Bangkok: Rothemden-Führer zu fast 20 Millionen Baht Entschädigung für Zerstörungen bei Demo 2010 verurteilt

Drei Anführer der Rothemden wurden vom Obersten Gerichtshof dazu verurteilt, insgesamt 19,3 Millionen Baht Schadenersatz für die Schäden zu zahlen, die während der Proteste im Jahr 2010 entstanden sind. Der Vorsitzende der Vereinten Front für Demokratie gegen Diktatur (UDD), Jatuporn Promphan, und die beiden ehemaligen Führer der Rothemden, Natthawut Saikua und Arisman Pongruangrong, wurden vom Obersten Gerichtshof für schuldig befunden, für die Zerstörung eines Gebäudes in der Innenstadt durch Feuer verantwortlich zu sein.

Das Gebäude wurde während der Rothemden (Redshirt) Proteste in Bangkok im Jahr 2010 gegen die Abhisit-Administration durch ein Feuer zerstört.

Bei den Protesten im Jahr 2010 ging es unter anderem um angeblich illegale Spenden an die regierende Demokratische Partei und den damaligen Ministerpräsidenten Abhisit Vejjajiva. Der Regierungspartei wurde damals von den Rothemden  vorgeworfen, eine Großspende von umgerechnet sechs Millionen Euro eines Wirtschaftskonglomerats erhalten zu haben.

Diese Summe würde allerdings den von der Verfassung festgesetzten Höchstbetrag bei weitem überschreiten, kritisierten damals die Rothemden die Regierung. Eine Entscheidung vor Gericht gegen die Demokratische Partei könnte demnach zu ihrer Zwangsauflösung führen, gaben die damaligen Führer der Rothemden zu bedenken.

Wegen der im April 2010 stattfindenden Protestaktionen waren damals in Bangkok zahlreiche große Einkaufszentren das ganze Wochenende über geschlossen. Trotz der Androhung von Gefängnisstrafen hielten die Demonstranten Bangkoks größtes Einkaufsviertel fest besetzt. Zentralbankchefin Tarisa Watanagase warnte vor den negativen Folgen der Proteste für die zweitgrößte Volkswirtschaft in Südostasien.

Das Urteil des Obersten Gerichts, das am 22. August 2019 am Zivilgericht verlesen wurde, wurde am Sonntag (25. August) vom Parteisprecher der Demokraten, Herrn Ramet Wattanachaweng offenbart. Er sagte, er wurde extra von Herrn Abhisit Vejjajiva, dem ehemaligem Demokraten Führer zu der Teilnahme an der Gerichtsverhandlung zugewiesen.

Die Klage wurde von Führungskräften der ULC Software Company in der Ratchaprarop Straße gegen insgesamt elf Angeklagte eingeleitet. Darunter befanden sich auch der frühere Premierminister Abhisit, der frühere stellvertretende Premierminister Suthep Thaugsuban, das Verteidigungs- und Finanzministerium, die Armee und der frühere Premierminister Thaksin Shinawatra, sowie Bangkoks Gouverneur Sukhumbhand Paripatra und die drei Anführer der UDD.

Der Kläger (ULC Software Company) behauptete, das Bürogebäude des Unternehmens sei während der gewaltsamen Proteste niedergebrannt worden und forderte daher von den 11 Angeklagten eine Entschädigung in Höhe von insgesamt 385 Millionen Baht.

Das Zivilgericht wies allerdings nicht nur die Klage gegen Abhisit, Suthep und den Gouverneur von Bangkok zurück. Sondern wies auch gleichzeitig die Klage gegen den Rest der Angeklagten ab. Das Urteil wurde dann später auch noch von einem Berufungsgericht bestätigt.

