München/Thailand: Deutscher wegen mehr als 100 Fällen von Kindesmissbrauch angeklagt

Ein 67-Jähriger steht in München wegen des Verdachts des Kindesmissbrauchs in mehr als hundert Fällen vor Gericht. Er soll sich mehr als 30 Jahre lang an Kindern vergangen und seine Taten gefilmt und fotografiert haben.

Der Prozess gegen den Mann, findet größtenteils unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Zum Auftakt schloss das Landgericht München I die Öffentlichkeit weitgehend von dem Verfahren aus.

Nach der öffentlichen Verlesung der Anklage, die dem Mann sexuellen Missbrauch in 103 Fällen vorwirft, gab der Beschuldigte über seinen Anwalt unter Ausschluss der Öffentlichkeit eine Erklärung ab, über deren Inhalt zunächst nichts bekannt wurde.

Der Vertreterin des Nebenklägers, Antje Brandes, zufolge räumte der Angeklagte die Vorwürfe weitgehend ein, berief sich aber in einigen Fällen auf Erinnerungslücken. Der Verteidiger des 67-Jährigen wollte sich auf Anfrage nicht dazu äußern. Auch das Gericht verwies auf das nichtöffentliche Verfahren und machte keine Angaben zu der Erklärung.

Mehr als 30 Jahre lang soll der Mann immer wieder thailändische Kinder – meistens Jungs – schwer missbraucht haben. Die jüngsten Opfer waren acht Jahre alt. Ins Rollen kamen die Ermittlungen nach Angaben einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft durch die Stieftochter des Mannes, die angibt, selbst von ihm missbraucht worden zu sein.

Der 67-Jährige soll seine Taten gefilmt und fotografiert haben. In seiner Münchner Wohnung wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft mehr als 8500 Kinderpornos gefunden, darunter fast zwölf Stunden Videomaterial. Diese Daten sind die wichtigsten Beweismittel in dem Verfahren. Das Gericht begann am Dienstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit damit, das Material zu sichten.

Sogenannter Sextourismus und Kindesmissbrauch sind in Thailand nach wie vor ein großes Problem. Vor allem über Landesgrenzen hinweg gestaltet sich eine Strafverfolgung nach Angaben des Kinderhilfswerkes Unicef schwierig. Nur selten werden die Täter ermittelt oder gar verurteilt.

 

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SF
Gast
SF
16. Mai 2019 3:11 pm

Kindesmissbrauch ist in TH ein Generationenproblem. Es gibt ihn seit Jahrhunderten und wurde nicht von den Farangs importiert. 

Was ich bei den Jungen Eltern in allen Gesellschaftsschichten beobachten kann,  macht mir sehr viel Freude und Hoffnung! 

Bildung und eine Basis an Wohlstand ist der Änderung förderlich. 

Wolf5
Gast
Wolf5
15. Mai 2019 12:12 pm

Wenn man liest, dass dieser Perverse bereits in den 80-iger Jahren begann und dann den Kindesmißbrauch über 30m Jahre fortsetzen konnte, könnte man beinahe verzweifeln.
Die Tatorte: das Dorf seiner Frau, verschiedene Touristenhotels in Thailand und auch seine Wohnung in München.
Mir ist unverständlich, dass über diesen doch sehr langen Zeitraum keiner was mitbekommen haben will.

Fakt ist:
Sextourismus und Kindesmissbrauch sind in Thailand nach wie vor ein großes Problem.
Nach Zahlen der Vereinten Nationen von 2014 verdienen in Thailand mehr als 123.000 Menschen ihr Geld mit Sex.
“Sextourismus und Kindesmissbrauch hängen vielfach zusammen. Denn oft landen Kinder in der Prostitution, die bereits zuvor in ihren Familien Missbrauch erfahren haben. Sextourismus wird durch die Kaufkraft und die Skrupellosigkeit von Reisenden begünstigt.”
Da beides illegal ist, ist es extrem schwer, verlässliche Schätzungen über das Ausmaß zu bekommen.
Unicef Thailand berichtet allerdings, dass dort jedes Jahr rund 10.000 Kinder wegen verschiedener Formen der Gewalt im Krankenhaus behandelt werden müssen.
Zwei Drittel dieser Fälle ließen sich auf sexuelle Gewalt, vor allem gegen Mädchen, zurückführen.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/prozess-muenchner-soll-in-thailand-kinder-missbraucht-haben,RQQEt1X

Fazit: Thailand sollte endlich einmal beginnen, dieses Problem an der Wurzel zu packen, um durch entsprechende Maßnahmen diese unsäglichen Verhältnisse zu reduzieren.
Kindesmissbrauch ganz zu verhindern wird leider kaum möglich sein.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
15. Mai 2019 10:23 am

STIN sagt:

14. Mai 2019 um 11:09 pm

vll wäre es besser, man würde den Mann nach dem Urteil nach TH zurücksenden, damit er dort auch noch verurteilt wird.
Ansonsten holt er sich noch im Knast in D am Pool einen Sonnenbrand.

 

Zunächst mal sollte man ganz nüchtern betrachten dass dies wieder ein

Fahndungserfolg von deutschen Behörden war und die Thai sich

mittels ihres Neu Prachachun STIN sich wieder nur mit fremden Federn

schmücken.

Man sollte aber ganz klar festhalten dass die involvierten Thai

auf jeden Fall Mittäter und keinesfalls "Fahnder" waren.

In solchen Fällen kassieren hier nicht nur die Mütter/Eltern

sondern auch die Behörden mit!

Vonwegen die armen Thai Behörden konnten nix machen

weil der nach D zurück flüchtete!

Die haben kassiert und nix getan , wie üblich in solchen Fällen!

Die beteiligten Thai gehörten alle mit auf die Anklagebank

und in den Knast mit Pool. Schwimmen können sie eh nicht.