestechen, hieß es.

Der Fall hatte in Thailand großes Aufsehen erregt. Wann der zigfache Millionär seine Haftstrafe antreten muss, steht noch nicht fest. In dem südostasiatischen Königreich gab es in der Vergangenheit Fälle, in denen reiche Leute der Justiz entgingen.

Laut Schätzungen verfügt die Familie des Bauunternehmers über ein Vermögen von umgerechnet mehr als einer halben Milliarde Euro.

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Wolf5
Gast
Wolf5
20. März 2019 12:11 pm

Von wegen Gleiches Recht für alle in Thailand!
Also warten wir weiter ab, wie die Story mit Premchai Karnasuta letztendlich endet.
Es gibt ja genügend andere Fälle, über welche man sich mehr aufregen müßte, wo aber kaum je etwas passieren wird.

Nur ein Beispiel, warum dies so ist:

Corrupting Thailand’s Court of Justice 
Ein Putsch kann nicht vom Militär allein ausgeführt werden.
In Thailands Fall haben Überwachungsagenturen und die Justiz nicht nur den Weg für die jüngsten Staatsstreiche in den Jahren 2006 und 2014 geebnet, sondern auch zur Aufrechterhaltung der nachfolgenden Regime beigetragen.
Einige, wie die Nationale Antikorruptionskommission, lehnen es ab, die Korruptionsskandale der Junta zu untersuchen, selbst wenn sie die ihrer Feinde verfolgen.
Andere, wie die Gerichte, bestrafen die Opposition, um die Opposition in Schach zu halten.
Die Junta hat die Gunst mit Beförderungen, Gehaltserhöhungen und anderen Vergünstigungen erwiesen.
Die Vorbehalte des Jahres 2007 schienen jedoch bis 2018 verschwunden zu sein. In diesem Jahr verwickelte sich der Gerichtshof in hochkarätige Skandale, deren verschwenderische Ausgaben der Öffentlichkeit gegenüberstanden. (Residenz der Richter in Chiang Mai)
Die Standortwahl des Gerichts wurde als ein Beispiel für Thailands Doppelmoral kritisiert: Das Gericht konnte den Wald legal zurückfordern, um luxuriöse Häuser zu bauen, während die Armen eingesperrt sind.

https://www.newmandala.org/corrupting-thailands-court-of-justice/

Und da ja nach Auffassung einiger User die Korruption in Thailand unter der Militärjunta wirkungsvoll bekämpft wird, möchte ich nochmals die CPI in Erinnerung rufen.
2014 = Rang 85 ( CPI = 38 ); 2015 = Rang 76 ( CPI = 38 ); 2016= Rang 101( CPI = 35 ); 2017 = Rang 96 ( CPI = 37 ); 2018 = Rang 99 ( CPI = 36 );
Der CPI hat sich zwischen 2014 und 2018 nur minimal verändert und schwankte zwischen 35 und 38, wie wir es bereits von den früheren Regierungen Thailands kennen.
Anhand der Zahlen kann jeder User (selbst Scheuklappen-ben) leicht nachvollziehen:
Wunsch und Wirklichkeit klaffen (wie so oft in Thailand ) doch recht weit auseinander.

Da hilft es auch nicht, ständig solche Einzelaktionen der Junta herauszustellen, da sie bei der Lösung des Gesamtproblems Korruption in den 5 Jahren überhaupt nichts erreicht hat.

Und zum Schluß noch ein Beitrag von Rolf Zeller (übernommen aus der Nation vom 18.03.2015):
Warum Korruption in Thailand immer gewinnt

http://www.taeglicher-wahnsinn-thailand.de/2015/03/warum-korruption-in-thailand-immer.html

berndgrimm
Gast
berndgrimm
20. März 2019 11:14 am

STIN schreibt:

Einen von der Elite ohne Bewährung zu verurteilen, alleine das verdient schon Respekt.
Wird nach der Wahl – sollte das Militär verlieren, nie mehr passieren.
Ich vermute auch, dass dann alle bisher verurteilen, im Knast verweilenden Elite-Thais freigelassen werden.

 

Er ist ja garnicht verurteilt weil seine Anwälte eh in Berufung gehen!

Ich weiss auch nicht ob er überhaupt daran interessiert ist in ein

Ausland zu verreisen wo er doch hier das perfekte Fantasialand hat.

Und wenn er wollte wäre auch dies möglich….

Ich möchte alle die Eliten die du angeblich im Knast siehst

einmal sehen.Und ihre "Haftbedingungen"!

Die beiden Hauptschuldigen im KTB Grossbetrug hat man

freigelassen, angeblich aus medizinischen Gründen.

Dabei sind die quietschfidel.

Jatuporn gehört sicher nicht zur Elite und sitzt heute

so fett wie  vor seiner Knastkur im Peace TV

und verhöhnt auftragsgemäss Abhisit.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
19. März 2019 6:17 pm

Rechtzeitig für die Wahlen kam dann noch diese Finte:

Premchai jailed for 16 months, not guilty of leopard charge

  • 19 Mar 2019
  • The court later released him and Yong on bail of 400,000 baht each, and Thanee on 500,000 baht, and prohibited them from leaving the country without permission.
     

    Their lawyers said they would appeal.

Für ein Trinkgeld auf Kaution freigelassen!

Von einem mitellosen Farang verlangt man mehr!