Bangkok: Corona-Virus könnte bis zu 10 Millionen Arbeitsplätze vernichten

Der Verlust von Arbeitsplätzen in Thailand könnte 10 Millionen erreichen, wenn der Ausbruch des Coronavirus noch einige Monate andauern sollte, teilte ein Unternehmensbeirat am Montag mit.

Südostasiens zweitgrößte Volkswirtschaft ist vom Virusausbruch schwer betroffen und befindet sich in einer Rezession.

„Wir glauben, dass bereits 7 Millionen Arbeitsplätze verloren gegangen sind, und die Zahl wird 10 Millionen erreichen, wenn der Ausbruch noch 2-3 Monate andauert“, sagte Kalin Sarasin, Ratsmitglied und Leiter der thailändischen Handelskammer, in einem Briefing.

Thailand beschäftigt rund 38 Millionen Mitarbeiter.

Der Rat der Regierung und der Wirtschaftsagenturen erörterte Anträge auf Unterstützungsmaßnahmen, bevor er sie der Regierung vorschlug, sagte der Vorsitzende des Rates, Thosaporn Sirisumphand.

Dazu gehörten zinsgünstige Kredite, Steuererleichterungen und finanzielle Unterstützung, um Arbeitsplätze zu erhalten.

Thailand, wo 2.579 Infektionen und 40 Todesfälle verzeichnet wurden, hat eine landesweite Ausgangssperre verhängt, Einkaufszentren geschlossen und Aktivitäten zur Begrenzung der Ausbreitung verboten.

Die Zentralbank hat prognostiziert, dass die Wirtschaft in diesem Jahr um 5,3% schrumpfen wird. Dies wäre die schwächste Performance seit der asiatischen Finanzkrise von 1998. / WB-REU

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Wolf5
Gast
Wolf5
15. April 2020 12:21 pm

Die Bangkok Post bringt es wieder mal auf den Punkt:

Das bürokratische Durcheinander führt zu einer Ineffizienz der Regierung.

Die Prayut Chan-o-cha-Regierung geriet zu Beginn der Krise kläglich ins Stocken.

Die Situation begann sich erst zu verbessern, als zwei wichtige Minister, die für Handel und öffentliche Gesundheit zuständig waren, völlig außer Gefecht gesetzt wurden.

Selbst jetzt fragen sich die Menschen immer noch, was mit den Vorräten des Landes an Gesichtsmasken unter der Aufsicht von Herrn Jurin passiert ist.
Werden die Engpässe, das angebliche Horten und Profitieren nur ein Missverständnis sein, wie von der Regierung vorgeschlagen?

Das Chaos bezüglich der Hilfsmaßnahmen, die die Regierung eingeführt hat, bleibt jedoch bestehen.
Einige Leute, die die Bargeldhilfe in Höhe von 5.000 Baht beantragten, gaben an, dass sie als Landwirte abgelehnt wurden, wenn sie es nicht sind.
Bei einem Angebot für eine automatische Visumverlängerung strömten Hunderte von Menschen zum Gottesdienst, als Versammlungen von Menschen das Letzte waren, was die Regierung wollte.

Diese Ineffizienz und Unordnung deutet auf eine große Schwäche hin, die die schwankende Reaktion der Regierung auf den Ausbruch von Covid-19 und all ihre bisherigen Reformbemühungen unterstrichen hat.

Es ist eine Unfähigkeit, mit dem digitalen Zeitalter Schritt zu halten und einen datenbasierten Ansatz zu verwenden, um öffentliche Richtlinien zu entwerfen und umzusetzen, anstatt sich auf das bürokratische Top-Down-System zu verlassen.

Was haben wir hier in Thailand?

Wir haben Registrierungssysteme für staatliche Hilfsmaßnahmen, die wenige Minuten nach ihrem Start abgestürzt sind.

Es scheint, dass die Regierung ihre Bürgerdatenbanken nie abgebaut, synchronisiert oder verwaltet hat.
Der Covid-19-Ausbruch hat die Schwäche aufgedeckt.
Und es sollte behoben werden.

https://www.bangkokpost.com/opinion/opinion/1899390/bureaucratic-mess-lays-bare-govt-inefficiency

Fazit: in Thailand nichts neues, es bleibt, wie es alle bei dieser Bürokratie schon gewohnt sind!

berndgrimm
Gast
berndgrimm
15. April 2020 10:40 am

Die Wirtschaft Thailands stagnierte schon lange vor dem Virus.

Die Weltwirtschaft wuchs nicht mehr ,allen voran China.

