Hanau: Gericht verurteilte die Menschenhändlerin aus Thailand zu hoher Haftstrafe

Ein Netzwerk, das bundesweit Prostituierte aus Thailand ausnutzt, wird bei einer Großrazzia entlarvt. Die Hauptangeklagte ist eine 61-jährige Thailänderin. Mit einer krassen Zuhälter-Type hat sie nichts gemein. Nun wurden die Urteil verkündet.

Die führenden Köpfe des bundesweit agierenden Bordell- und Schleuserrings „Thai-Connection“ sind vom Landgericht Hanau zu Freiheitsstrafen zwischen 8 Jahren und neun Monaten und zwei Jahren verurteilt worden. STIN berichtete hier.

Die 5. Große Strafkammer sah es nach dem über ein Jahr dauernden Prozess als erwiesen an, dass die Hauptangeklagte Daeng B. und ihr Lebensgefährte Martin J. von Siegen aus den Menschenhändlerring geleitet haben, unter anderen mit einem Bordell in Maintal.

Sie hatten in mindestens 25 Fällen vor allem Transsexuelle und Frauen mit erschlichenen Touristenvisa nach Deutschland eingeschleust und sie monatelang zur Prostitution gezwungen. Die Frauen waren gezwungen, die angeblichen Kosten für die Einschleusung – durchschnittlich 15 000 Euro – abzuarbeiten. Das Gericht unter dem Vorsitz von Richter Andreas Weiß verurteilte die beiden Hauptangeklagten wegen gewerbsmäßigen Einschleusens, schweren Menschenhandels sowie schwerer Zwangsprostitution und Steuerhinterziehung.

Daeng B. muss für acht Jahre und neun Monate, Martin J. für viereinhalb Jahre hinter Gitter. Zwei thailändische Schwestern, die in Maintal-Dörnigheim das Bordell „Sun-Thai“ betrieben hatten, wurden zu Freiheitsstrafen von jeweils drei Jahren verurteilt. Eine „Hausdame“ erhielt wegen Beihilfe zwei Jahre Haft auf Bewährung Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hatte Freiheitsstrafen von neun, fünf sowie dreieinhalb Jahren gefordert, die Verteidiger deutlich geringer Strafen.

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