Bangkok: Inhaftierter Niederländer wird wegen Geldwäsche in die Heimat überstellt

Ein Niederländer, der in den Niederlanden mehrere Cannabis Cafés oder Coffeeshops betrieb und in Thailand wegen Geldwäsche in den Niederlanden inhaftiert war, kehrt nach jahrelanger Kampagne für seine Freilassung nach Hause zurück.

Johan van Laarhoven wurde in Thailand wegen Geldwäsche inhaftiert, obwohl die Straftaten in den Niederlanden stattfanden. Seine thailändische Frau wurde ebenfalls inhaftiert.

Den Berichten zufolge haben thailändische Justizbeamte im Jahr 2014 damit begonnen, gegen Van Laarhoven Ermittlungen aufzunehmen, nachdem ein Beamter der niederländischen Staatsanwaltschaft ihm mitgeteilt hatte, dass er mit dem Verkauf von Marihuana sein Geld verdient hatte. Die niederländischen Behörden hatten dann Thailand um Hilfe bei den strafrechtlichen Ermittlungen gegen den Niederländer gebeten.

In Zusammenarbeit mit der niederländischen Botschaft waren die Behörden auf der Suche nach dem 53-jährigen Herrn Johannes Petrus Maria van Laarhoven. Der Mann wird in Holland wegen dem Anbau und Verkauf von Marihuana gesucht. Er soll dort seit 2008 mehrere Geschäfte betrieben haben.

Beamte des Anti-Geldwäsche-Büro, das Department of Special Investigation (DSI) und die Einheit zur Drogenbekämpfung (NSB) stürmten anschließend zwei Luxushäuser in der Nähe des Phoenix Golf Club in Süd Pattaya. Dabei wurden der 53-jährige Niederländer und seine thailändische Frau verhaftet.

Bei der Festnahme der beiden wurden zunächst alle Vermögenswerte in Thailand beschlagnahmt. Laut den thailändischen Medien handelte es sich dabei um rund 100 Millionen Baht. Darunter befanden sich auch drei Bankkonten im Namen von Frau Mingkwan in Höhe von 19,5 Millionen Baht.

Weiterhin wurden von den Ermittlern in Thailand mehrere Häuser, acht Grundstücke mit den entsprechenden Papieren, drei Fahrzeuge, ein Vertrag über ein Gewerbegebäude in Samut Prakan und sieben weitere Sparkonten sichergestellt und eingefroren.

Im November 2015 wurde der 56-jährige Holländer, obwohl er sich für schuldig befunden hatte, Drogengelder in Thailand zu investieren, zu einer Gefängnisstrafe von 103 Jahren Haft verurteilt. Der Mann legte Berufung ein und seine Strafe wurde im Juni 2017 von dem Berufungsgericht auf 20 Jahre verkürzt.

Der 56 Jahre alte Johan van Laarhoven und seine Frau hatten sich im November 2015 vor Gericht für schuldig befunden, in ihrer Heimat aus dem Verkauf von Marihuana und der eigenen Kaffee Kette rund 20 Millionen Euro verdient zu haben.

Van Laarhoven machte sein Vermögen als Besitzer der Grass Company Coffee Shop Kette und wurde angeklagt, die Gewinne aus seinem Drogengeschäft in den Niederlanden in Thailand investiert zu haben.

Im Jahr 2008 verkaufte er seine Anteile an der Kette der Kaffeehäuser und zog nach Thailand, um hier ein „ruhiges Leben“ zu leben. Allerdings hatten die niederländischen Behörden später eine kriminelle Untersuchung gegen ihn eingeleitet und ihm Geldwäsche sowie den Import von Drogen aus Asien vorgeworfen.

Letztes Jahr forderten die Abgeordneten die Regierung auf, ihr Bestes zu geben, um Van Laarhoven und seine Frau nach einer Kritik des nationalen Bürgerbeauftragten in die Niederlande zurückzubringen.

Der niederländische Justizminister Ferd Grapperhaus hat sogar den thailändischen Premierminister Prayuth Chan o-cha und den Justizminister Somsak Thepsutin getroffen, um den Fall gemeinsam bei Gesprächen zu erörtern.

Die Niederlande haben ein Gefangenenaustauschabkommen mit Thailand, das allerdings nur dann umgesetzt werden kann, wenn ein Fall als endgültig befunden wurde. Das Urteil von Van Laarhoven wurde Ende letzten Jahres bestätigt und ebnete erst danach den Weg für eine diplomatische Lösung.

Sein Bruder Frans sagte der Website Nu.nl, die Familie sei „unglaublich glücklich“, dass Van Laarhoven zurückkommt. Es ist unklar, ob seine Frau, gegen die in den Niederlanden nicht ermittelt wurde und seit 13 Jahren in Thailand inhaftiert ist, in den Niederlanden zu ihm stoßen kann oder nicht.

Nach seiner Rückkehr in die Niederlande muss Van Laarhoven etwa zwei Jahre in einem niederländischen Gefängnis sitzen, um seine Haftstrafe zu vervollständigen, hat der Sender NOS berechnet.

In den Niederlanden wird er wegen Geldwäsche strafrechtlich verfolgt. „Die Untersuchung wird sich auf Steuerbetrug, die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und die Geldwäsche von 20 Millionen Euro konzentrieren“, sagte ein Beamter der Staatsanwaltschaft. / TP-DutchNews

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