Was die Arbeitslosigkeit angeht:

Offiziell gab es in Thailand keine Arbeitslosigkeit weil nur die Arbeitslosengeld

Empfaenger als arbeitslos gezaehlt wurden und von denen gab es nur wenige.

In Thailand sind aber viele unterbeschaeftigt. Nicht nur Beamte und Staatsangestellte!

Wenn man Thailaendische Firmen nach westlichem Muster rationalisieren wuerde

waeren wohl mehr als die Haelfte aller beschaeftigten Thai arbeitslos.

Ein Thai Freund von mir sagt immer:

Wenn in Thailand jemand arbeitet so ist es meist ein Auslaender.

Da es keine staatliche Sozialhilfe gibt bleibt den Arbeitslosen nur Sklavenarbeit

fuer Thai Bosse oder die Kriminalitaet oder eben betteln.

Diesmal koennte es wirklich bedrohlich werden denn auch der Tourismus

der sonst viele Arbeitslose aufgenommen hat ist tot.

"Forentroll"
Gast
"Forentroll"
15. April 2020 4:25 pm
Reply to  STIN

Erstmal warten was noch alles rauskommt!

So ein großes Ereignis werden außerdem die Meisten nutzen,  um sich zu verändern. 

Wolf5
Gast
Wolf5
14. April 2020 11:37 am

Thailands Wirtschaft litt schon vor dem Virus.

Trotz Staatsstreichen, Überschwemmungen und Massenprotesten sind in den letzten Jahrzehnten immer mehr Touristen nach Thailand gekommen.
Jetzt läuft das einst führende Land in Südostasien Gefahr, hinter seine Nachbarn zurückzufallen.

Als die Welt wegen Covid-19 geschlossen wurde und jetzt die Urlauber ausbleiben, gibt es im Land des Lächelns nicht mehr viel zu lächeln.

Die thailändische Wirtschaft schien jedoch schon krank zu sein, bevor das neuartige Coronavirus auftauchte.
Das Wachstum betrug im letzten Jahr nur um 2,4 Prozent, das kleinste Wachstum seit dem Putschjahr 2014.
In diesem Jahr wird es wohl schrumpfen, das heißt, es wird eine Rezession geben.

Das Wirtschaftswachstum ist indes schon seit mehr als zehn Jahren enttäuschend.
Von 2009 bis 2019 blieb die Wachstumsrate Thailands (durchschnittlich 3,6 Prozent) hinter armen Nachbarn wie Vietnam (6,5 Prozent) und den Philippinen (6,3 Prozent) und sogar reicheren Nachbarn wie Malaysia (5,3 Prozent) zurück.

Eine kleine Anzahl großer Konzerne, Familienunternehmen und staatseigener Unternehmen dominieren die Wirtschaft.
Sie stehen mangels Wettbewerber unter geringem Innovationsdruck.

Die Armutsquote stagnierte in den letzten Jahren und ist jetzt wieder gestiegen.
Etwa ein Zehntel der Bevölkerung lebt von weniger als 80 Baht pro Tag.
Der durchschnittliche Konsum ging 2017/18 zurück, während die Verschuldung der Privathaushalte auf etwa 80 Prozent des BIP anwuchs, eine der höchsten Quoten in Asien.
Etwa ein Drittel der Erwerbstätigen arbeitet immer noch in der Landwirtschaft, die von Ineffizienz geplagt ist.
Thailands schwerste Dürre seit Jahrzehnten hat in diesem Jahr die Produktion von Zucker, Reis und Kautschuk dezimiert.

Die niedrigen Arbeitskosten in Thailand überzeugten einst Autohersteller, Stahlproduzenten und andere, dass hier ein guter Standort war, um Fabriken zu bauen.
Die Wettbewerbsfähigkeit ist jedoch zurückgegangen.
Gegenüber dem Dollar war der thailändische Baht im vergangenen Jahr eine der Währungen mit der besten Wertentwicklung in Asien.

Diese Kombination aus wirtschaftlichen Missständen würde die klügste Regierung auf die Probe stellen.

Doch Thailands Eliten wurden immer wieder durch interne Konflikte abgelenkt.
Seit 2006 gab es zwei Staatsstreiche.
Manchmal schien es, dass die thailändische Wirtschaft mit Autopilot lief und die Wand immer näher kam, weil sich Politiker um sich selbst und den Machterhalt kümmern und nicht um die Konjunktur.

Zudem haben fast fünf Jahre Militärherrschaft von 2014 bis 2019 Thailands internationales Ansehen beschädigt und das Land daran gehindert, Freihandelsabkommen mit westlichen Ländern auszuhandeln, argumentierte ein Bangkoker Wirtschaftswissenschaftler.

