Bangkok: Todesfahrer Somchai kommt mit 3 Jahre auf Bewährung davon

Der Millionär und Geschäftsmann Somchai V., der im April betrunken mit seinem Mercedes-Benz bei einem Unfall den stellvertretenden Polizeikommandeur der Crimes Suppression Division und seine Frau getötet sowie die jüngere Tochter des Paares schwer verletzt hatte, wurde am Mittwoch von einem Strafgericht zu drei Jahren Haft auf Bewährung und einem Bußgeld von 100.000 Baht verurteilt. STIN berichtete hier.

Das Urteil gegen den 56-Jährigen lautete ursprünglich auf sechs Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 200.000 Baht. Das Strafmaß wurde halbiert, weil der Angeklagte nützliche Aussagen machte, reuig war und nie zuvor ein Verbrechen begangen hatte. Die Richter kamen zu dem Schluss, dass Somchais Bußgeld von 100.000 Baht und eine Bewährungsstrafe fair seien. Das Gericht ordnete an, dass der Verurteilte sich acht Mal bei Beamten der Bewährungsbehörde zu melden hat, im Jahr 48 Stunden Zivildienst leisten muss und keinen Alkohol trinken darf.

Die Polizei brachte fünf Anklagepunkte gegen Somchai vor: Überschreitung der Geschwindigkeitsbegrenzung, Fahren im betrunkenen Zustand und rücksichtsloses Fahren, weiter Mord und versuchten Mord. Die Staatsanwaltschaft beschloss jedoch, die Anklage wegen Mordes und versuchten Mordes fallen zu lassen. Somchai bekannte sich in den anderen Anklagepunkten schuldig.

Er hatte zur Unfallzeit einen Blutalkoholspiegel von 2,6 Promille. Er hat inzwischen an die zwei Töchter des getöteten Ehepaar, 16 und12 Jahre alt, 45 Millionen Baht gezahlt. Das soll die größte Entschädigung gewesen sein, die jemals einer Familie von Opfern von Verkehrsunfällen in Thailand gezahlt wurde. Deshalb leitete die Familie kein Zivilverfahren gegen Somchai ein. / FA

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Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
31. Juli 2019 8:09 pm

Ein solches Ergebnis (auch wenn schon 45 Millionen als "Entschädigung" gezahlt wurden) ist trotz aller weiteren Auflagen für den "Todesfahrer" mit Sicherheit Wasser auf die Mühlen derer, die sowieso schon "aus Prinzip" von einer „2-Klassen-Justiz in Thailand“ sprechen.

Angesichts der bestehenden Gesetze ist es allerdings so etwas wie "normgerecht", so bitter es auch angesichts des reichen Täters klingen mag (Halbierung der von der StA geforderten Höhe wegen "Mithilfe bei der Aufklärung", Geständnis, ohne Vorstrafen usw,). Da bleibt noch viel zu tun.