Erste Erfolge im Kampf gegen die Verschmutzung der Weltmeere mit Plastik u.a.

(STIN) Nach den ersten Erfolgen zur Wiederverwendung und zum Recycling von Materialien konnte die in Thailand erzeugte Menge an Meeresmüll um 25% auf 21.700 bis 32.600 Tonnen pro Jahr reduziert werden.

Leider sind Plastiktüten nach wie vor der größte Anteil von Abfall in der Umwelt. Der Staatssekretär des Ministeriums für natürliche Ressourcen und Umwelt (MNRE), Jatuporn Buruspat, hat eine Reduzierung bei der Menge des in Thailand an Land gespülten Meeresmülls festgestellt – ein deutlicher Rückgang gegenüber der Menge im Jahr 2016 zwischen 33.900 und 51.000 Tonnen.

Im Jahr 2018 hatte das Ministerium eine Studie in Auftrag gegeben zur Kontamination der Umwelt durch Mikroplastik beim Abbau von Kunststoffabfällen und zu den möglichen langfristigen Auswirkungen auf die Nahrungskette und die menschliche Gesundheit. In 18 untersuchten Küstenprovinzen wurden in der Trockenzeit 53 bis 2.102 Mikroplastikstücke pro Quadratmeter Strand festgestellt, wobei die Konzentration in der Regenzeit auf 0 bis 974 Stück pro Quadratmeter zurückging.

Im September wurden in 24 Küstenprovinzen 230.000 Abfallstücke mit einem Gesamtgewicht von 10 Tonnen aus dem Meer entfernt. Der größte Teil bestand aus Kunststoffen mit Plastiktüten zu 22 Prozent, Plastikflaschen zu 16 Prozent, Schaumbehältern zu 9 Prozent, Glasflaschen zu 5 Prozent und Trinkhalmen zu 5 Prozent.

Der Staatssekretär berichtet weiter, dass in diesem Jahr bislang 350.081 Müllstücke von Stränden mit einem Gesamtgewicht von 32,83 Tonnen eingesammelt wurden.

Zeitgleich wurden auch die ersten globalen Erfolge bei der Reinigung der Ozeane
von Ocean Cleanup verkündet.

Mit „Ocean Cleanup“ soll ein Hunderte Meter langer Müllfänger das Meer von Plastik säubern. Bislang waren die Tests erfolglos – doch nun freut sich der Erfinder: „Wir sammeln endlich Plastik.“

Große Mengen Plastik aus dem Meer herauszuholen – das ist das Ziel des Projekts „Ocean Cleanup“. Seit einem Jahr testen Forscher im Pazifik zwischen San Francisco und Hawaii, ob die von ihnen entworfene Vorrichtung funktioniert. Dort befindet sich der sogenannte Pacific Garbage Patch, ein großer Plastikmüllwirbel.

Nun gab es einen ersten Erfolg: „Wir sammeln endlich Plastik“, berichtet der Gründer des Ocean-Cleanup-Projekts, der Niederländer Boyan Slat, mit großem Stolz vor Journalisten in Rotterdam. Zum ersten Mal konnten große und kleine Plastikteile eingesammelt werden. Zuvor waren diese immer wieder aus der Vorrichtung herausgeschwommen.

Gesteuert von der Meeresströmung

Mit 18 Jahren hatte der Niederländer Slat seinen riesigen Plastikfangarm entworfen. Er sieht aus wie eine riesige Schwimmnudel. Der Clou: Die U-förmige 600-Meter-Anlage soll sich frei im Meer bewegen – nur gesteuert von der Meeresströmung. Bisher waren alle Tests gescheitert.

Ein große Unterwasserfallschirm und die Erhöhung der Fangarme über Wasser brachten nun den ersten Erfolg. Das Team sammelte große Plastikteile wie Stühle, Helme, Netze und auch Mikroplastik ein.

Die Testphase ist damit noch nicht vorbei. Bis Dezember soll der Fangarm weiter im Pazifik treiben. Das Plastik wird dann eingesammelt und recycelt. Wenn die Tests weiterhin gut laufen, könnten mehrerer dieser Anlagen gebaut werden. / FA-TS

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berndgrimm
Gast
berndgrimm
4. Oktober 2019 9:16 am

Im September wurden in 24 Küstenprovinzen 230.000 Abfallstücke mit einem Gesamtgewicht von 10 Tonnen aus dem Meer entfernt. Der größte Teil bestand aus Kunststoffen mit Plastiktüten zu 22 Prozent, Plastikflaschen zu 16 Prozent, Schaumbehältern zu 9 Prozent, Glasflaschen zu 5 Prozent und Trinkhalmen zu 5 Prozent.

Ich glaube ja keiner Thai Statistik aber nur mal zum Vergleich aus unserer Praxis:

Das Gewicht kenne ich nicht, aber unsere Leute haben im September

12 Säcke mit ca.5-10.000 Stück Pastik und Styropor an unseren 120m

Strandlinie aufgesammelt. Dass wären ja 2-4 % der Gesamtmenge! Unmöglich!

Dabei war der September wegen des ablandigen Windes ein guter Monat.

Sonst haben wir mehr.Bis zu 25 Säcke im Monat.

Natürlich müssen die globalen Aktionen einen Einfluss auf die Menge haben

aber in Thailand sieht es immer noch mehr als zappenduster aus.

Es gibt viel Gerede aber überhaupt kein Umwelt Bewusstsein.

Gut, in D dauerte es auch Jahrzehnte , aber ich kann mich daran

erinnern dass es hier vor 33 Jahren auch schon Umweltaktivisten gab!

Und zwar mehr als Heute!