Die Regierung bevorzugt auffällige, aber ineffektive Systeme wie „Thailand 4.0“, zu denen auch die Sonderwirtschaftszone Eastern Economic Corridor (EEC) gehört.

Die traurige Wahrheit ist jedoch, dass Thailands kranke Wirtschaft mit der Pandemie nicht verschwinden wird, ganz im Gegenteil.

https://hallomagazin.com/2020/04/12/thailands-wirtschaft-litt-schon-vor-dem-virus/

"Forentroll"
Gast
"Forentroll"
14. April 2020 8:18 pm
Reply to  Wolf5

Guter Artikel! 

In TH gibt es viele faule Kredite!

Da die Grundstückspreise immer gestiegen sind,  hat mit diese Kredite nicht platzen lassen. 

Da könnte jetzt ein Domino-Effekt entstehen. 

THs Wirtschaft besteht zum großen Teil aus Schattenwirtschaft. 

Deswegen ist das BIP so niedrig und deswegen  hat TH so wenig Steuereinnahmen. 

Wo jetzt die Hunderten Mrd herkommen,  bkeibt mir ein Rätsel! Gelddruckmaschinen?  Wie in der DDR? 

berndgrimm
Gast
berndgrimm
14. April 2020 11:34 am

Bureaucratic mess lays bare govt inefficiency

 

Atiya Achakulwisut COLUMNIST

published : 14 Apr 2020 at 04:00

 

A future of less mobility? An accelerated pace of AI and robot applications? An economic slump greater than the Great Depression?

There are many predictions about what the post-Covid-19 landscape will look like. But the truth is this is a new disease. We have no prior experience nor existing database to depend on for a forecast.

For now, it's probably best to settle on what the coronavirus crisis has taught us so far. This lessons should let us fix some shortcomings and become more prepared for what the future may bring.

In the case of Thailand, the outlook is not that pretty.

The Prayut Chan-o-cha government faltered miserably during the beginning of the crisis. The situation only began to look up after two key ministers, those for commerce and public health, were completely sidelined.

The future does not look bright for Democrat Party leader Jurin Laksanawisit and Bhumjaithai Party leader Anutin Charnvirakul.

Even now, people are still wondering what happened to the country's supplies of face masks under Mr Jurin's supervision. Will the shortages, alleged hoarding and profiteering end up as merely a misunderstanding as suggested by the government?

As for Mr Anutin, suffice to say his absence has not made anybody's heart grow fonder. The public health minister who should have been centre-stage in this crisis has been missing in action and not missed.

Chaos, however, remains concerning the relief measures that the government has rolled out. Some people who applied for the 5,000-baht cash aid said they got rejected for being farmers when they are not. An offer for an automatic visa extension saw hundreds of people flocking for the service when gatherings of people were the last thing the government wanted.

This inefficiency and disorder points to a major weakness that has underlined the government's faltering response to the Covid-19 outbreak, and all its reform efforts so far.

It's an inability to catch up with the digital age, to use a data-based approach to map out and implement public policies instead of relying on the top-down bureaucratic system.

South Korea and Taiwan, two countries that have been held up as success cases in Asia, relied on information technology including apps to alert citizens about virus hot spots, direct-to-home relief packages to prevent people from moving around, and programmes to track down those who have been in contact with confirmed cases.

Communications to citizens are precise and accurate as the governments could send alerts and updates directly to people's mobile phones.

 

Dieser Kommentar einer Gelben Thai beschreibt sehr schoen die Unfaehigkeit

dieser Militaerdiktatur welche seit 6 Jahren den gesellschaftlichen Fortschritt

Thailands durch laecherliche Show Aktionen erfolgreich verhindert.

 

SF
Gast
SF
14. April 2020 10:49 am

Es sind jedes Jahr um diese Zeit viele arbeitslos! 

Zusätzlich sind die Nachhilfeeinrichtungen,  aber die fallen meist nicht unters BIP. 

"Forentroll"
Gast
"Forentroll"
14. April 2020 8:29 pm
Reply to  STIN

Sie haben wieder Ihren Bericht nicht gelesen,  denn es SIND noch keine "10mio"!!!

Außerdem haben Sie meinen Kommentar nicht gelesen! Ich schrieb:"VIELE"!

Ich denke,  früher hat auch keiner die Wanderarbeiter gezählt. 

Heute,  wie bei den Toten im Tiefen Süden,  bei den Verkehrstoten, …. werden sie doppelt und dreifach gezählt!