Bangkok: Die meisten Todesfälle in Thailand entstehen durch Verkehrsunfälle

Laut einer Umfrage zur Verkehrssicherheit auf Thailands Straßen im Jahr 2018, die von der „ Thailand Health Promotion Foundation „ und den Überwachungsteams für Verkehrssicherheit durchgeführt wurde, kamen im Jahr 2018 insgesamt 20.169 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Die meisten der Opfer waren Studenten und Jugendliche. Rund 70 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle entfielen dabei auf Motorradfahrer. Dahinter folgen die PKWs und Pickups mit 14 Prozent. Rund 10 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle betrafen Fußgänger.

Preeda Jaturapong, ein Dozent am King Mongkut Institute of Technology in Lad Krabang sagte, dass die Ergebnisse – basierend auf den Informationen des Gesundheitsministeriums, der Royal Thai Police (RTP) und der „ Road Accident Victims Protection Co. Ltd. „- zeigten, dass ein Drittel der Opfer Männer waren und die meisten Männer im Alter von 15 bis 24 Jahren waren.

Laut den weiteren Angaben passieren die meisten Verkehrsunfälle in den östlichen Provinzen Rayong, Chon Buri und Chanthaburi. Die angegebenen Zahlen entsprechen den Verkehrstoten pro 100.000 Einwohner.

  • Rayong                          65,53
  • Chon Buri                     49,63
  • Chantaburi                   49,02

Dahinter folgen die Provinzen:

  • Saraburi                       48,06
  • Chachoengsao             47,55
  • Prachin Buri                 47,19
  • Sa Kaew                         45,97
  • Prachuap Khiri Khan  45,01
  • Ayutthaya                      44,90
  • und Nakhon Nayok     43,06.

Zu den Provinzen mit den niedrigsten Verkehrstoten zählen laut der Dozentin die folgenden Provinzen:

  • Mae Hong Son           13,09
  • Bangkok                      13,48
  • Yala                              15,22
  • Pattani                          15,60
  • Narathiwat                   15,83
  • Satun                            19,28
  • Nakhon Pathom          19,34
  • Nong Khai                    19,34
  • Nong Bua Lampu        20,50
  • und Nonthaburi           20,78.

Die zehn Provinzen mit den am schnellsten steigenden Sterblichkeitsraten im Straßenverkehr von 2011 bis 2018 waren:

  • Beung Kan mit 38 Prozent,
  • Amnat Charoen mit 30 Prozent,
  • Loei mit 30 Prozent,
  • Nonthaburi mit 28 Prozent,
  • Kalasin mit 27 Prozent
  • Si Sa Ket mit 26 Prozent,
  • Sa Kaew mit 22 Prozent,
  • Yasothon mit 20 Prozent,
  • Chaiyaphum mit 13 Prozent
  • und Mukdahan mit 13 Prozent.

Die Provinzen, in denen die Zahl der Verkehrstoten erfreulicher Weise stark zurückging sind:

  • Yala (- 81 Prozent),
  • Satun (- 77 Prozent),
  • Samut Sakhon (- 71 Prozent),
  • Surat Thani (- 63 Prozent),
  • Phuket (- 62 Prozent),
  • Songkhla (- 59 Prozent),
  • Phayao (- 55 Prozent),
  • Chumphon (- 55 Prozent),
  • Trang (- 49 Prozent),
  • und Nakhon Phanom (- 47 Prozent),

fügte er weiter hinzu.

Dr. Withaya Chartbanchachai, der Direktor des Kollaborationszentrums der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagte, dass das Thema Verkehrsunfälle, obwohl es 2018 weniger Verkehrstote gab, ein zentrales und anhaltendes Problem in Thailand ist und bleibt, das nach wie vor in der ASEAN Region die Spitzenposition bei den Verkehrstoten innehat.

Thailand ist auch noch weit davon entfernt, sein Ziel von 2020, die Zahl der Verkehrstoten auf weniger als 20 pro 100.000 Menschen zu senken, zu erreichen. Dr. Withaya zitierte dabei auch den Vorschlag der WHO, dass dieses Ziel nur dann wirklich erreicht werden kann, wenn auch die Probleme wie die laxe Strafverfolgung in Thailand endlich gelöst werden.