Der Oberste Gerichtshof hob jetzt jedoch die Urteile der beiden Vorinstanzen auf und ordnete an, die drei Oberhäupter der Rothemden für die Beschädigung des Gebäudes verantwortlich zu machen. Laut den Angaben des Gerichts haben sie damals die Demonstranten mündlich zum Widerstand gegen die Regierungsbeamten aufgefordert, was dann letzten Endes auch zu den Brandanschlägen führte, bei dem das Firmengebäude der ULC Software Company nieder gebrannt wurde. / TP-PBS

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SF
Gast
SF
29. August 2019 6:35 am

Schon wieder haben Sie mehrere Kommentare geloescht!

Das war der letzte:

SFgeblockt sagt:

26. August 2019 um 10:49 pm

Anhang

Direktantworten geht wieder nicht!

STIN sagt:

26. August 2019 um 9:45 pm

Was ist denn mit den 7,5% Zinsen und ZinsesZins?

Wie bei der Familie von Praewa?

Dann wären es ja wohl um due 40Mio TB?!

das könnte schon inkl. sein, oder wird dann dazu gerechnet.
Die 3 müssten das Geld haben – so um die 150 Millionen, haben die seinerzeit beim
Einfrieren der Bankkonten gefunden.

Nein das ist nicht inklusive!!!

Sie wissen aber sicher (??) auch wie das bei 7,% mitder Verdoppelung laeuft? Zieht man das jetzt nochmal 12-13 jahre raus, sind die 150 Mio weg!

40-80-160

555555

 

Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
26. August 2019 10:18 pm

STIN:     Die 3 müssten das Geld haben – so um die 150 Millionen, haben die seinerzeit beim Einfrieren der Bankkonten gefunden.

Davon wird auszugehen sein.

Ganz davon abgesehen, daß Thakins Schwester/Tochter Yingluck in der letzten von ihm aus dem Ausland geführten Unrechts-"Regierung" ja noch Wege gefunden hat, die Terroristen mit Geld aus dem Staatshaushalt zu versorgen.

SF
Gast
SF
26. August 2019 9:41 pm

Was ist denn mit den 7,5% Zinsen und ZinsesZins? 

Wie bei der Familie von Praewa? 

Dann wären es ja wohl um due 40Mio TB?! 

Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
26. August 2019 8:58 pm

GAGA-berndgrimm:      Es ging nur um ein lächerliches Gebäude am Ratchaprop

Das ist im Rechtssystem völlig schnurz. Und wenn es eine Hundehütte gewesen wäre, die von gewalttätigen Kriminellen abgefackelt wurde, wäre selbstverständlich ein Begehren auf Entschädigung (über die Höhe kann gestritten werden) genauso gerechtfertigt wie bei einem größeren Gebäude, einem Einkaufs-Zentrum oder einem Flughafen.

Lächerlich macht sich allerdings jeder, der das weiterhin abzustreiten versucht.

SF
Gast
SF
26. August 2019 7:44 pm

Zu früh gelobt!  Hier geht direktantworten wieder nicht! 

Hat der Hausmeister schon wieder verstellt!? 

SF
Gast
SF
26. August 2019 7:29 pm

Sind die jetzt noch wählbar!? 

Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
26. August 2019 7:16 pm

Daß man die Rädelsführer der rotgefärbten Braunen, also Jatuporn, Nattawut und Arisaman, zu einer "Entschädigung" (in sehr zurückhaltender Höhe) verurteilt, kommt zwar sehr spät, aber ist ein längst überfälliges Zeichen für alle Ewiggestrigen, sich von ihrem vor seinen Gefängnisstrafen ins Ausland geflüchteten kriminellen "Großen Führer" Thaksin nicht noch einmal ins Verderben führen zu lassen.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
26. August 2019 5:52 pm

Es ging nur um ein lächerliches Gebäude am Ratchaprop und nicht etwa

um Central World!

Es ist sehr verstörend wenn private Schadensersatzklagen durchkommen

wenn auch nur in Höhe von 20Mio statt der geforderten 385 Mio

wenn die Rädelsführer gleichzeitig von ihrer Verantwortung freigesprochen werden!