Während des zweiten »BRI-Forums« (»Belt and Road Initiative«, auch »Neue Seidenstraße«) in der chinesischen Hauptstadt Beijing, das vom 25. bis 27. April veranstaltet wurde, haben der Gastgeber sowie die Vertreter von Thailand und Laos einen Kooperationsvertrag über ein Hochgeschwindigkeitsbahnprojekt unterzeichnet.
In einigen Jahren sollen Schnellzüge den thailändischen Grenzort Nong Khai und die laotische Hauptstadt Vientiane miteinander verbinden. Zudem sind im Rahmen des chinesischen Infrastrukturprojekts weitere Teilstrecken von Laos nach China und innerhalb Thailands geplant.
An der feierlichen Unterzeichnungszeremonie nahmen Thailands Transportminister Arkhom Termpittayapaisith, sein laotischer Amtskollege Bounchanh Sinthavong sowie für die chinesische Seite Hu Zucai, der Vizechef der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, teil.
Kern des Teilprojekts ist eine Bahnbrücke über den an dieser Stelle die Grenze bildenden Mekong – in Sichtweite der thailändisch-laotischen Freundschaftsbrücke, über die schon seit Jahren der Straßenverkehr rollt. Die Kosten teilen sich die beiden Nachbarländer je zur Hälfte, wie Minister Arkhom vor der Presse erklärte. China werde in diesem Fall nur technische Unterstützung leisten.
An anderer Stelle wird das Vorhaben schon umgesetzt. Die Arbeiten an der Trasse zwischen Thailands Hauptstadt Bangkok und der nordöstlichen Provinzstadt Nakhon Ratchasima sind im Gange. Auf diesen 252 Kilometern sollen die futuristisch anmutenden Hochgeschwindigkeitszüge bereits 2022 rollen. 179 Milliarden Baht, nach aktuellem Kurs etwa fünf Milliarden Euro, soll dieser Bauabschnitt eins kosten, finanziert zu mindestens 80 Prozent vor allem mit inländischen Krediten.
Für den 355 Kilometer umfassenden zweiten Bauabschnitt von Nakhon Ratchasima weiter nach Laos ist vor wenigen Tagen die Umweltverträglichkeitsprüfung abgeschlossen worden. Im Zuge des verstärkten Medieninteresses rund um das BRI-Forum hieß es, die konkrete Ausführungsplanung für die Teilstrecke werde nun sechs bis acht Monate dauern. Die Bauarbeiten könnten voraussichtlich Mitte des kommenden Jahres beginnen und sollen 2023 abgeschlossen sein. Läuft alles nach Plan, greifen die fertigen Teilstücke dann ineinander, und der Betrieb auf der Gesamtstrecke kann aufgenommen werden.
Dazu gehört auf laotischer Seite noch die Anbindung von Vientiane an in die chinesische Provinzmetropole Kunming. Die Arbeiten an dieser 409 Kilometer langen Teilstrecke haben bereits ein Jahr vor denen in Thailands Bauabschnitt eins begonnen und sind demnach etwas weiter fortgeschritten. Sie werden aber wegen des größeren Umfangs dennoch erst 2022 abgeschlossen sein. In diesem Fall kommt das Geld aus chinesischen Quellen. Laos gilt neben Kambodscha und Myanmar noch immer als eines der »Armenhäuser« Südostasiens. Auch deswegen konnte es die Rieseninvestition nicht aus eigener Kraft stemmen. Die Stimmen, die vor einer »Kreditfalle« und spezieller Abhängigkeit der Nachbarstaaten von der Großmacht China warnen, wurden entsprechend nicht erhört.