Dr. Withaya sagte weiter, dass verwandte Agenturen und Organisationen und Netzwerke für Straßenverkehrssicherheit darauf drängen sollten, dass:

  1. Eine Hauptagentur eingerichtet wird, die die Richtung der Strategie für die Straßenverkehrssicherheit überwacht, die Arbeitsabläufe und die Umsetzung der Maßnahmen an die internationalen Standards anpasst und dabei auch gute Überwachungs- und Kontrollsysteme sicherstellt.
  2. Die strikte Durchsetzung der Gesetze muss in allen Bereichen gewährleistet sein. Zusätzlich muss aber auch die Beteiligung aller Parteien gewährleistet sein, die ebenfalls ihre eigenen internen Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit umsetzen müssen.

Bei den Motorradfahrern, bei denen die meisten Verkehrstoten zu beklagen sind, würde ein Helm schon viele Probleme lösen und die Zahl der Verkehrstoten weiter nach unten schrauben. Die hohe Zahl der tödlichen Kopfverletzungen ist ganz klar ein Beweis und führt darauf zurück, dass das Tragen eines Helms die Zahl der Verkehrstoten verringert hätte.

Wer keinen Helm trage, sei sieben Mal häufiger von tödlichen Kopfverletzungen bei Unfällen bedroht, warnt Dr. Withaya. Daher müsse die Helmbenutzung ständig forciert und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um das riskante Verhalten wie z. B. Geschwindigkeitsüberschreitung und rücksichtsloses Fahren einzudämmen.

Er sagte weiter, dass die Agenturen, die sich für die Straßenverkehrssicherheit einsetzen möchten, dass die Regierung die Eindämmung von Verkehrsunfällen zur Priorität erklärt und sie möglicherweise in ihre 20-jährige nationale Strategie (2018 – 2037) mit aufnimmt.

Die Regierung sollte auch die entsprechenden Gesetze und Vorschriften ändern, um die Mission zu unterstützen, und das ganze Jahr über solide Verkehrssicherheitsmaßnahmen durchführen – und nicht nur während Songkrans oder Neujahrs.

Er räumte jedoch auch ein, dass die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen während der Festivals dazu beigetragen hätten, die Zahl der Verkehrstoten von 21.607 im Jahr 2017 auf 20.169 im Jahr 2018 zu senken.

„ Aber 20.000 Verkehrstote pro Jahr sind immer noch nicht hinnehmbar, wenn die meisten Opfer zwischen 15 und 24 Jahre alt sind. Das „ Thailand Development Research Institute „ hat im Jahr 2017 angegeben, dass bei den Verkehrsunfällen in Thailand von 2011 bis 2013 jährlich Schäden in Höhe von rund 545 Milliarden Baht entstanden sind, dass entspricht in etwa rund 6 Prozent des BIP des Landes “, fügte er weiter hinzu.

Dr. Withaya forderte Thailand außerdem auf, Empfehlungen zu verabschieden, die im Bericht der Weltbank über die hohe Zahl von Verkehrsunfällen im Jahr 2018 enthalten sind. Dieser Bericht zeigt, dass eine Halbierung der Zahl der Verkehrstoten und -unfälle in bestimmten Ländern das Pro Kopf BIP um 7 bis 22 Prozent steigern kann.

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Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
26. Juli 2019 9:12 pm

Bei den Motorradfahrern, bei denen die meisten Verkehrstoten zu beklagen sind, würde ein Helm schon viele Probleme lösen und die Zahl der Verkehrstoten weiter nach unten schrauben. Die hohe Zahl der tödlichen Kopfverletzungen ist ganz klar ein Beweis [ … ], dass das Tragen eines Helms die Zahl der Verkehrstoten verringert hätte.

Jetzt muß nur noch die Polizei dazu gebracht werden, die Überprüfung der Helmpflicht (bei allen Fahrern – gleich ob Thai oder Ausländer) durchzusetzen.