Bangkok: Thanathorn kündigt weitere Demonstrationen für dieses Jahr an

Der Vorsitzende der Future Forward Partei, Herr Thanathorn Jungroongruangkit, sagte heute, am Sonntag Morgen (12. Januar) voraus, dass die Regierung Prayuth in den kommenden Monaten weiteren Straßenprotesten gegenüberstehen wird, da die Menschen zunehmend frustriert sind über das, was er selber als ein „Vermächtnis der Diktatur“ bezeichnete.

Während der Teilnahme an der Veranstaltung „Run Against Loong“ im Vachirabenjathas Park in der Region Chatuchak sprach Thanathorn mit Reportern und sagte, die viel beachtete Aktion sei eine weitere Demonstration der „Volksmacht“ gegen die militärische Rolle in der Politik.

„Ich kann ihnen allerdings sagen, dass im Jahr 2020 noch mehr Straßenproteste stattfinden werden. Die Menschen werden sich nicht nur eine Neufassung der Verfassung sondern auch noch politische Reformen wünschen“, sagte er. „Und es wird auch noch Proteste in vielen wirtschaftlichen Fragen geben“, fügte er hinzu.

Thanathorn beschrieb das für heute angekündigte Laufevent als einen ersten Schritt im Kampf gegen die Diktatur und forderte dabei auch die Rückkehr zur Demokratie. Zuvor hatte er sich geschworen, auf die Straße zu gehen, um einen Feldzug gegen Prayuth zu leiten.

„Es ist jetzt an der Zeit für die Menschen, sich zu erheben“, sagte er und fügte hinzu, dass „die Zeit für Prayuth knapp wird“.

Thanathorn und seine Future Forward Partei haben bereits mehrfach bestritten, dass sie hinter dem Laufevent stehen, das allgemein als Versuch angesehen wird, die öffentliche Stimmung gegen die Regierung und das Militär von Prayuth zu schärfen. Tausende Menschen, darunter viele politische Persönlichkeiten und Aktivisten, nahmen an der Aktion teil.

Gleichzeitig wurde im Lumpini Park eine Pro-Prayuth Veranstaltung mit dem Titel „Walk For Loong“ organisiert. Zu den Teilnehmern gehörten prominente Anhänger der Regierung Prayuth.

Wie bereits berichtet, waren in Suan Rot Fei tausende Menschen auf die Straßen gegangen, um gegen die Regierung und Premierminister General Prayuth zu demonstrieren.

Die Demonstranten versammelten sich am Sonntag im Suan Rot Fai oder im Vachirabenjatas Park, um am frühen Morgen gegen die von General Prayuth geleitete Regierung zu protestieren. Der frühere Armeechef ergriff 2014 die Macht bei einem Staatsstreich und leitete fünf Jahre lang eine Junta. Nach den Wahlen im März 2019 kehrte Prayuth Chan o-cha dann als Ministerpräsident zurück.

„Wir wollen eine echte demokratische Regierung, keine verschleierte Diktatur“, sagte Tanawat Wongchai, ein studentischer Aktivist und einer der Organisatoren des so genannten „Lauf gegen die Diktatur“, im Vorfeld der Veranstaltung.

Zwar gab es keine offizielle Zählung der Demonstranten beim Sonntagsrennen, doch eine grobe Zählung während der Kundgebung wies auf Tausende von Menschen hin, von denen viele T-Shirts und Lätzchen trugen, die speziell für die Veranstaltung angefertigt wurden.

Die Organisatoren sagten zuvor, dass sich rund 10.000 Menschen zu der Demonstration angemeldet hätten. Ähnliche, parallele Veranstaltungen würden auch in vielen anderen Provinzen stattfinden, sagte ein Sprecher der Demonstranten.

Thanathorn, der wegen eines Rechtsstreits wegen Medienbeteiligung bereits seinen Status verloren hat, sieht sich einer Reihe von Anklagen gegenüber, die seine politische Zukunft und die seiner Partei gefährden könnten. Am 21. Januar entscheidet das Verfassungsgericht, ob die Partei aufgrund eines Vorwurfs aufgelöst wird, dass sie und ihre Führungskräfte Aktivitäten unternommen haben, die dem demokratischen System unter der Monarchie feindlich gegenüberstehen. / TP-BP

 

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berndgrimm
Gast
berndgrimm
15. Januar 2020 9:03 am

Jetzt hat auch Thanathorn endlich etwas Populistisches gefunden:

Future Forward Party lays out reform for booze producers

Draft bill can 'unlock industry potential'

published : 15 Jan 2020 at 07:11

 

The Future Forward Party (FFP) on Tuesday unveiled a plan to push a law touted through parliament that would open up the country's alcoholic beverage industry and ensure fair treatment for new and small liquor and beer producers.

FFP list-MP Pita Limcharoenrat said if it is passed, the draft law would generate an extra 15-20 billion baht for the sector.

Small producers of beer and liquor are currently barred from entering the business by the current 2017 Excise Tax Act, which imposes a minimum volume of beer production of 10 million litres per year and a minimum production volume of whisky of 30,000 litres per day, said Woraphop Wiriyarot, another FFP list-MP.

The law also imposes a minimum investment capital of 10 million baht for beer producers, he said.

"As such, community-based producers of alcoholic drinks will never be able to grow and compete with those manufacturers with billions of baht in capital in hand. That's why we have come up with this draft law," he said.

Der thailändische Alkoholmarkt ist wirklich ein Skandal!

Nur 2 Familien beherrschen das ganze Geschäft mit obszönen Preisen

und Gewinnmargen!

Dabei zeigen Thanathorns Mitstreiter durchaus Thainess:

Sie wollen den Markt nicht für ausländische Konkurrenz öffnen

sondern nur für kleine inländische Produzenten.

Damit der Profit unter mehr Thai verteilt wird.

Ist für die herrschende Militärdiktatur und ihre Auftraggeber

zwar schon fast Kommunismus ,

aber nach Rücksprache werden sie im schlimmsten Fall

dies als eigenes Gesetz formulieren und durchwinken!

berndgrimm
Gast
berndgrimm
13. Januar 2020 9:58 am

Also im Prinzip ist die Idee mit den Lauf Demos eine sehr gute ,

weil die Junta Anhänger nicht laufen können/wollen.

Aber: Es muss mehr demonstriert als gelaufen werden.

Wo bleibt Thaksin?

Er muss seinen Politladen Pheua Thai endlich auf die Reihe kriegen

oder den ganzen Laden an Prawit verkaufen damit Klarheit herrscht.

Es wird schwierig für Thanathorn weil er keinesfalls gewinnen darf

und mit aller Macht bekämpft wird.

Natürlich bekommt er keinen fairen Kampf denn hier ist Thailand!

Ich habe mehrfach geschrieben dass gemessen an Prawit und

seiner Heissluft Sprechpuppe Prayuth der den Chefdiktator

spielen darf obwohl sein schauspielerisches Talent höchstens

zum Komparsen reicht,

der Grossverbrecher Thaksin fast wie ein hanseatischer Kaufmann wirkt.

Solche Betrugsmöglichkeiten , wie eigene Verfassung (an die man sich

selber nicht hält), eigenen Militärsenat (wo keiner weiss was er machen soll)

eigene Wahlkommission , gleichgeschaltete Gerichte und Staatsanwaltschaft,

und eine Polizei die angeblich immer noch unter Thaksins Fuchtel steht

aber als einzige "Polizeiarbeit" die Verfolgung der Opposition und

der Kritiker dieser Militärdiktatur betreibt,
hat Thaksin in seiner Herrschaftszeit nie gehabt!.