Auch in Thailand haben Politiker und Projektverantwortliche diese Warnungen mit Verweis auf einen hohen Eigenanteil und ansonsten diversifizierte Kredite zurückgewiesen. Zwar soll Bauabschnitt zwei, also Nakhon Ratchasima bis Nong Khai, mit 211 Milliarden Baht (knapp 5,9 Milliarden Euro) Baukosten weitestgehend über internationale Darlehen finanziert werden. Aber auch hier wird China bestenfalls nur einen Teil stellen, obwohl die für solche Fälle in Frage kommende chinesische Export-Import-Bank (Exim) mit 2,3 Prozent äußerst attraktive Konditionen bietet, die gut einen halben Prozentpunkt unter dem derzeit geltenden Zinsniveau liegen. Thailand hatte dem chinesischen Druck widerstanden, auch schon für Abschnitt eins stärkere Unterstützung in Anspruch zu nehmen, wohl um sich nicht zu stark in Abhängigkeiten von Beijing zu begeben. Was den gesamten thailändischen Streckenverlauf angeht, wird China in erster Linie Experten stellen, die dem einheimischen Personal das zum Betrieb der Hochgeschwindigkeitsstrecke nötige technische Know-how vermitteln sollen.
Schließlich gibt es im Königreich mit solchen Zügen bisher keinerlei Erfahrungswerte. Die Chance liegt gerade darin, mit der Einbindung in die chinesische Initiative die lange vernachlässigte Modernisierung des thailändischen Schienenverkehrs voranzutreiben. Ergänzt wird das Großprojekt dabei durch Erneuerung auch anderer Strecken zwischen den Provinzen, wo Busse schon länger die schnellere Alternative zu den langsamen Zügen sind. Zudem soll das Stadtbahn-/Metronetz in der Hauptstadtmetropole Bangkok ausgebaut werden. In den nächsten Jahren sollen schrittweise diverse neue Verbindungen bis in die Vororte in Betrieb genommen werden.
Warten wir mal ab, ob alles so realisiert wird, wie geplant und ob Thailand danach seine Verpflichtungen zur Rückzahlung der Kredite einhält.
Ich erinnere in diesem Zusammenhang an das Mautstraßenprojekt in Bangkok und dem folgenden Streit.
Ursprung dieses Streits war ein Mautstraßenprojekt in Bangkok. Die einst zum Augsburger Walter-Bau-Konzern gehörende Dywidag hatte sich an Finanzierung, Bau und Betrieb der Mautautobahn beteiligt.
Doch Thailand zahlte nicht, obwohl ein internationales Schiedsgericht in Genf Mitte 2009 die Forderung bestätigt und die Höhe festgelegt hatte: rund 30 Millionen Euro.
Also ließ sich der deutsche Insolvenzverwalter Werner Schneider etwas einfallen, um das ausstehende Geld einzutreiben.
https://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/Der-Mann-der-die-Boeing-des-thailaendischen-Prinzen-pfaendete-id32311962.html
Der Streit ist bis heute nicht endgültig vom Tisch.
Falls es jemanden interessiert, findet er hier weitergehende Informationen.
Streit mit Walter-Bau-Konzern: Thailand zahlt 45 Millionen
https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Streit-mit-Walter-Bau-Konzern-Thailand-zahlt-45-Millionen-id40411592.html
und hier
https://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/Boeing-des-thailaendischen-Koenigs-gepfaendet-Der-Streit-geht-vor-Gericht-id51603796.html
und hier
https://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/Flugzeug-des-thailaendischen-Koenigs-gepfaendet-Anwaelte-klagen-gegen-Bund-id53073281.html
ich gehe mal davon aus, das Thailand nicht in bar zurückzahlt, sondern mit Reis-Lieferungen.
Jetzt ist wieder ein fast kompletter Kommentar weg, weil die Blog-Leitung zu blöd ist, hier eine Sicherheitsabfrage reinzubauen.
Wobei ich hin und her gerissen bin, weil auch hier halte ich es für möglich, es es ist bösartige Schikane.
Ich bin mir eigentlich sicher, ich habe nichts falsch gemacht, auf jeden Fall erschien plötzlich eine Seite von Word-Press. Und es gab keon Zurück mehr.
Ich kann mir hier auch vorstellen, es liest bei den wenigen relevanten Kommentaren einer mit und der löscht dann auf diese Art und Weise.
In diesem Sinne, ….
Ich habe eine Sommergrippe, die mich ganz schön platt macht, das war es dann für heute!
es gibt keine Sicherheitsabfrage beim Kommentieren.
Also aufpassen….